Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
reagierte, ich verlor jegliche Kontrolle, stieß immer heftiger und tiefer in sie hinein. Dann verebbten die Bewegungen allmählich, und eine zitternde Ekstase erfüllte mich. Allmählich verlor ich die Kontrolle über meine Gliedmaßen, meine Muskeln waren wachsweich. Langsam sank ich zu Boden. Susan ritt auf mir hinunter, heiß und begierig klebte ihr Mund an meinem Hals, und jetzt bestimmte sie mit ihrem Körper, mit ihren Hüften den Rhythmus.
    Die Freuden des Gifts zerschmolzen meine Gedanken, die sich vom Körper lösten und über dem Boden schwebten, bis ich mich selbst sehen konnte. Ich sah an mir hinab, wie ich unter Susan lag, bleich und reglos am Boden, mit leerem Blick. Jetzt veränderte sie sich. Sie bäumte sich auf und schüttelte sich, ihre Haut platzte auf und riss. Etwas Dunkles, Schreckliches bahnte sich einen Weg nach draußen, riesige Augen und eine glitschige schwarze Haut. Der Mund des Wesens war mit Blut verschmiert, mit meinem Blut.
    Es erstarrte vor Schreck und schaute auf meine Leiche hinab. Als ich davontrieb, warf das Wesen den Kopf zurück, wand sich mit dem schlangenhaften, geschmeidigen Körper hin und her und stieß ein unmenschliches Kreischen und Heulen aus, voller Zorn, Schmerzen und Gier.
    Mit einem leisen Schrei fuhr ich aus dem Schlaf auf. Ich war in kalten Schweiß gebadet, meine Muskeln waren steif und taten weh.
    Einen Moment lang sah ich mich keuchend in der Wohnung um. Meine Lippen kribbelten noch von den geträumten Küssen, und auf der Haut spürte ich noch Susans Hände.
    Leise stöhnend stand ich auf und tappte zur Dusche. Alles in allem ist es gar nicht so schlecht, dass ich den Boiler abgeklemmt habe, um magisch verursachte Unglücksfälle zu vermeiden. Im Winter war das Baden eine reine Qual, aber manchmal ist eine kalte Dusche durch nichts zu ersetzen.
    Ich zog mich aus und stellte mich eine Weile unter den eiskalten Strahl. Mein Zittern rührte nicht nur vom kalten Wasser her, es gab viele Gründe dafür. Zuerst einmal die unbändige, animalische Lust, doch die trieb mir die Dusche in wenigen Augenblicken aus. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich gehöre nicht zu den Menschen, die Sex immer mit dem Tod in Verbindung bringen müssen. Aber ich war daran gewöhnt, einen guten Teil freundschaftlicher Spannung zusammen mit Susan abzureagieren. Ihre Abwesenheit hatte mir diese Möglichkeit genommen – abgesehen von den wenigen Augenblicken in meinen verdammten Träumen, wenn die Hormone durch meinen Körper tobten, als wollten sie auf einen Schlag das Versäumte nachholen.
    Zweitens zitterte ich vor Furcht. Meine Alpträume waren einerseits lustvoll, aber sie waren auch eine Warnung. Susans Fluch konnte mich töten und sie vernichten. Das durfte ich nicht vergessen.
    Nicht zuletzt zitterte ich vor Schuldgefühlen. Wenn ich Susan nicht im Stich gelassen hätte, dann wäre sie gar nicht erst in diese Lage gekommen. Jetzt war sie fort, und ich hatte keine Ahnung, wo sie steckte. Ich hätte mehr tun müssen.
    Schließlich hielt ich auch den Kopf unter den Strahl und schob die Gedanken beiseite. Ich wusch mich mit einer riesigen Menge Seife und dem letzten Rest Shampoo aus der Flasche, stieg endlich aus der Dusche, um das Rasiermesser zu nehmen und meinen Bart binnen weniger Minuten, aber mit großer Sorgfalt zu entfernen. Dunkle, widerborstige Haare fielen auf den Boden, und mein Gesicht brannte, als seit ein paar Monaten zum ersten Mal wieder Luft über die nackte Haut strich. Es fühlte sich gut an, und während ich meine Körperpflege fortsetzte, klärten sich auch meine Gedanken. Im Schrank fand ich saubere Sachen, dann tappte ich ins Wohnzimmer und zog den Läufer weg, der die Falltür zum Unterkeller verdeckte. Ich hob den Deckel, zündete eine Kerze an und stieg über die Leiter hinunter in mein Labor.
    Im Gegensatz zu dem Chaos, das oben herrschte, war mein Labor so aufgeräumt, als gehörte es einem zwanghaften Ordnungsfanatiker. In der Mitte des Raums stand ein langer Tisch, an beiden Wänden gab es weitere kleinere Tische, so dass rundherum nur ein schmaler Gang frei blieb. Auf den Weißblechregalen an den Wänden bewahrte ich die zahlreichen magischen Zutaten auf, die ich für meine Forschungen brauchte. Sie lagerten in einem bunten Sammelsurium von Krügen, Flaschen, Schachteln und Plastikbehältern, von denen die meisten ordentlich beschriftet waren. Neben dem Inhalt waren auch die noch vorhandene Menge und der Zeitpunkt des Erwerbs notiert. Die Tische waren

Weitere Kostenlose Bücher