Federweiße Fluegel
gewesen...
>Wo ist er?< , fragte ich sie.
Sie reagierte nicht, also wurde ich etwas lauter.
>Samara wo bitte ist er?<
>Liss er ist weg.<
>Was heißt weg?< , fragte ich sie.
>Verschwunden... Mehr wissen wir auch nicht... Er hat nur diesen Zettel hier gelassen..< Sie reichte ihn mir. Dort stand geschrieben: Es tut mir leid, aber es geht nicht mehr. Es ist etwas passiert, was nicht hätte passieren dürfen! Sagt Liss, dass ich sie für immer lieben werde! Brendan.
Wie, das war alles? Keine Erklärung, warum er einfach abgehauen ist und vor allem wohin? Ich las es mir mehrmals durch, doch wurde nicht wirklich schlau daraus. Ich kämpfte mit den Tränen...
>Nein... < , sagte ich fast lautlos... Dann brach ich zusammen und in Tränen aus.
>Lissy...< Samara kam auf mich zu und nahm mich in den Arm.
>Samara, warum hat er das getan? Er hat mir versprochen, mich nie wieder alleine zu lassen... Er hat es versprochen! Ich versteh das nicht mehr... Warum... Warum macht er das...<
>Lissy, ich weiß es leider auch nicht. Für uns ist es genauso seltsam wie für dich. Gestern schien noch alles in Ordnung zu sein und heute ist er auf einmal verschwunden.<
>Wieso macht er das? Wieso lässt er mich immer wieder alleine, wieso? Bin ich ihm denn so egal?<
>Lissy du bist ihm nicht egal! Es gibt bestimmt eine einfache Erklärung dafür! Bitte beruhige dich doch!<
>Verdammt noch mal ich will mich aber nicht beruhigen! Ich will Brendan! Ich will von ihm wissen warum er das getan hat...<
Ich konnte mich überhaupt nicht mehr beruhigen, ich heulte wie ein Wasserfall. Nickolas gab mir dann zwei Beruhigungs-Tabletten, die aber wohl sowieso nicht helfen würden. Ich war so aufgeregt, mit den Nerven am Ende... Ich verstand die Welt nicht mehr... Gestern war doch noch alles in Ordnung... oder hatte er mir wieder etwas wesentliches verschwiegen? Nein, noch mal würde ich das allein nicht schaffen... Ich hatte nicht noch ein mal die Kraft um das durch zu stehen, nicht noch mal...
Samara brachte mich zum Sofa. Ich legte mich hin und sie deckte mich zu. Ich zitterte am ganzen Körper...
>Schlaf erst mal ein bisschen. Wir versuchen ihn zu erreichen. Mach dir keine Sorgen, es wird sich alles aufklären.< Sie drückte meine Hand ganz fest und ging dann wieder in die Küche zu Nickolas.
Was hatte Brendan damit gemeint? Es ist etwas passiert, das nicht hätte... Nein! Meinte er damit etwa unsere gemeinsame Nacht? Bereute er es etwa mit mir geschlafen zu haben? Schließlich hatte er mehr wie ein mal gesagt, dass er das nicht konnte, dass es nicht richtig war... Doch ich wollte es nicht so akzeptieren, wollte es nicht hinnehmen... War das der Grund, warum er einfach verschwunden war? Das konnte doch nicht sein. Aber das war die Einzige Erklärung die ich hatte, für sein Verschwinden... Wenn es aber das wäre, hätten wir doch darüber sprechen können, oder nicht? Warum ging er mir denn immer aus dem Weg, wollte mit mir über nichts sprechen? Ach, diese ganze Grübelei würde mich noch kaputt machen.
Ich schloss die Augen und dann schlief ich auch schon ein. Die Tabletten hielten was sie versprachen.
Ich wachte erst wieder auf, als es später Nachmittag war. Meine Güte, was waren denn das für Tabletten gewesen? Die machten einen ja halbtot...
Ich hörte etwas... Samara und Nickolas unterhielten sich leise in der Küche, doch ich verstand es. Mom hatte mich schon immer für meine guten Ohren gelobt und jetzt würden sie sich bezahlt machen. Ich stand leise auf und schlich Richtung Küche. Hinter der Tür blieb ich stehen und spitzte meine Lauscher noch mehr auf.
>Dad, Alyssa muss es endlich erfahren. Es geht nicht mehr anders. Brendan ist schon zu weit gegangen, in dem er sie da überhaupt mit rein gezogen hat. Sie steckt viel zu tief mit drin... Er tut ihr immer wieder weh damit... Das erträgt sie doch nicht mehr lange...<
>Samara, wir können nichts machen. Es ist Brendan sein Schicksal. Es liegt allein an ihm, es ihr zu erzählen oder nicht. Du solltest dich da nicht so rein hängen. Mir tut sie auch leid, denn das hat sie wirklich nicht verdient. Aber was sollen wir denn machen? Wenn sie uns braucht, werden wir für sie da sein und ihr helfen. Aber wenn nicht, dann können wir nichts ändern.<
>Aber Dad... < , fing Samara wieder an.
>Nein. Es ist seine Aufgabe mit ihr darüber zu reden. Wenn sie wirklich die Richtige ist, wird er es tun. Versteh endlich, dass es nicht an uns liegt.<
>Aber sie ist es, er hat es mir selbst
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