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Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Titel: Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeißler
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noch nicht gehört!" Er schüttelte den Kopf über die absurde Geschichte.
Eliza fühlte, wie sich ein aufgeregtes Kribbeln in ihrem gesamten Körper ausbreitete. War es möglich? War das Mädchen so verwegen? Oder vielleicht auch so verzweifelt? Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass es so war. "Wo liegt denn dieses Dorf?" Es fiel ihr schwer, das zufriedene Lächeln zu unterdrücken.
"Einfach der Landstraße nach Osten folgen. In drei bis vier Stunden könnt Ihr da sein."
Eliza wollte schon gehen, doch da fiel ihr etwas ein. "Hatte die Gauklertruppe auch einen Namen?"
"Ja." Der Mann kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe. "Molgrath's ... oder Mulgrave's ... Irgend so etwas."
"Habt Dank." Eliza neigte grüßend ihren Kopf und schwang sich auf das Pferd. Wenn sie sich beeilte, würde sie das Dorf noch vor Mitternacht erreichen. Morgen hätte sie dann genug Zeit für ihre Nachforschungen.

Der Schmied hatte Recht gehabt. Die Dunkelfee erreichte den Ort ohne Schwierigkeiten, wenn auch ziemlich verfroren. Es war stockfinster und der Schnee fiel in dicken Flocken zur Erde hinab. Ohne ihre Feensinne hätte Eliza der Straße niemals folgen können. Doch die Auren der vielen Menschen, die Tag für Tag die Straße benutzten, hatten ihre eigene blass leuchtende Spur hinterlassen, die sich wie eine geisterhafte Schlange durch die Finsternis wand.
Nach einigem Suchen entdeckte sie eine Raststätte, doch auch deren Lichter waren bereits gelöscht. Ohne sich davon beeindrucken zu lassen, stieg Eliza ab und hämmerte mit aller Kraft gegen die verschlossene Tür.
Es dauerte eine Weile, bis sie schließlich ein Poltern hörte und die Tür vorsichtig geöffnet wurde. Im Schein einer kleinen Öllampe sah Eliza ein unrasiertes Männergesicht unter einer schmutziggrauen Schlafmütze sie misstrauisch anblicken. Nachdem der Mann sich vergewissert hatte, dass die nächtliche Besucherin allein war, öffnete er die Tür ein bisschen weiter. "Wisst Ihr nicht, wie spät es ist?" fuhr er sie mürrisch an.
"Natürlich, deswegen suche ich ja eine Herberge", erwiderte sie kühl.
"Was fällt Euch überhaupt ein, so spät in der Nacht noch draußen herumzuschleichen?"
"Das dürfte wohl kaum Eure Sorge sein, solange ich Euch für Eure Dienste bezahle."
Der Mann musterte Elizas gut gearbeiteten Mantel und wurde eine Spur höflicher. "Na dann, kommt herein in die gute Stube." Er trat beiseite, um Eliza Platz zum Eintreten zu geben.
"Was ist mit meinem Pferd?" erkundigte sie sich.
Der Wirt warf ihr einen abschätzenden Blick zu. Die Wahrscheinlichkeit, dass Eliza ihr Tier selbst in den Stall bringen und versorgen würde, erschien ihm äußerst gering. Und er selbst hatte nicht die geringste Lust, aus der Wärme seines Bettes hinaus in die kalte Nacht zu gehen. "Bringt es mit hinein", entschied er schließlich. "Ich werde es in der Ecke anbinden."
Eliza zuckte gleichgültig mit den Schultern und ging hinein.
"Kann ich Euch etwas anbieten?" erkundigte sich der Wirt, während er ihrem Pferd den Sattel abnahm und es mit einer Decke abrieb.
"Ein Zimmer für die Nacht." Eliza war viel zu erschöpft, um an etwas anderes denken zu können.
"Selbstverständlich." Der Mann wies auf die Treppe, die in das nächste Stockwerk führte. "Das letzte Zimmer auf der rechten Seite ist noch frei."
Die Dunkelfee nickte und ging zur Treppe.
"Eine Sache noch", hielt der Wirt sie zurück.
Sie blieb stehen und sah ihn müde an.
"Ich muss Euch bitten, das Zimmer im Voraus zu bezahlen."
Eliza stellte ihre Tasche hin und streifte beiläufig ihren Mantel ab. Dann griff sie nach ihrer Börse.
Als sie wieder aufblickte, sah sie mit Genugtuung die Angst in den Augen des Wirtes. Sie wusste, dass der Anblick ihrer Flügel, die nun nicht länger von ihrem Mantel verdeckt waren, seine Wirkung nicht verfehlen würde. Verächtlich schnippte sie dem Mann eine Münze zu. "Das sollte genügen."
Der Wirt machte nicht einmal den Versuch, die Münze zu fangen. Klirrend fiel sie zu Boden und rollte unter einen der massiven Holztische. "Verzeiht mir, Herrin", stammelte der Mann. "Ich hatte ja keine Ahnung, wie hätte ich wissen sollen ... Es ist mir so eine Ehre ..."
Sie ließ ihn mit hochrotem Kopf einfach stehen und ging hinauf in ihr Zimmer. Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen und sich aufs Bett gelegt, war sie auch schon eingeschlafen.

Am nächsten Morgen, als der Wirt und viele der anwesenden Gäste ihr besorgte Seitenblicke zuwarfen, bereute Eliza es bereits, ihrem Impuls, dem Wirt

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