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Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Titel: Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeißler
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eine Lektion zu erteilen, nachgegeben zu haben. Nun würde es sich bestimmt im ganzen Dorf herumsprechen, dass eine Dunkelfee anwesend war. Die eine Hälfte der Bevölkerung würde ihr vermutlich neugierig hinterher laufen, die andere sich aus Angst zu Hause verschanzen. Mit beidem wäre ihr eigentlich sehr wenig geholfen.
Sie winkte den Wirt herbei, der sofort ehrerbietig zu ihr eilte, und bestellte einen Tee sowie ein Stück frisches Brot. Als der Wirt es ihr brachte, deutete sie mit einer befehlenden Geste auf den ihr gegenüber stehenden Stuhl.
Nach einem hilflosen Blick zum Tresen leistete er ihrer Aufforderung unglücklich Folge. Eliza konnte sich nur darüber wundern, wie wenig Rückgrat manche Menschen besaßen.
"Sagt Euch eine Gauklergruppe namens Molgrath's oder Mulgrave's irgendetwas?" fragte sie ohne jede Einleitung.
"Ja, Herrin", erwiderte der Mann ganz verwundert. "Die kommen ab und zu hier vorbei."
"Und wann waren sie das letzte Mal hier gewesen?"
"Das ist noch nicht lange her." Der Mann dachte nach. "Zehn, vierzehn Tage vielleicht."
"Habt Ihr sie Euch angeschaut?"
Der Wirt schüttelte verneinend den Kopf. "Ich kenn die Vorstellung noch von früher. Nichts Besonderes."
Eliza neigte sich vor. "Aber Ihr könnt mir mit Sicherheit jemanden herholen, der hingegangen ist, oder?" Sie zog erwartungsvoll die Augenbrauen hoch.
Der Wirt schluckte. "Natürlich", beeilte er sich zu sagen. "Die meisten, die ich kenne, sind hingegangen."
"Dann holt mir auf der Stelle jemanden her", befahl die Dunkelfee.
Der Wirt sprang auf.
"Sofort", betonte sie, als der Mann noch etwas zu zögern schien.
Kurz darauf erschien er mit einem verängstigt blickenden Küchenjungen, den er grob vor sich her schob. Der Junge mochte etwa dreizehn Jahre alt sein und blickte Eliza panisch an.
"Dieser Nichtsnutz hat fast den ganzen Tag dort herumgelungert", sagte der Wirt schroff, froh darüber, die Aufmerksamkeit der Dunkelfee von sich auf seinen Untergebenen ablenken zu können.
"Ihr dürft Euch entfernen", sagte sie zum Wirt und machte eine scheuchende Handbewegung. "Setz dich", wandte sie sich dann an den Jungen.
Er ließ sich so vorsichtig auf die Stuhlkante nieder, als würde der Sitz aus glühenden Kohlen bestehen.
"Du hast dir also die Gaukler angesehen?" fragte sie den Jungen beinahe sanft.
Er schien darüber nachzudenken, ob er das zugeben sollte. Schließlich nickte er widerstrebend mit dem Kopf.
"Was hat dir denn am meisten gefallen?"
"Ich weiß nicht." Er musterte sie unsicher. "Ich konnte nicht in die Zelte rein, weil ich das Eintrittsgeld nicht hatte."
Eliza lächelte geduldig und versuchte es auf anderem Wege. "Hast du denn den Schwertkämpfer gesehen?"
"Oh ja", sagte der Junge erfreut.
"Und war er gut?"
"Es war eine Frau!" rief der Junge fasziniert aus. "Aber ich weiß nicht, ob sie gut war. Niemand hatte sie herausgefordert."
"Wieso denn nicht?" fragte Eliza erstaunt.
"Die anderen Männer haben sich nur lustig über sie gemacht. Sie hat so traurig ausgesehen." Er verstummte und fügte plötzlich mit rotem Gesicht schnell hinzu: "Wenn ich einen Silberling gehabt hätte, ich hätte sie bestimmt herausgefordert!"
"Sie hatte dir also gefallen?" fragte Eliza verständnisvoll nach.
Verlegen wandte der Junge den Kopf zur Seite, nickte jedoch leicht.
"Wie hat sie denn ausgesehen?"
"Sie hatte blonde Haare und richtig grüne Augen. Ich habe einmal einen Blick ganz aus der Nähe auf sie werfen können, als sie sich mit jemandem unterhalten hatte."
Es kostete Eliza große Mühe, die Aufregung aus ihrer Stimme zu verbannen. "Weißt du auch, wie sie hieß?"
Der Junge erstrahlte. "Sie hatte ihren Namen zwar nicht gesagt, doch ich habe gehört, wie eine andere Frau sie in der Pause
    Dhalia
genannt hatte."
Volltreffer! Am liebsten wäre Eliza aufgesprungen.
"Du warst mir eine große Hilfe", teilte sie dem Jungen ernsthaft mit. "Weißt du denn auch, wohin die Gaukler weiter gezogen sind?"
"Ich habe es nicht gehört, doch ich würde meinen, nach Deroth. Das ist die übliche Route für die fahrenden Spielleute. Und von dort aus entweder nach Süden oder nach Alandia. Ich weiß es nicht."
"Du bist ein aufgeweckter Bursche." Eliza legte eine kleine Münze vor ihn auf den Tisch, die er mit leuchtenden Augen anstarrte, sich jedoch nicht zu nehmen traute.
"Nun mach schon", forderte sie ihn mit einem Kopfnicken auf. "Sie gehört dir. Du kannst jetzt gehen", setzte sie hinzu, als der Junge die Münze zögernd in seine Hand nahm.
Mit einem zufriedenen

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