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Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Lichter verblassten. Vage erinnere ich mich daran, dass Ebenezar mich hochhob und sich meinen Arm über die Schultern legte. Der Türhüter murmelte etwas, und Billy antwortete ihm.
     
     
    Zu Hause in meinem Bett wachte ich auf.
    Billy, der in einem Sessel neben dem Bett gedöst hatte, kam mit einem Schnauben zu sich. »He, da bist du ja wieder. Hast du Durst?«
    Meine Kehle war zu trocken, um zu sprechen, daher nickte ich nur. Er gab mir ein Glas kühles Wasser.
    »Was ist passiert?«, fragte ich, sobald ich konnte.
    Er schüttelte den Kopf. »Meryl ist tot. Sie sagte mir noch, sie habe ihre Wahl getroffen und bereue es nicht, dann verwandelte sie sich einfach. Wir fanden sie nicht weit von dir.«
    Ich schloss die Augen.
    »Ebenezar lässt dir ausrichten, dass du eine Menge Leute verärgert hast, aber über die sollst du dir vorläufig keine Sorgen machen.«
    »He«, sagte ich, »was ist mit den Alphas?«
    »Ziemlich mitgenommen«, antwortete Billy nicht ohne Stolz. »Hundertfünfzig Stiche waren es zusammen, aber wir haben den Kampf mehr oder weniger heil überstanden. Heute machen wir bei mir einen Spieleabend und bestellen Pizza.«
    Mein Magen knurrte, als er das Wort »Pizza« hörte.
    Ich ging duschen und zog saubere Sachen an. Dann blinzelte ich verdutzt und sah mich im Badezimmer um. Schließlich steckte ich den Kopf hinaus. »Hast du hier aufgeräumt und Wäsche gewaschen?«, fragte ich Billy.
    Er schüttelte den Kopf. »Ganz bestimmt nicht.« In diesem Augenblick klopfte es an der Tür. »Moment.« Er ging hinaus und sprach mit jemandem, dann kehrte er zurück. »Du hast Besuch.«
    Ich zog mir Socken und Pantoffeln an. »Wer ist es denn?«
    »Die neue Sommerlady und ihr Ritter«, antwortete Billy. »Wollen sie Ärger machen?«
    Billy grinste. »Komm nur und rede mit ihnen.«
    Ich funkelte ihn an und folgte ihm ins makellos saubere Wohnzimmer. Meine Möbel habe ich überwiegend aus zweiter Hand gekauft, es sind stabile, alte Sachen mit viel Holz und gemustertem Stoff. Auch sie waren sauber, und ich konnte nicht einmal Flecken entdecken. Meine Teppiche, teilweise wie Flugobjekte aus dem arabischen Märchenland gemustert, teilweise imitierter Navajo-Schund für Touristen, waren ebenfalls gesäubert und gelüftet. Ich überprüfte den Fußboden unter den Teppichen. Gewischt und sauber geschrubbt. Im Kohleneimer war frisches Holz aufgestapelt, aus dem makellos sauberen Kamin war die Asche verschwunden.
    Mein Stab und der Sprengstock standen schimmernd in der Ecke, als wären sie poliert worden, und mein frisch geölter Revolver steckte im ordentlich aufgehängten Halfter.
    Ich ging in die Nische, wo Herd, Spüle und Kühlkiste untergebracht waren. Angesichts meiner Probleme mit der Elektrizität war mein Kühlschrank ein Eiskasten, ein altmodisches Ding, das mit richtigem Eis betrieben wurde. Auch er war sauber und mit frischem Eis versorgt, und er war mit ordentlich aufgestapelten Lebensmitteln gut gefüllt – Obst und Gemüse, Saft und Cola. Sogar Eiskreme war da. In der Küche waren viele Fertiggerichte eingelagert: Dosen, Nudeln, Soßen. Mister hatte ein neues Katzenklo aus Holz, das mit Plastik ausgeschlagen war, und die Streu war frisch. Außerdem hatte er eine geschnitzte Holzschale für das Wasser und eine zweite fürs Fressen bekommen, die er längst geleert hatte. Jetzt lag er gemütlich auf dem Boden und schlug träge nach dem Stoffbeutel mit Katzenminze, der mit einem Bindfaden an der Küchentür aufgehängt war.
    »Ich bin tot«, sagte ich. »Ich bin tot, die Verwaltung hat einen Fehler gemacht, und ich bin im Himmel.«
    Billy grinste mich an wie ein Idiot und deutete mit dem Daumen zum Eingang. »Bist du bereit für deinen Besuch?«
    Ich ging zur Tür und spähte vorsichtig hinaus.
    Draußen wartete Fix in einem Mechanikeroverall. Das struppige weiße Haar umrahmte sein breites Lächeln. Er hatte Ölflecken auf den Händen und im Gesicht, neben ihm stand sein Werkzeugkasten auf dem Boden. Hinter ihm entdeckte ich Lily, deren Figur in ihren einfachen dunklen Hosen und der grünen Bluse prächtig zur Geltung kam. Die Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden.
    Sie waren schneeweiß.
    »Harry«, sagte Fix. »Wie geht’s denn so?«
    Blinzelnd antwortete ich: »Sie? Sind Sie die neue Sommerlady?«
    Lily errötete und nickte. »Ja, ich weiß. Ich wollte es auch nicht, aber als… als Aurora starb, ging ihre Kraft auf den nächsten Angehörigen des Sommers über. Normalerweise wäre es eine der

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