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Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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unterschiedlich, je nachdem, wie groß der Sidhe-Anteil ist. Bei mir waren es Wut und Gier. Ich nahm stark zu und verlor wegen absolut alberner Dinge die Beherrschung.« Sie trank einen Schluck. »Und Kraft. Ich wuchs auf einer Farm auf. Mein älterer Bruder vergaß, seinen Traktor zu sichern, der ihn dann überrollte und ihm die Hüfte brach. Danach fing das Ding auch noch Feuer. Ich hob den Traktor hoch, kippte ihn um und schleppte meinen Bruder ins Haus. Mehr als eine Meile weit. Da war ich zwölf. Am nächsten Morgen hatten sich meine Haare verfärbt.«
    »Troll«, sagte ich leise.
    »Genau.« Sie nickte. »Ich weiß keine Einzelheiten, aber das ist der Grund. Jedes Mal, wenn ich diese Gefühle herausließ, je mehr ich die Beherrschung verlor und mich an meine Kräfte gewöhnte, desto größer und stärker wurde ich. Am schlimmsten war allerdings das, was ich hinterher empfand.« Sie schüttelte den Kopf. »Manchmal glaube ich, es wäre leichter, die Seite der Sidhe zu wählen. Dann wäre ich kein Mensch mehr und könnte nicht mehr verletzt werden. Wenn die anderen mich nicht brauchen würden…«
    »Es würde Sie in ein Ungeheuer verwandeln.«
    »Aber ich wäre ein glückliches Ungeheuer.« Sie trank ihr Bier aus. »Ich sollte mal nach Fix sehen. Er schläft jetzt wohl. Außerdem muss ich Ace anrufen. Was werden Sie tun?«
    »Ich muss mich schlau machen, mit einigen Informanten reden und noch ein paar Königinnen befragen. Vielleicht gehe ich sogar zum Friseur.«
    Wieder blitzten ihre Zähne, dann stand sie auf. »Viel Glück.«
    Sie kehrte in die laute Wohnung zurück und zog die Tür hinter sich zu.
    Ich dachte mit geschlossenen Augen nach. Wer auch immer die Tigerin, Grum, den Chlorofeind und den Schützen auf mich losgelassen hatte, war darauf aus gewesen, mich zu töten. Demnach musste ich davon ausgehen, dass ich auf der richtigen Fährte war. Normalerweise versuchen die bösen Buben nicht, einen Privatdetektiv abzuservieren, solange sie keine Angst haben müssen, dass er etwas Belastendes herausfindet.
    Wenn das zutraf, was sollte dann der Angriff der Tigerin schon einen Tag, bevor ich den Fall übernommen hatte? Vielleicht hatte sie da für den Roten Hof gearbeitet und anschließend einen Auftrag bekommen, der zufällig ebenfalls mich betraf, doch das kam mir unwahrscheinlich vor. Wenn der Ghul allerdings immer noch für denselben Auftraggeber tätig war, dann bedeutete dies, dass irgendjemand mich bereits vorher als Bedrohung empfunden hatte.
    Für den Raureif auf meinen Autoscheiben war vermutlich jemand vom Winterhof verantwortlich. Ein Magier hätte es auch tun können, aber dieser Spruch war im Grunde nicht sehr gefährlich gewesen. Der Ghul arbeitete wahrscheinlich für jeden, der ihn bezahlte. Der Chlorofeind dagegen… ich hätte nicht damit gerechnet, dass er intelligent war und sogar sprechen konnte.
    Je länger ich über das Pflanzenmonster nachdachte, desto schlechter passte alles zusammen. Irgendjemand hatte sich die richtige Stelle ausgesucht und seine Verbündeten auf mich gehetzt. So verhält sich kein normaler Ganove, egal ob er magische Fähigkeiten hatte oder nicht. Das sah sehr nach einem persönlichen Konflikt aus. Der Chlorofeind hatte den Eindruck erweckt, er habe mit mir persönlich ein Hühnchen zu rupfen.
    Wie hatte Murphy ihn überhaupt töten können? Er war ungeheuer stark gewesen und hatte mich einmal geschlagen, als mein Schild noch völlig intakt gewesen war. Die Stelle tat mir jetzt noch weh. Dann hatte er mich zweimal gestreift und mir dabei fast ein paar Knochen gebrochen.
    Der Chlorofeind hätte Murphy zu Brei zerquetschen müssen. Seine Schläge hatten sie wenigstens ein Dutzend Mal getroffen, und dennoch schien es, als hätte er sie nur gestupst und konnte oder wollte sie nicht ernsthaft verletzen. Dann ging mir irgendwo in meinem eingerosteten Gehirn ein Licht auf. Er war ein Konstrukt gewesen – ein magisches Behältnis für ein außenstehendes Bewusstsein. Ein Bewusstsein, das zugleich intelligent war und die Befehlsgewalt innegehabt hatte, das jedoch aus irgendeinem Grund nicht fähig gewesen war, Murphy zu töten, nachdem diese eingegriffen hatte. Warum?
    »Weil sie mit keinem der Feenhöfe in Verbindung steht, du Idiot«, erklärte ich mir laut.
    »Was hat das damit zu tun?«, bohrte ich weiter, ebenfalls laut. Es soll nur keiner sagen, ich sei verrückt.
    »Vergiss nicht – die Königinnen können niemanden töten, der nicht durch Geburt oder ein Abkommen

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