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Feenfuchs und Feuerkuss

Feenfuchs und Feuerkuss

Titel: Feenfuchs und Feuerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lariane Westermann
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den Kopf. Der Gedanke versengte ihre Haut von
innen. Sie entzog ihm ihre Hand. Vorsichtig legte sie ihre Finger an seine vom
Aufstieg und vom Wind gerötete Wange. Seicht streichelte sie sein Gesicht. Sam
schloss die Augen.
    Dann hoben sich seine Lider
wieder. Sein Blick wühlte sie auf. Er kam noch einen Schritt auf sie zu. Ihre
Körper berührten sich und Luisas Haut fing Feuer. Sam drückte sie gegen die
Umrandung der Aussichtsfläche. Seine Lippen öffneten sich, aber noch immer konnte
er nicht sagen, was ihm auf der Seele lag.
    Sie hob die zweite Hand an sein
Gesicht, fuhr in seine Haare. Durch seinen Wuschelkopf zu streicheln, hatte sie
sich schon so oft vorgestellt und jetzt, da sie es tun konnte, fühlte es sich
noch schöner an als gedacht. Sie war ihm so nahe und ihn so berühren zu dürfen…
    „Luisa“, wisperte Sam wieder.
    Sie glaubte schon, die Worte,
dass er zurück nach Newquay gehen würde, zu hören. Aber dann sagte er etwas,
dass sie einfach von den Füßen riss: „Seitdem ich dich kenne, ist nichts mehr
wie es war. Ich dachte, ich könnte es nicht ertragen, England zu verlassen,
aber du hilfst mir dabei, es zu überstehen. In deiner Nähe zu sein, bedeutet
mir mittlerweile alles.“
    Luisa wusste nicht wie ihr
geschah, aber diese Worte brachen den Bann: Sie machte eine fließende Bewegung
und küsste Sam, als hinge ihr Leben davon ab.
    Vielleicht
tut es das auch ,
dachte Luisa, während sie ihre Lippen ganz fest auf Sams presste.
    Erst schien er überrascht, aber
dann küsste Sam sie zurück. Luisa zog sich etwas zurück, machte ihre Lippen
weicher und gab sich seiner Art zu küssen hin. Dann zog sie ihn wieder fester
zu sich, weil sie ihn ganz nah bei sich haben wollte. Sam legte eine Hand auf
ihren unteren Rücken und die andere spürte sie warm in ihrem Nacken. Er griff
in ihre Locken und küsste sie stürmischer. Luisa stöhnte leise auf. Der Laut
löste in ihr einen Schauer aus und auch Sam schien er nicht kalt zu lassen. Er
presste sie stärker gegen die Mauer und ballte eine Faust in ihrem Pulli. Er
öffnete seinen Mund etwas und Luisas Herz setzte vor Freude aus, als sie seine
Zunge an ihren Lippen spürte. Sie erwiderte dies mit ihrer eigenen Zunge und
stellte fest, dass Sam himmlisch schmeckte. Sie wusste, dass es nun endgültig
um sie geschehen war, denn Sam so zu spüren, hatte sie augenblicklich süchtig
gemacht. Luisa wusste, dass sie das immer wieder tun wollte. Immer wieder Sams
Lippen erobern. Immer wieder Sams süßen Geschmack kosten. Immer wieder Sam. Sie
zog ihren Kopf etwas zurück und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals.
    „Oh, Sam“, flüsterte sie und
küsste die weiche, warme Haut. Sie schob ihre Hände unter seinen Pulli, legte
sie auf seine schmalen Hüften und fuhr seicht mit den Fingern Richtung Rücken. Jetzt
war es Sam, der heiser aufstöhnte und Luisa unerbittlich in Flammen aufgehen
ließ.
    Er erwiderte die Küsse an ihrem
Hals und brachte sie zum Erschauern.
    Mit geschlossenen Augen, wild
klopfenden Herzen und im Takt des anderen atmend, standen sie auf dem Ostturm
der Ruine und genossen diesen unbeschreiblich schönen Moment.
    Das alles mal zu Ende gehen muss,
wusste Luisa, aber als nun das Handy von Sam klingelte, er dran ging und sein
Gesicht blass und blasser wurde, kam das Ende schneller und schmerzhafter, als
gedacht.
    „Was ist passiert“, fragte Luisa,
als Sam aufgelegt hatte.
    Er schob sein Handy in die
Hosentasche zurück und zog Luisa mit sich zur Treppe.
    „Ich muss sofort nach Hause“,
antwortete er und eilte die Stufen hinab.
    „Was ist denn los?“, hakte sie
nach.
    „Ich weiß nicht. Mein Vater war
total hektisch. Ich muss nach Hause.“
    „Was hat er denn gesagt?“
    Sam fuhr zu ihr herum. „Luisa.
Ich weiß es auch nicht. Vielleicht irgendwas mit Jasper. Mein Vater hat einfach
aufgelegt.“
    Luisa nickte und sie eilten den
Berg hinab. Die Stimmung machte diese Talfahrt ungebetener Weise mit.

    Als sie bei ihr Zuhause ankamen,
stellte Sam das Fahrrad überhastet ab und rannte zu seinem Roller. Luisa eilte
ihm hinterher. Er saß schon auf, als sie bei ihm ankam.
    Er küsste ihre Wange auf und
setzte seinen Helm auf.
    „Meld dich“, sagte sie, doch ihre
Worte gingen im Starten des Motors unter.
    Sam fuhr los. Er drehte sich noch
einmal um und winkte.
    Luisa war ganz elend. Sie sollte
gerade vor Freude jauchzen, aber stattdessen war ihr zum Fluchen zumute und
während sie Sam hinterher sah, tat sie das auch mit erstickter Stimme.

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