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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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etwas tut ein anständiges Mädchen nicht!' Und ausnahmsweise und weil ich heute schon genug Girlpower bewiesen habe, gebe ich ihr Recht.
    Leise setze ich mich an meinen Platz und verziehe mein Gesicht, als der Stuhl quietscht. Alexander wird zum Glück nicht wach. Ich gehe meine Notizen aus dem Termin durch. Morgen werden wir die Ideen bewerten und für einige meiner Themen benötige ich dringend Argumente. Auch wenn ich meinen Bodyguard mit meinem Tastaturgeklapper nicht wecken will, bevor ich heute schlafe, gilt es noch einiges zu erledigen. Nebenbei löffle ich Joghurt.
    »Du siehst müde aus. Komm! Ich fahr uns nach Hause.«
    Ich wende meine Augen nicht vom Bildschirm ab, sondern sammle schnellstmöglich noch mehr Infos zu Solaranlagen im Weltraum. Die Blicke, die unser Anwalt Henrikson gen Himmel geschickt hat, als ich den Vorschlag gebracht habe, waren mir Warnung genug. Außerdem geht es um eine bessere Welt.
    Alexander rollert in seinem Stuhl mit verschränkten Armen zurück: »Wusstest du, dass der Weltrekord im Wachbleiben bei 266 Stunden ohne Schlaf liegt?« Langsam wird er wieder munter.
    »Gilt der Weltrekord für Menschen oder für Mäuse?« Obwohl ich mir nichts habe anmerken lassen, habe ich schnell im Kopf nachgerechnet. Wahnsinn! Das sind mehr als elf Tage!
    »Elizabeth!«
    »Was denn?! Hat derjenige dabei auch noch gearbeitet oder einfach nur vor sich hingestarrt?«, grummle ich. Okay, natürlich hat mein Gegenüber nicht von Laborratten gesprochen.
    Alexander seufzt. »Dann iss wenigstens noch was.« Er zeigt auf die Mousse au Chocolat. Keine blöde Idee. Doch ich greife nach der aufgeschnittenen, leicht angetrockneten Gurke. Ich habe genug Fastfood für einen Tag verputzt.
    »Danke.« Nicht ich könnte den Weltrekord nicht knacken, sondern mein Aufpasser kippt gleich aus den Latschen und will es nur nicht zugeben. Männer! »Fahr nach Hause, Alexander! Ich hab dir gesagt, das wird anstrengend.« Er will mich unterbrechen, aber ich bin schneller. »Und komm mir jetzt nicht mit Roman!«
    »Daran merkt man, dass ihr euch noch nicht lange kennt.«
    Die Info sickert zu mir durch. Wort für Wort. Und ich ignoriere das neue Suchergebnis auf meinem Bildschirm. »Wie meinst du das?«
    »Glaub mir, Elizabeth, er hätte dich spätestens um 22 Uhr aus dem Meeting geschleppt, über die Schulter geworfen und nach Hause verfrachtet.«
    »Hätte er nicht!« Angriffslustig recke ich mein Kinn, obwohl ich mir nach der Bewacher-Nummer, die er ohne mein Wissen eingefädelt hat, nicht so sicher bin.
    Alexander umrundet den Schreibtisch und schaut mir ungefragt über die Schulter. »Meine Güte, bist du launisch, Elizabeth!« Obwohl ich es nicht sehe, höre ich, wie er lächelt. »Oder streitest du dich etwa gerne mit mir?«
    Schnell beiße ich mir auf die Lippen. Je länger wir diskutieren, desto länger wird der Abend. Ich habe wirklich noch viel zu erledigen und vielleicht hat Alexander Recht. Noch sicherer ist, dass ich gemein werde, wenn mir Schlaf fehlt. Wie das der Weltrekord-Typ elf Tage durchgehalten hat, ist mir ein Rätsel. Wahrscheinlich hatte er danach keine Freunde mehr.
    »Lass mich einfach meinen Job machen, okay? Ich mische mich auch nicht in deinen ein.«
    Alexander ignoriert meinen Einwand und klickt durch meine erste Recherche. »Ihr wollt nicht wirklich in galaktische Solartechnologie investieren?!«
    »Warum nicht?« Wie gesagt, ich werde kampflustig, wenn ich müde bin.
    Alexander setzt sich auf die Tischkante. »Wie willst du so eine Anlage entwickeln, produzieren und später warten? Du magst eine gute Schwimmerin sein, aber du bist keine Astronautin.«
    »Ha, ha!« Mehr fällt mir dazu nicht ein und ich erobere meine Computermaus zurück. Dass ausgerechnet Alexander auf meinen letzten Unfall anspielt, wo ich beim Begehen einer schwimmenden Solarstation auf einem eingefrorenen See eingebrochen und baden gegangen bin, ist ein gemeiner Winkelzug.
    »Also gut … ernsthaft, Elizabeth. Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, was so ein Projekt kostet?!«
    Ich zucke mit den Schultern und bringe mein Totschlagargument: »Sieben Milliarden Menschen rechnen sich also nicht?« Alexander kann vielleicht Fragen stellen! Wird bestimmt eine Summe mit sechs Nullen sein. Aber das schreckt mich nicht ab. Ist das nicht am Anfang jeder großen Idee so?
    Alexander betrachtet mich eindringlicher, eindeutig auf der Suche nach Gegenargumenten. »Kein Energiekonzern wird sich beteiligen.«
    »Vladi…«
    »Auch

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