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Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Titel: Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeißler
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Artefakte und mein Buch gefunden!" machte sie noch einen Versuch. Klang ihre Stimme nur in ihren Ohren so verzweifelt?
Die Männer schienen ihre wachsende Unsicherheit zu spüren. Der vorderste machte sogar wieder einen Schritt auf sie zu. "Das beweist nur, dass Ihr eine Hexe seid!" spie er ihr ins Gesicht.
Dhalia erbleichte. "Wie Ihr meint", schaffte sie es dennoch, mit eisiger Stimme zu sagen, und verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Es ist Eure Entscheidung. Ihr werdet dafür gerade stehen müssen."
"Vielleicht sollten wir einfach jemanden nach Alandia schicken", wandte ein anderer vorsichtig ein. "Wenn sie tatsächlich eine Dunkelfee ist, wird man sie dort doch kennen müssen."
Dhalia durfte auf keinen Fall zulassen, dass sie jemanden nach Alandia schickten. Selbst wenn ihr zwischenzeitlich die Flucht gelang, würde sie wieder eine Gejagte sein. Sie würden wohl kaum eine Hochstaplerin, die magische Gegenstände mit sich führte und sich für eine Dunkelfee ausgab, frei herumziehen lassen. "Ja, tut das", höhnte sie, während ihr Herz bis zum Hals klopfte. Sie hoffte bloß, dass die Männer in dem schwachen Licht ihre Aufregung nicht zu deutlich sahen. "Meine Brüder und Schwestern werden sicherlich hoch erfreut über die Behandlung sein, die mir hier widerfährt." Sie lächelte boshaft. "Ich bin sicher, alle Beteiligten werden einen fairen Anteil dieser
    Freude
zu spüren bekommen. Und die Freude des Herrschers darüber, dass meine Mission nur deswegen gescheitert ist, wage ich mir gar nicht erst auszumalen." Sie ließ ihren Blick über die vier verunsicherten Gesichter schweifen. "Und er wird nicht zögern, Euch für Eure Mühe genau das zu geben, was Ihr verdient." Sie blickte die Ältesten vielsagend an. Sie wusste, dass sie drei von ihnen eingeschüchtert hatte, doch der Anführer wollte sich das Zepter noch immer nicht aus der Hand nehmen lassen.
"Wieso kürzen wir die ganze Sache nicht einfach ab", sagte er mit honigsüßer Stimme und einer angedeuteten Verbeugung des Kopfes. "Es gibt ein Erkennungszeichen, das allen Dunkelfeen - unabhängig davon, wie mächtig sie sein mögen - gemeinsam ist", sagte er mit einem Blick in Richtung des Anhängers, der über ihrem Hemd an ihrer Brust zu sehen war. "Die Flügel. Zeigt uns Eure Flügel und wir lassen Euch mit unserer Entschuldigung augenblicklich gehen." Er lächelte zufrieden. Wenn die Gefangene eine Dunkelfee gewesen wäre, hätte sie ihre Flügel von Anfang an als Zeichen ihrer Stellung gezeigt.
Dhalias Gedanken rasten. "Das könnte ich tun", stimmte sie ihm langsam zu, ohne auf den Sarkasmus in seiner Stimme einzugehen. "Doch ich habe da eine bessere Idee." Sie umfasste das Silberblatt mit der linken Hand. Bitte hilf mir! flehte sie innerlich. Lass mich jetzt bloß nicht im Stich! Ihr Leben hing davon ab, ob es ihrem Willen gehorchen würde. In den letzten Wochen hatte sie immer wieder heimlich geübt. Jetzt würde sie sehen, ob die ganze Mühe etwas genützt hatte. Sie verstärkte ihren Griff um das Silberblatt, so dass seine Kanten ihr schmerzhaft ins Fleisch schnitten, und konzentrierte sich mit aller Macht auf ihre rechte Handfläche, die sie auf Brusthöhe nach oben hielt.
Nichts geschah.
Die Männer, die sie mit großen Augen erwartungsvoll angesehen hatten, atmeten erleichtert auf.
In ihrer Konzentration biss Dhalia sich auf die Lippe. Sie schmeckte Blut. Und dann plötzlich spürte sie ein Kribbeln, das sich in ihrer Handfläche ausbreitete. Sie wagte kaum, einen Blick darauf zu werfen, als auch die Luft über ihrer Hand erst zu schwirren, dann langsam zu leuchten und sich zu verfestigen begann. Eine immense Welle der Erleichterung durchströmte die junge Frau, als sie aus dem Augenwinkel die kleine blau schimmernde Lichtkugel bemerkte, die nun über ihrer Handfläche schwebte. Von ihrer Freude scheinbar angespornt, dehnte sich die Kugel noch ein wenig aus und blieb bedrohlich knisternd in ihrer Hand. Triumphierend schaute Dhalia in die erschrockenen Gesichter der Ältesten, die in dem blauen Licht ihrer Kugel gespenstisch blass wirkten.
Es war nur eine Kugel und sie verlangte Dhalia ihre gesamte Kraft ab. Sie spürte, wie ihr Schweißtropfen die Wirbelsäule herunter rannen. Zum Glück wussten die Männer das jedoch nicht, als sie wie auf Kommando auf ihre Knie sanken und "Verzeiht uns, Herrin" flüsterten.
"Ihr da!" Sie wies mit ihrem Kinn auf den Mann, der der Tür am nächsten stand. "Ihr holt sofort meine Sachen her und betet schon mal

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