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Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Selbstverteidigung gegen die schwarzen Künste. So hatte ich eine Art furchtbare Bewährungsfrist bekommen. Jeder weitere Verstoß gegen die Gesetze sollte auf der Stelle mit dem Tod bestraft werden. Ich war damals erst sechzehn und im Grunde noch minderjährig gewesen, also hatte jemand mich beaufsichtigen müssen – vorzugsweise jemand, bei dem der Rat mich im Auge behalten und der mir beibringen konnte, meine Kräfte besser zu kontrollieren.
    Ebenezar McCoy hatte damals schon ewige Zeiten in Hog Hollow, Missouri, gelebt, mindestens seit zweihundert Jahren. Nach meiner Verhandlung hatte mich der Rat auf seine Farm geschickt und ihm die Verantwortung für meine weitere Erziehung übertragen. Das hatte für Ebenezar jede Menge harte Arbeit auf der Farm während des Tages, Studien am Abend und genügend Schlaf in der Nacht bedeutet. Ich hatte nicht viel über die Magie von ihm gelernt, war aber auf etwas viel Wichtigeres gestoßen. Im Laufe der Zeit hatte ich begriffen, was Geduld ist und wie ich durch meine Bemühungen etwas Wertvolles erschaffen konnte. Außerdem hatte ich dort so viel Frieden gefunden, wie es einem Jugendlichen nur möglich war. Damals war es ein guter Ort für mich gewesen, und er hatte mir den Freiraum und die Achtung gegeben, die ich brauchte. Ich würde ihm immer dankbar sein. Mit gerunzelter Stirn spähte Ebenezar an mir vorbei zum Käfer. Ich folgte seinem Blick. Der Wagen sah aus, als wäre er in einen blutigen Hagelschauer geraten, außerhalb der Reichweite meiner Scheibenwischer war das Krötenblut mittlerweile getrocknet und hatte sich braun verfärbt. Dann sah Ebenezar mit gerunzelter Stirn wieder mich an und zog die Augenbrauen hoch.
    »Ein Krötenregen«, erklärte ich.
    »Ah.« Er rieb sich das Kinn, beäugte mich und deutete auf das Tuch, das ich mir um die Hand gewickelt hatte. »Und das da?«
    »Ein Unfall im Büro. Ich hatte einen schweren Tag.«
    »Du siehst nicht gerade gut aus, Grünschnabel.« Wieder beäugte er mich kritisch, doch ich erwiderte seinen Blick nicht. Wir hatten schon vor Jahren den Seelenblick gewechselt, und ich hatte keine Angst davor, es noch einmal zu tun. Ich wollte nur keine Enttäuschung in dem alten Mann entdecken müssen.
    »Wie ich hörte, steckst du ganz schön in Schwierigkeiten.«
    »Ziemlich«, gab ich zu.
    »Kommst du klar?«
    »Das wird schon.«
    »Hm. Ich hörte auch, der Rat sei recht aufgebracht«, fuhr er fort. »Du könntest Ärger bekommen, Grünschnabel.«
    »Ja, das dachte ich mir auch schon.«
    Schließlich seufzte er, schüttelte den Kopf und sah mich noch einmal mit gerümpfter Nase an. »Du bist alles andere als ein Musterbeispiel für einen strahlenden jungen Magier. Und mit dieser Kleidung wirst du auch keinen großen Eindruck machen.«
    Finster und leicht beleidigt zog ich mir das dunkelblaue Seidentuch über den Kopf. »He, ich muss doch ein langes Gewand und eine Kapuze tragen wie alle anderen.«
    Ebenezar schnitt eine spöttische Grimasse und wandte sich wieder zum Pick-up um. Von hinten zog er einen Kleidersack hervor und nahm eine Robe aus kostbarem dunklem Stoff heraus, die er sich über den Arm legte. »Irgendwie glaube ich nicht, dass ein karierter Flanellbademantel den Anforderungen entspricht.«
    Ich band den Gürtel meines alten Bademantels zu und versuchte, das Tuch so zu arrangieren, als gehörte es dazu. »Meine Katze hat meinen guten Anzug als Katzenklo benutzt. Wie gesagt, ich hatte einen anstrengenden Tag.«
    Er grunzte und nahm den dicken alten Magierstab aus dem Waffenregal. Als Nächstes zog er eine rote Stola heraus und legte sie über die Robe. »Es ist zu heiß, um sie schon hier draußen zu tragen. Ich ziehe sie erst später an.« Dann sah er sich mit blitzenden hellblauen Augen auf dem Parkdeck um.
    Mit gerunzelter Stirn und schiefgelegtem Kopf beobachtete ich ihn. »Wir sind spät dran. Sollten wir nicht zur Sitzung gehen?«
    »Gleich. Ein paar Leute wollen noch etwas besprechen, bevor wir den Kreis schließen.« Er blickte an mir vorbei und sagte leise: »Der Ältestenrat.«
    Unwillkürlich atmete ich scharf ein. »Warum wollen die mit uns reden?«
    »Nicht mit uns, mit dir. Ich habe sie darum gebeten, Grünschnabel. Die Leute fürchten sich. Wenn der Ältestenrat die Versammlung frei abstimmen lässt, könnte es schlecht für dich ausgehen. Deshalb wollte ich dafür sorgen, dass einige von ihnen die Gelegenheit bekommen, persönlich mit dir zu sprechen, ehe sie eine Entscheidung treffen, die ungesund

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