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Feentod

Feentod

Titel: Feentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Breinl
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bekommen?«
    Â»Keine Ahnung«, gab Alina kleinlaut zu. »Mein Handy ist weg. Muss es irgendwo verloren haben, kurz nachdem wir telefoniert haben.«
    Â»Echt? Das ist kacke.« Trotz ihrer Wut verspürte Noraya für einen Moment Mitleid mit Alina.
    Â»Und deine Nummer habe ich nicht im Kopf. Und dann bin ich viel zu spät zu unserem Treffpunkt gekommen. Hagen hat mir nämlich die unterirdischen Gänge gezeigt.« Alina stockte. »Vielleicht habe ich mein Handy dort unten verloren.«
    Â»Wie bitte konnte dir Hagen diese Gänge zeigen? Da kommt man nur mit einer Führung rein!« Noraya zog die Stirn kraus.
    Â»Der kennt einen vom Museum«, erwiderte Alina und rieb sich die Augen. Allmählich wurde sie wieder wacher und damit kehrte scheinbar auch ihre Erinnerung zurück. »Wir sind den ganzen Weg noch einmal abgelaufen. Aber leider erfolglos. Mein Handy ist weg.«
    Alina griff sich immer wieder an den schmerzenden Kopf. »Als wir dich nicht finden konnten, hat mich Hagen zu ein paar Cocktails eingeladen.« Sie grinste. »Wir haben in so einem kleinen Pavillon gehockt und uns ewig über Gott und die Welt unterhalten. Und dann …« Alina stockte. Nachdenklich strich sie sich eine Strähne hinters Ohr. »Ich kann mich wirklich nicht erinnern.«
    Als läge darin eine neue Erkenntnis, zog sie den Kosmetikspiegel aus dem Kulturbeutel. »Oh Gott! Was ist das?«, schrie sie beim Blick in ihr Spiegelbild.
    Noraya musste, trotz aller Anspannung, lauthals lachen. Alina konnte so herrlich entsetzt sein. Besonders, wenn es um ihr Aussehen ging.
    Â»Da hilft nur noch Kopf ab«, lachte Noraya und Alina stimmte ein. Als sie sich beruhigt hatten, wurden sie wieder ernst.
    Mindestens einen Liter kaltes Sprudelwasser später hatte auch Alina die Sorge um Kati erfasst. Sie wusste beim besten Willen nicht, wo Kati die Nacht verbracht haben könnte. Auf der Suche nach einem Anhaltspunkt durchsuchte sie Katis Rucksack, der zugeschnürt auf der Luftmatratze neben dem noch eingerollten Schlafsack lag. Sämtliche Sachen waren noch da. Neben einem Jogginganzug, einem zweiten Pulli, etwas Unterwäsche und einem Kulturbeutel fanden sie noch drei Päckchen Kippen und zwei Flaschen Rotwein.
    Â»Wahrscheinlich hat sie mit irgendeinem Typen abgehangen. Mich kann sie nicht erreichen und deine Nummer hat sie nicht«, versuchte Alina, sich selbst zu beruhigen.
    Â»Ist Kati so drauf?«
    Â»Keine Ahnung.« Alina zuckte mit den Schultern. »Was für ein Unfall ist da überhaupt passiert?«
    Â»Das werden wir jetzt in Erfahrung bringen«, entschied Noraya und begann langsam, sich anzuziehen.
    Â»Ich kann unmöglich so da rausgehen!«, rief Alina und zupfte an ihren abstehenden Haaren herum.
    Â»Zieh dir was über den Kopf«, schlug Noraya vor. »Hast eben deinen Bad Hair Day.« Wieder musste sie, trotz der Aufregung um Kati, leise vor sich hin lachen. Die gute Stimmung wuchs, als Alina ein Handtuch aus dem Rucksack fischte und es sich wie einen Turban um den Kopf schlang.
    Auf den ersten Blick war auf dem Zeltplatz nichts Ungewöhnliches zu sehen, auch das Gellen der Sirenen war schon seit einiger Zeit verstummt. Als sie Richtung Waschraum gingen, trafen sie auf einen Zeltnachbarn.
    Â»Nur zu eurer Info, aufs Gelände kommt man nur durch den Haupteingang. Der Seiteneingang ist abgesperrt.«
    Â»Was ist denn passiert?«, hakte Noraya nach.
    Â»Da ist jemand abgestürzt. Genau da, wo letztes Jahr der Unfall mit diesem Jungen passiert ist!«
    Â»Wie schrecklich!« Noraya musste sofort wieder an das Lied denken, das die Band Nick gewidmet hatte.
    Â»Und, weiß man, wer diesmal abgestürzt ist?« Alinas Stimme zitterte. Doch der Junge schüttelte den Kopf. Beunruhigt schauten die Mädchen hinauf zum Seiteneingang des Festivals. Überall standen Polizisten.
    Auch im Waschraum unterhielten sich alle über den Vorfall und so erfuhren die Freundinnen, dass vor einer Stunde ein Krankenwagen davongebraust war. Noraya hoffte, dass dies ein gutes Zeichen war und der oder die Verunglückte den Sturz überlebt hatte. Denn sie hatte einmal gehört, dass in Krankenwagen keine Leichen transportiert werden durften.
    Nachdem sie sich gewaschen hatten und Alina ihre Steckdosenfrisur mit viel Wasser und Gekämme einigermaßen gebändigt hatte, machten sie sich auf den Weg zum Haupteingang des Festivalgeländes. Sie

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