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Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Status als Magier aufs Spiel gesetzt.« Der Kahlkopf richtete die Glupschaugen auf die Magier im Theater. »Magier Harry Dresden, Lehrling des Magiers Justin DuMorne, der wiederum Lehrling des Magiers Simon Pietrowitsch war. Ich frage mich, wie der Rote Hof so viel über Pietrowitschs Abwehreinrichtungen erfahren konnte, um sie derart mühelos zu umgehen, Dresden.«
    Ich starrte LaFortier schockiert an. Glaubte der Mann denn wirklich, ich hätte von Justin etwas über Pietrowitschs Verteidigungsmaßnahmen erfahren? Um dann ein Mitglied des Ältestenrats der Magier an die Vampire zu verraten? Justin hatte mir sowieso nicht viel erzählt. Vor meiner Verhandlung hatte ich nicht einmal gewusst, dass es überhaupt einen Weißen Rat oder andere Magier gab. Darauf wollte mir nur eine einzige Antwort einfallen. Ich lachte ihn aus. Es war ein keuchendes, leises Lachen. Dann schüttelte ich den Kopf.
    Nun regte LaFortier sich auf. »Sehen Sie?«, fragte er die Versammlung. »Sehen Sie, welche Verachtung er für diesen Rat empfindet? Für seine Stellung als Magier? Dresden hat uns mit seinen dummen Indiskretionen, seiner rücksichtslosen Ablehnung jeder Geheimhaltung und Sicherheit immer wieder in Gefahr gebracht. Selbst wenn es jemand anders war, der Pietrowitsch und seine Schüler an den Roten Hof verraten hat, Magier Dresden trägt an ihrer Ermordung ebenso viel Schuld, als hätte er ihnen die Kehlen persönlich durchgeschnitten. Sollen doch die Konsequenzen seiner Taten auf ihn selbst zurückfallen.«
    Ich erhob mich und wandte mich an LaFortier, bat jedoch vorher mit einem Blick den Merlin um die Erlaubnis zu sprechen. Er nickte widerwillig. »Unmöglich«, sagte ich. »Oder jedenfalls sehr unwahrscheinlich. Ich habe in dieser Angelegenheit kein einziges Gesetz der Magie verletzt, was ein vereinfachtes Verfahren gegen mich ausschließt. Ich bin ein voll bestallter Magier. Nach den Regeln des Rates bin ich deshalb berechtigt, eine eingehende Untersuchung und eine ausführliche Verhandlung zu verlangen – aber dabei würde vorläufig keine brauchbare Lösung herauskommen.«
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich, nachdem Ebenezar für mich übersetzt hatte. Das war nicht weiter überraschend. Wenn der Rat mich im Schnellverfahren schuldig sprach und mich den Wölfen zum Fraß vorwarf, dann wäre das ein furchtbarer Präzedenzfall – und von Stund an konnte es auch jeden anderen Magier in diesem Raum treffen. Das wussten sie.
    LaFortier deutete mit dem Zeigefinger auf mich und erwiderte: »In der Tat. Immer vorausgesetzt natürlich, Sie sind tatsächlich ein Vollmagier. Ich beantrage deshalb, dass der Rat sofort darüber abstimmen möge, ob Dresden überhaupt als Magier auftreten darf. Ich erinnere den Rat daran, dass Dresdens Ernennung, die ihm das Tragen der Stola erlaubte, eine Entscheidung war, die nur nach oberflächlicher Betrachtung der Begleitumstände getroffen wurde. Er hat sich nie einer Prüfung unterzogen und wurde noch nie von seinesgleichen für würdig befunden.«
    »Und ob«, antwortete ich. »Ich habe Justin DuMorne in einem Duell auf Leben und Tod besiegt. Reicht das nicht als Prüfung?«
    »Es trifft zu, dass Magier DuMorne starb«, sagte LaFortier. »Allerdings ist es eine ganz andere Frage, ob er in einem offenen Duell zu Tode kam oder im Schlaf verbrannt wurde. Merlin, Sie haben meinen Antrag gehört. Der Rat soll über den Status dieses Irren abstimmen. Wir wollen diese Narrheiten beenden und uns um wichtigere Angelegenheiten kümmern.« Autsch. Damit hatte ich nicht gerechnet. Wenn sie mir die Stola nahmen, wäre ich wie ein Adliger des Mittelalters, dem man den Titel absprach. Dann wäre ich offiziell kein Magier mehr, und nach den Gesetzen des Rates und den Abkommen zwischen den verschiedenen übernatürlichen Fraktionen wäre der Rat verpflichtet, mich als flüchtigen Mörder dem Roten Hof zu übergeben. Das würde im besten Fall bedeuten, dass ich einen schrecklichen Tod starb. Wenn ich weniger Glück hatte, würde es erheblich schlimmer kommen. Ich bekam fast Herzkammerflimmern, als nun ein mieser Tag eine noch üblere Wendung nahm.
    Der Merlin nickte mit gerunzelter Stirn. »Also gut, dann wollen wir über den Status des Harry Dresden abstimmen. Wer der Ansicht ist, er dürfe die Stola behalten, der soll für ihn stimmen, und wer will, dass er fortan wieder als Lehrling gilt, stimmt dagegen. Alle, die daf…«
    »Moment«, unterbrach Ebenezar. »Ich berufe mich auf mein Recht als Angehöriger des

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