Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
mich aus. Wo haben Sie gesteckt?«
    Sie verdrehte die Augen. »Ich war einkaufen.«
    »Wo sind Grum und der Ghul?«
    »Keine Ahnung. Die Blutspur des Ghuls führt nach draußen, aber dort hat jemand auf mich geschossen, als ich ihm folgen wollte. Den Oger habe ich nicht gesehen.« Blinzelnd betrachtete sie den Riegel des Tors. »Verdammt. Dann hat er Sie wohl hier eingesperrt, was?«
    »Sieht ganz so aus. Sind Sie angeschossen?«
    »Nein, warum?«
    »Sie humpeln.«
    Murphy schnitt eine Grimasse. »Ja, irgendein Mistkerl hat einen Haufen Murmeln auf dem Boden verteilt. Ich bin auf einer ausgerutscht, und jetzt tut mir das Knie weh.«
    »Oh«, machte ich. »Ähm.«
    »Sie waren das!«
    »Tja, vorhin kam es mir vor wie ein guter Plan.«
    »Das ist kein Plan, sondern ein Affentheater.«
    »Töten Sie mich bitte später. Helfen Sie mir erst mal hier heraus.« Ich schielte zum Stacheldraht hinauf. »Vielleicht können Sie einen Rechen besorgen und den Stacheldraht hochdrücken, damit ich zwischen ihm und dem Zaun hinüberkomme.«
    »Wir sind fünf Meter vom Werkzeug entfernt, Sie Genie.« Murphy humpelte in den Nebel zurück und kehrte ein paar Augenblicke später mit einem Bolzenschneider zurück. Sie schnitt eine Lücke in den Zaun, und ich zwängte mich hindurch, während der Chlorofeind sich noch immer hin und her warf.
    »Ich könnte Sie küssen«, sagte ich.
    Murphy grinste. »Sie riechen wie ein Kuhfladen.« Das Lächeln verschwand. »Was jetzt?«
    Das gefangene Ungeheuer bäumte sich wütend auf, bis einige kleinere Regale umkippten. Nervös sah ich mich um. »Zuerst einmal müssen wir möglichst schnell hier raus. Dieses Monster ist zwar vorübergehend außer Gefecht, aber es wird bald wieder auf den Beinen sein.«
    »Was ist es überhaupt?«
    »Ein Chlorofeind«, sagte ich.
    »Was?«
    »Ein Pflanzenmonster.«
    »Oh, ach so.«
    »Wir müssen sofort verschwinden.«
    Murphy schüttelte den Kopf. »Wer auch immer den Vordereingang bewacht, er hat vermutlich auch die anderen Türen im Blick. Eine Silhouette in einer Tür ist ein großartiges Ziel. Das ist fast wie auf dem Schießstand.«
    »Wie konnten die Sie überhaupt durch den Nebel erkennen?«
    »Spielt das jetzt noch eine Rolle? Sie können es, und das bedeutet, dass wir nicht durch den Vordereingang hinauskommen.«
    »Stimmt«, gab ich kleinlaut zu. »Sie haben recht. Der Haupteingang liegt unter Feuer, im Gartencenter passt dieses Biest auf, und Grum steht mit Sicherheit vor dem Hinterausgang.«
    »Warten Sie mal – was kann so ein Oger überhaupt?«
    »Kugeln prallen ab, er schüttelt Magie ab wie eine Ente das Wasser. Er ist stark, schnell und klüger, als er aussieht.«
    Murphy fluchte leise. »Dann können Sie ihn nicht in die Luft jagen wie den Loupgarou?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin ihn schon einmal hart angegangen, und ich hätte ihn ebenso gut anspucken können.«
    »Dann bleibt uns ja nicht mehr viel, um nach draußen zu gelangen.«
    »Und selbst wenn, Grum oder dieses Pflanzenwesen könnten uns zu Fuß leicht einholen, also brauchen wir ein Fahrzeug.«
    »Wir müssen einen von ihnen ausschalten.«
    »Genau«, sagte ich und kehrte in den Supermarkt zurück.
    »Wohin wollen Sie?«, fragte Murphy sofort.
    »Ich habe einen Plan.«
    Sie humpelte hinter mir her. »Hoffentlich ist er besser als das Affentheater hier.«
    Als Antwort grunzte ich nur. Sie hatte ja recht.
    Uns beiden war klar, dass wir uns mit Schweinchen Dicks letzten Worten verabschieden konnten, wenn dieser Plan nicht funktionierte: »Das war’s, Leute.«

21. Kapitel
     
     
     
    Drei Minuten später trat ich mit meiner Begleiterin aus der Hintertür, wo Grum uns schon erwartete. Mit einem Brüllen wie ein Elefantenbulle tauchte er hinter den großen Müllcontainern auf und stampfte auf uns zu. Murphy, die noch immer ein Bein nachzog und sich wie ein Häuflein Elend in eine karierte Autodecke gehüllt hatte, stieß einen schrillen Schrei aus und wollte weglaufen, stolperte aber und fiel direkt vor dem Oger hin.
    Ich behielt die linke Hand hinter dem Rücken und hob die rechte. Flammen tanzten in meiner hohlen Hand, als ich losdonnerte: »Grum!«
    Der Oger richtete die funkelnden Knopfaugen auf mich und knurrte laut.
    »Er mache mir Platz auf meinem Weg!«, rief ich dramatisch. »Auf dass ich nicht seiner überdrüssig werde und ihm das Leben nehme!«
    Jetzt konzentrierte sich der Oger ganz auf mich und schritt an der wimmernden Murphy vorbei. »Ich fürchte deine Kräfte nicht,

Weitere Kostenlose Bücher