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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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rein.«
    »Drängel nicht so!« Zögernd verlasse ich den sicheren Bau. So leise wie möglich raschle ich ins Wohnzimmer und kaue den Lippenstift, den Olga so akkurat mit einem Pinsel aufgetragen hat, wieder ab. Dann werde ich entdeckt und die Unterhaltung bricht ab.
    »Ich wusste es!« Ich komme mir richtig dämlich vor. Ich stehe in einem Designer-Kleid mitten in meinem IKEA-Wohnzimmer. Wahrscheinlich hat mein Outfit in Summe so viel gekostet wie meine gesamte Einrichtung. Natürlich ohne Inhalt – allein meine Physikstandardwerke sind ein Vermögen wert. Obendrein ziehe ich eine Schleppe aus Seide auf meinem Flokati-Teppich hinter mir her, weil ich noch nicht die Absatzschuhe trage.
    »Dass du umwerfend aussiehst?« Vlad pfeift anerkennend eine ganze Ode auf mich. Aber hey, er ist Schauspieler, er kann so tun, als ob ich ihm gefalle. Ich unterziehe ihn einer kleinlichen Musterung, doch keine Falte im Gesicht verrät ihn. Interessanter ist, dass er irgendwann nicht zu mir schaut, sondern zu Alexander. Er will etwas Lustiges sagen, doch er verkneift es sich und wirkt nachdenklich.
    Irritiert stelle ich mich ebenfalls Alexanders Urteil. Ich drehe mich zu ihm, meine Augen fangen seinen Blick auf, dann plötzlich blinzelt er wie erwacht und legt eine ernste Miene auf.
    »Ich wünsche dir einen wunderschönen Abend, Elizabeth. Du hast ihn dir nach dieser Woche verdient.« Mein Bodyguard gibt sich einen Ruck und öffnet eine Schmuckschatulle mit Ohrclips. »Von Olga«, erklärt er, tritt näher und hängt sie vorsichtig an meine Ohrläppchen.
    »Und du willst so auf die Premiere?«, frage ich ihn. Alexander sieht noch immer so aus, als würde er meiner Oma Gesellschaft leisten und nicht mir.
    »Vlad hat mir frei gegeben und nachdem ich es nicht glauben wollte, hat sich sogar Roman nochmal gemeldet und es bestätigt.« Er tauscht mit dem Russen einen schnellen Blick, als hätten sie noch mehr geklärt.
    Neugierig betrachte ich mich im Spiegel und bin sprachlos. Ich drehe mich auf Zehenspitzen und pose. Wie irritierend! Ich kann mich noch so dämlich anstellen, ich gebe eine wundervolle Figur ab. Man sieht weder, dass ich eine winzige Oberweite habe noch meinen flachen Po. Superwow!
    »Zufrieden?« Vlad schaut mir über die Schulter und unsere Augen treffen sich im Spiegel.
    Zufrieden?! Schockiert! Überwältigt! Begeistert! So schön habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht ausgesehen. Das sind eindeutig meine Wangenknochen, meine vollen Lippen und meine blaubeerfarbenen Augen. Und dennoch sehe ich so anders aus.
    »Du musst ein Foto von mir machen!« Völlig durch den Wind suche ich mein Handy und drücke es Vlad in die Hand. Das Bild schicke ich sofort weiter nach China. Du verpasst hier was, Romantic Man. SENDEN.
    Die Antwort folgt mit einem Brummen: Du weißt, wie du einen Mann um den Verstand bringst. Wehe, Vlad lässt dich in dem Outfit aus den Augen!
    Alle schauen mir auf die Finger, während ich tippe: Das gelingt ihm nicht, keine Sorge.
    »Wir müssen los, wenn wir in der Zeit bleiben wollen.« Olga zeigt auf ihre Uhr und ich löse mich vom Handy.
    »Fertig, Prinzessin?« Vlad hilft mir in meinen besten Mantel.
    »Um Mitternacht seid ihr wieder da?« Alexander lächelt verträumt.
    »Mitternacht«, verspricht Vlad und dann eilen wir vor den neugierigen Augen meiner Nachbarin Frau Steiner zur Tür heraus.
    Draußen wartet eine BMW-Limousine mit abgedunkelten Scheiben und einem Aufdruck der Berlinale. Für eine Millisekunde bin ich geneigt, Vlad einen Vortrag darüber zu halten, wie schlecht das für die Umwelt ist. Dann holt mich die Kälte ein und ich lasse mich auf die Lederpolster zu Olga fallen. Einmal drin ist es irgendwie unpassend, jetzt noch eine Diskussion anzufangen. Der Wagen fährt los und ich lehne mich an Vlads Schulter.
    »Du hast mich vermisst?«, lacht er und streichelt über meine perfekt gepuderte Wange.
    »Natürlich! Und wie! Und Roman vermisse ich auch.«
    »Dabei waren es noch nicht einmal zwei Wochen!«
    »Ich weiß. Aber es ist so, als hätte ich an der besten Torte des Universums geknabbert und nun ist sie unter Verschluss.«
    Olgas Blick auf meine Problemzonen beweist, dass sie uns zuhört.
    Vlad lacht. »Du vergleichst Roman mit Torte?! Herrlich! Wie habe ich dich vermisst, Prinzessin!« Er drückt mich kurz an sich, dann wird seine Miene ernst. »Und mit Alexander kommst du klar?«
    »Pfff!« Ich schnaube empört. Mal ist mein Bodyguard der perfekte Gentleman, dann wieder

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