Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Schlaf fertig.«
    Lorin wurde bei dem Gedanken unwohl. »Denkst du?«
    Sein Bruder zeigte auf die Erde. »Sie sind nach Nordwesten gerannt, wenn ich es richtig sehe.«
    Lorin nahm die Spur auf und bestätigte, was Tokaro erkannt hatte. »Machen wir uns auf die Jagd.« Er betrachtete den imposanten Kadaver der Qwor. »Unfassbar, dass du das alleine vollbracht hast.«
    »Nicht allein, Bruder. Wir beide § und natürlich Angor. Wenn man es so sieht, waren sie sogar in der Überzahl.« Er zwinkerte und verströmte gute Laune, über die er seit der Aussprache mit Estra und seinem Bruder im Überfluss verfügte.
    Lorin ließ sich gern davon anstecken. Es gab keinen Grund, Ängste zu hegen, und auch wenn noch zwei Gegner auf sie warteten, würde es nicht lange dauern, bis sie zu ihren Frauen zurückgekehrt waren.
    Lorin beneidete den Ritter nicht. Für ihn würde es auf Ulldart
    erst richtig schwierig werden. Einen Qwor oder einen anderen Feind konnte eine aldoreelische Klinge zerteilen wie Wasser. Aber
    ein Schwert nützte auf Ulldart derzeit nichts. Es würde alles diplomatische Geschick bedürfen, um die Nicti und Kensustrianer voneinander zu trennen, um einen ausufernden Krieg zu verhindern; Feder und Sprache waren wichtiger als eine scharfe Klinge.
    Tokaro streckte ihm die Hand hin und half ihm beim Aufsteigen, Lorin lehnte ab. »Ich möchte die Spur nicht verlieren«, erklärte er und ging zügig los.
    Der Schimmel lief im Schritt hinter ihm her, und der Ritter betrachtete aufmerksam die Umgebung, um weitere Spuren oder die jungen Qwor selbst von erhöhter Position aus zu entdecken. Schweigend und aufmerksam eilten sie durch das Hinterland, durch den Wald, zwischen den Bäumen hinaus ins offene Land. Die jungen Qwor fühlten sich in den wachsenden Getreidefeldern und den hohen Wiesen anscheinend wohler. Die Spuren waren eindeutig, doch Lorin und Tokaro schienen zu den Kreaturen nicht aufschließen zu können.
    »Was mich die ganze Zeit beschäftigt: Wie gut beherrschst du deine Magie noch?«, fragte Tokaro gegen Mittag. »Hast du sie seit der Schlacht gegen Govan wieder eingesetzt?«
    Lorin hörte sehr genau, dass sich in der Frage mehr verbarg als reine Neugier. »Jeder Cereler ist gefährlicher als ich«, antwortete er. »Mit meinen Kräften ist es im Großen und Ganzen vorbei, Tokaro.« Lorin schaute zu ihm. »Hättest du Verwendung für sie gehabt?«
    Tokaro nickte. »Ja, ich habe in Gedanken bereits den Zeitpunkt geplant, an dem Gän, Estra und ich nach Ulldart zurückkehren. Angenommen, wir fänden das Amulettstück nicht mehr, stünde uns vielleicht ein Krieg gegen die Nicti ins Haus. Ich habe angenommen, dass sie der Magie nichts entgegenzusetzen haben, und da dachte ich an dich. In Erwiderung für meine Hilfe gegen die Qwor.«
    Lorin lächelte ihn an. »Ich wäre sicherlich mit euch gegangen,
    aber ich bin nutzlos. Es ist mir nichts mehr geblieben, jedenfalls nichts mehr, was ich gezielt einsetzen könnte. Was dir fehlt... «
    »... ist ein Qwor!«, ergänzte Tokaro begeistert.
    »Ich dachte mehr an einen echten Magier.«
    Tokaro wehrte ab. »Wir fangen einen Qwor lebendig. Oder am besten: beide!« Er setzte sich aufrecht und wirkte sehr zufrieden mit sich und seinem Einfall. »Sollten die Nicti etwas wie Magier besitzen, habe ich mit den Kreaturen die beste Erwiderung.«
    Lorin wollte nicht glauben, was er vernahm. »Verzeih mir die Worte, aber hast du den Verstand verloren? Erinnerst du dich an Bardhasdronda? An die Zerstörung? An den Kampf gegen die beiden Bestien?«
    »Sehr genau.« Tokaro tätschelte die aldoreelische Klinge. »Und ich bin der Einzige, der die Qwor vernichten kann. Ich kenne mich mit Tieren aus, Lorin, und ich weiß, wie man sie abrichtet.«
    »Du hast deinen Hengst vorbildlich ausgebildet, wie ich gern zugebe, aber wir reden von einem Raubtier!«, rief Lorin aufgebracht, weil er sah, dass es dem Ritter ernst war.
    »Angor führt ein Raubtier in seinem Wappen. Es ist naheliegend.« Tokaro hatte seine Entscheidung getroffen. »Sie werden verstehen, dass meine Berührung ihnen Schmerzen zufügt, und damit richte ich sie ab. Einfach und wirkungsvoll. Ohne Magie wachsen sie nicht, jedenfalls nicht so rasch.«
    »Das wissen wir nicht«, widersprach Lorin. »Du hast die beiden gesehen. Hausgroß.«
    »Ach, und selbst wenn, habe ich meine aldoreelische Klinge«, sagte Tokaro achselzuckend. »Es ist beschlossene Sache: Wir fangen die Qwor bei lebendigem Leib, sperren sie ein, und ich nehme sie

Weitere Kostenlose Bücher