Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feentod

Feentod

Titel: Feentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Breinl
Vom Netzwerk:
Ich dachte, ihr zwei seid jetzt zusammen.«
    Â»Norayas Freund war’s?« Staff legte die Stirn in Falten. Auch er konnte sich auf Faris’ Hinweis keinen Reim machen. Noraya hatte ihm nie etwas von einem Freund erzählt.
    Â»Meinst du, dass ich vielleicht mal kurz zu Faris darf?«
    Â»Ich bitte sogar darum.« Kommissar Blume fasste Staff am Ellbogen, als wollte er ihn an einer möglichen Flucht hindern. »Sie sind doch Norayas Freund, oder?«
    Â»Wir sind uns in den letzten Wochen nähergekommen«, gab Staff zur Antwort und ließ sich zu Faris führen. Das Ehepaar Emam warf Staff einen verunsicherten Blick zu, als er an das Bett ihres Sohnes trat.
    Â»Hey Kumpel«, begrüßte er Faris, der die Augen geschlossen hatte. Langsam öffnete er sie und hob als Zeichen des Erkennens kurz seine rechte Hand. Faris sah sehr erschöpft aus.
    Â»Noraya«, krächzte Faris.
    Â»Ja, sie war auch schon hier.«
    Â»Ihr Typ hat mir aufgelauert.«
    Â»Das habe ich schon gehört.« Faris schluckte immer wieder und aus seinem Mund kam kaum mehr als ein Flüstern.
    Â»Kennst du ihn?« Faris sch üttelte leicht den Kopf. »Hat er behauptet, dass Noraya seine Freundin ist?«
    Â»Ja.«
    Â»Was hat er genau gesagt?«
    Â»Ich soll die Finger von seiner Frau lassen.«
    Â»Okay, das reicht.« Eine Krankenschwester eilte herbei und fuhr das Kopfteil etwas nach unten.
    Â»Er braucht Ruhe. Bitte kommen Sie morgen wieder.«
    Staff gab Faris zum Abschied die Hand. Dann verließ er zusammen mit Kommissar Blume den Raum.
    Â»Und?«
    Â»Soviel ich weiß, hat Noraya keinen Freund.«
    Â»Jetzt fragen wir sie doch einfach selbst.« Der Kommissar zückte sein Handy.
    Â»Geht niemand dran. Könnten Sie es bei Noraya zu Hause probieren?«, wandte er sich an Staff.
    Â»Gerne.«
    Wieder erreichte er nur Helia. »Sie ist immer noch nicht da. Und ich erreiche sie nicht!« Norayas kleine Schwester klang aufgeregt.
    Â»Sag mal, Helia. Das ist jetzt ganz wichtig. Hatte Noraya mal einen Freund?«
    Â»Also, ich weiß ja nicht, ob dich das was angeht.«
    Â»Es ist dringend. Es geht um eine Sache, die ich dir jetzt nicht erklären kann. Soviel ich weiß, war Noraya in letzter Zeit mit niemandem zusammen. Stimmt das?«
    Â»Also wenn es dich beruhigt, das stimmt. Unser Vater würde das auch nicht dulden!«
    Â»Und bist du dir sicher? Vielleicht hatte sie heimlich was am Laufen?«
    Â»Woher soll ich das wissen?«
    Helia klang genervt. »Frag doch Alina. Die weiß alles von Noraya.«
    Â»Hast du ihre Nummer?« Helia diktierte Staff Alinas Handy- und Festnetznummer. Er bedankte sich und versprach ihr, auf die Zitadelle zu fahren, um nach Noraya zu suchen. Dass Noraya immer noch nicht aufgetaucht war, wunderte auch ihn. Zum Kommissar gewandt sagte er: »Nicht da. Aber Norayas Schwester hatte eine gute Idee. Sie müssen Alina fragen. Das ist Norayas Freundin.«
    Noraya weinte leise. Sie wusste nicht, wie das hier enden sollte. Jegliches Zeitgefühl war ihr abhandengekommen.
    Hagen hatte jetzt eine Kamera in der Hand. »Hier unten ist es zwar ein bisschen dunkel, aber das macht nichts«, sagte er und wirkte guter Dinge, während er das Objektiv auf die am Boden kauernde Noraya richtete.
    Â»Steh auf«, befahl er. Als sie nicht sofort gehorchte, griff er wieder in ihr Haar und zog leicht daran.
    Â»Du musst dir die Haare öfter zurückbinden. So wie auf deinem letzten Konzert.«
    Widerwillig erhob sich Noraya, während Hagen unablässig mit der freien Hand in ihrem Haar fingerte, sanft kämmte er ihr eine Strähne aus der Stirn hinter die Ohren. Noraya versteifte sich. Das Gefühl, ihm völlig ausgeliefert zu sein, machte ihr Angst.
    Â»Halt dein Haar zusammen und schau in die Kamera.« Hagen war einen Schritt zurückgetreten und hielt das Objektiv direkt auf sie gerichtet.
    Noraya zögerte keinen Augenblick. Das war ihre Chance. Mit aller Kraft drückte sie sich von der Wand ab, schubste Hagen, sodass er mit dem Kopf gegen die Kamera stieß, und sprintete Richtung Ausgang. Auch wenn die Tür verschlossen war, konnte sie doch wenigstens durch die Gitterstäbe laut um Hilfe schreien.
    Â»Vielleicht war es der Schatten!«
    Kommissar Blume sah Staff skeptisch an. Offensichtlich erwartete er eine Erklärung.
    Â»Noraya wird seit einiger Zeit übelst gestalkt. Auch auf dem

Weitere Kostenlose Bücher