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Feenkind

Feenkind

Titel: Feenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Zeißler
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schwoll das sanfte Licht der Sphäre gleißend an, so dass Traian und Gheorghe ihre Augen abwenden mussten.
"Gratuliere, Chris", zischte die Dunkelfee leise. Anscheinend hatte er es nicht nur geschafft, seine wilde Flucht zu überleben und das Mädchen zu finden. Zu allem Überfluss hatten die beiden auch einen Weg gefunden, ihre Spur zu neutralisieren.
Ruckartig ließ Eliza ihr Pferd anhalten. Gheorghe, der instinktiv spürte, dass dieser Wutausbruch irgendwie mit ihm zusammenhing, fiel einige Schritte zurück. Traian hingegen schloss zu seiner Herrin auf und sah sie fragend an.
"Wir schlagen hier unser Lager auf", beschied diese knapp. "Morgen früh werde ich Bericht erstatten."
Traian spürte deutlich, dass ihr das ganz und gar nicht behagte.
Während die Männer hastig alle Vorbereitungen für die Nacht trafen, ließ Eliza sich müde gegen einen Baumstamm sinken. Sie hatte versagt. Und morgen früh würde sie die Rechnung dafür erhalten.
Gheorghe und Traian wollten sich die Wachschichten wie üblich aufteilen, doch die Dunkelfee schickte beide zu Bett. Insbesondere Gheorghe sah wie ein begossener Pudel aus. Anscheinend hatte auch er so etwas wie ein Gewissen. Eliza bezweifelte jedoch, dass ihr diese Entdeckung noch von irgendeinem Nutzen sein würde.
Mit einer lässigen Handbewegung wischte sie die lahmen Proteste ihrer beiden Wächter beiseite. Sie konnte den Rest der Nacht gut zum Nachdenken gebrauchen.

    * * *

Nachdem Christopher und Dhalia einige Zeit auf der Straße geritten waren, gab er ihr ein Zeichen anzuhalten. Sie stiegen ab und führten ihre Pferde in den Wald hinein. Unter den Bäumen war es sehr dunkel, da nur wenig Mondlicht durch die dichten Baumkronen auf den Waldboden drang. Sie mussten sich ihren Weg beinahe ertasten.
Als Chris wieder einmal über eine Wurzel stolperte entschied Dhalia, dass sie weit genug von der Landstraße waren, um ein kleines Feuer zu riskieren.
"Ich habe vorhin ein wenig geschlafen, daher kann ich die Wache übernehmen", schlug sie ihrem Begleiter vor, nachdem sie ein gemütliches Feuer entzündet hatten.
Doch er schüttelte den Kopf. "Nein, nein, ruht Euch ruhig aus. Wie würde es denn aussehen, wenn eine Frau für mich Wache steht, während ich schlafe. Außerdem bin ich gar nicht müde", setzte er rasch hinzu, als er sah, wie sie ihre Stirn runzelte.
Statt einer Antwort schnaufte Dhalia belustigt. "So funktioniert das nicht", sagte sie schließlich. "Ihr traut mir nicht, weil ich versucht habe, von Euch wegzulaufen. Und ich traue Euch nicht, weil Ihr versucht habt, mich auszurauben."
Auch Christopher lächelte leicht bei dieser treffenden Beschreibung ihrer Beziehung.
"Wie wollen wir also zusammenarbeiten, wenn wir uns gegenseitig nicht trauen können?" fragte sie schließlich.
Interessiert rückte der junge Mann näher. Das war das erste Mal, dass sie von sich aus von einer Zusammenarbeit sprach.
Zufrieden nahm sie zur Kenntnis, dass er den Köder vorbehaltlos geschluckt hatte. Ihr Ton wurde sachlich. "Ich habe nachgedacht. Und ich denke, ich sollte Euch an meinem Vorhaben beteiligen." Sie meinte förmlich zu sehen, wie sich Christophers Augen beim Klang des Wortes
    beteiligen
in glänzende Goldmünzen verwandelten.
"Was schwebt Euch vor?" fragte er aufgeregt.
Dhalia tat, als würde sie noch kurz zögern, und wählte ihre Worte mit Bedacht. "Ich habe in der Höhle zwar nichts gefunden, was besonders wertvoll zu sein scheint, aber ...", sie senkte verschwörerisch die Stimme, so dass sich der Mann noch näher herüberbeugen musste. "Ich habe Hinweise auf weitere versteckte Feenorte gefunden. Wenn es uns gelingt, sie zu finden, dann ..." Sie sprach den Satz bewusst nicht zu Ende, um Christophers Fantasie anzustacheln.
"Was dann?" fragte er heiser vor Aufregung.
"Dann warten bestimmt mehr Schätze auf uns, als wir uns vorstellen können", schloss sie etwas lahm.
Doch ihm schien es nicht aufzufallen. "Und wo liegen diese Orte?"
Dhalia verzog bedauernd den Mund. "Genau da liegt das Problem. Das weiß ich nicht."
"Dann ist das ein echt toller Plan", bemerkte Christopher sarkastisch.
"Wartet", sie hob gebieterisch ihre Hand. "So schnell würde ich an Eurer Stelle die Sache nicht aufgeben. Ich weiß zwar nicht, wo genau die Schätze liegen, doch ich weiß, wie die Orte aussehen, an denen wir suchen müssen. Eigentlich wollte ich ja in Annubia versuchen, sie auf den Karten in der Bibliothek zu finden. Aber das fällt jetzt wohl flach."
"Und nun?" fragte Christopher

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