Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)
weiß nicht, ob Denna schon mal hier drin hocken musste, während irgendwo eine Schlacht stattfand. Ich hoffe nur, es ist bald vorbei, ich habe schon Kopfschmerzen davon!"
"Vielleicht kann ich dir helfen." Valeria sprang eifrig von ihrem Sitz auf. "Gregory hat mir einen kleinen Trick gezeigt."
"Oh, hat er das?"
Valeria errötete unter Calpurgias forschendem Blick.
"Von Gregory würde ich mir auch gerne helfen lassen." Unwillkürlich blickten beide wieder zum Fenster hinaus, wo der junge Feenmann, der kurz davor stand, seinen ersten Einsatztrupp zu bekommen, einige Neulinge unterrichtete. Bei dem fröhlichen Gelächter, das die beiden Mädchen dabei überkam, wäre das fremdartige Tuten beinahe nicht aufgefallen. Doch Denna hatte ihre Kadetten trotz allem gut ausgewählt. Sofort wurden sie still und huschten zurück zur großen Sphäre herüber. Sie konnten gerade noch einen Punkt von sehr blassem Rosa unweit von Alandia verschwinden sehen. Gebannt starrten die Mädchen auf die Stelle, in der Erwartung, dass sich das Signal wiederholte. Doch nichts geschah.
"Sollten wir das melden?" fragte Valeria unsicher.
Calpurgia dachte nach. "Ich denke nicht", schüttelte sie schließlich den Kopf. "Das Signal war ganz schwach, wahrscheinlich zu schwach, als dass es überhaupt richtig geortet werden konnte. Außerdem gab es nicht einmal eine magische Entladung. Vielleicht hat jemand etwas tun wollen, es sich dann aber anders überlegt. Aber wenn wir es melden, wird Denna wissen wollen, was alles genau in diesem Quadranten in der letzten halben Stunde geschehen war. Würdest du ihr das sagen können?"
Valeria schüttelte den Kopf.
"Ich auch nicht. Wir werden die Gegend jetzt einfach stärker im Auge behalten. Wenn uns noch etwas auffällt, werden wir es melden. Wenn nicht, dann hatte das vorhin auch nichts zu bedeuten."
Valeria nickte zustimmend.
Einige Stunden später, als ihre Schicht endlich vorüber war, war immer noch kein weiteres verräterisches Blinken auf der großen Karte aufgetaucht. Daher beschlossen die Mädchen, dass es keinen Grund gab, sich noch länger den Kopf darüber zu zerbrechen.
* * *
Fast zwei Tage war es nun her, seit Eliza Dhalias Verschwinden entdeckt hatte. Wie versprochen half Traian ihr bei der Suche nach der Flüchtigen, doch bisher ohne Erfolg. Mittlerweile war Eliza zu der Überzeugung gelangt, dass das Mädchen nicht länger in der Stadt weilte. Und sie hatte nicht den geringsten Anhaltspunkt, wo sie nun sein konnte.
Frustriert stützte die Dunkelfee ihren Kopf mit beiden Händen ab und starrte trübsinnig in den vor ihr stehenden Becher heißen Tees. Was ihr am meisten Sorgen bereitete, war die Tatsache, dass Chris anscheinend zeitgleich mit dem Mädchen die Stadt verlassen hatte. Es war nicht schwer gewesen, die Herberge zu finden, in der er abgestiegen war. Nachdem er sich monatelang nur besoffen hatte, hatte er nach Auskunft des Wirtes am Nachmittag vor Dhalias Verschwinden seine Rechnung bezahlt, seine Sachen gepackt und war aufgebrochen. Es war nicht schwer für Eliza gewesen, herauszufinden, dass er die Stadt ganz offen durch das westliche Tor verlassen hatte. Wahrscheinlich hatte er sich irgendwo mit Dhalia treffen wollen. Doch Mulgrave hatte das Mädchen betäubt und ihren Plan dadurch ein wenig durcheinander gebracht. In der Nacht musste sie dann dennoch zu Chris gestoßen sein. Wenn das stimmte, würde Eliza kaum eine Möglichkeit haben, die beiden aufzuspüren. Chris war zu schlau, um die Aufmerksamkeit der Dunkelfeen wieder auf sich zu lenken.
Wenn Traian ihr heute keine Neuigkeiten über Dhalia brachte, würde ihr nichts weiter übrig bleiben, als Chris nach Westen zu folgen, in der Hoffnung, dass sie bei ihm war.
Eliza blickte erwartungsvoll auf, als sie draußen Traians Gegenwart spürte. Als er eintrat, wusste sie sofort, dass er Informationen für sie hatte. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich schwungvoll an ihren Tisch.
"Du hast Neuigkeiten für mich?"
"Ja, Herrin", nickte er. "Vielleicht", setzte er dann mindernd hinzu.
Eliza zog fragend eine Augenbraue hoch und er beeilte sich, es ihr zu erklären. "Ich habe Freunde unter der Stadtwache. Und die habe ich heute auf ein paar Bier eingeladen. An das Mädchen konnte sich keiner von ihnen erinnern. Einem ist jedoch eingefallen, dass gerade in der Nacht, als sie verschwand - das war die Nacht mit dem schweren Schneesturm - die kleine Pforte im Stadttor offen stand, obwohl sie am Abend verriegelt worden war. Jemand hat
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