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Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Tatsachen entspricht, dann trifft dies zu«, bestätigte Bob.
    »Zwischen Sommer und Winter ist das Gleichgewicht gestört. Ja, das könnte die Kröten erklären. Das ist ein gefährliches Spiel der Kräfte, nicht wahr?«
    Bob ließ die Augenlichter kreisen. »Die Wende der Jahreszeiten? Also, Harry. Die Sidhe stehen der Welt der Sterblichen näher als alle anderen Wesen des Niemalslandes. Der Sommer war eine ganze Weile leicht im Vorteil, doch jetzt geraten sie wohl ins Hintertreffen.«
    »Und ich dachte, der Treibhauseffekt hätte mit Kuhfürzen zu tun.« Ich schüttelte den Kopf. »Also verliert Titania einen großen Teil ihrer Macht, und der Verdacht fällt natürlich auf ihre Erzfeindin Mab.«
    »Richtig. Du musst zugeben, dass Erzfeinde genau für so etwas zuständig sind.«
    »Das stimmt wohl.« Ich ging noch einmal meine Notizen durch. »Was geschieht, wenn dieses Ungleichgewicht zwischen den Höfen länger bestehen bleibt?«
    »Üble Dinge«, erklärte Bob mir. »Das hat Einfluss auf die Wetterlage, Pflanzen und Tiere zeigen ein ungewöhnliches Verhalten, und früher oder später werden die Höfe der Sidhe einen Krieg führen.«
    »Warum?«
    »Darum, Harry. Wenn das Gleichgewicht zerstört ist, dann bleibt den Königinnen nichts anderes übrig, als die ganze Welt in die Luft zu jagen und abzuwarten, bis sich alles legt und sich die natürliche Verteilung von selbst wieder einstellt.«
    »Was hat das für mich zu bedeuten?«, fragte ich.
    »Es kommt darauf an, wer im Vorteil ist, wenn sich die Lage beruhigt«, sagte Bob. »Ein Krieg könnte mit einer neuen Eiszeit beginnen oder auch mit einem enormen Wachstum.«
    »Letzteres scheint mir gar nicht so schlimm zu sein.«
    »Nein. Nicht, wenn du ein Ebola-Virus bist. Dann hast du sicher viele Freunde.«
    »Oh, also ist es doch nicht so gut.«
    »Genau«, stimmte Bob zu. »Vergiss nicht, dass dies nur die Theorie ist. Ich habe es noch nie mit eigenen Augen gesehen, so lange existiere ich noch nicht. Aber die Königinnen werden einen Krieg auf jeden Fall zu vermeiden suchen, wenn es ihnen möglich ist.«
    »Deshalb hat Mab auch so großes Interesse an dem Nachweis, dass sie den Mord nicht begangen hat.«
    »Selbst wenn sie es getan hat«, ergänzte Bob. »Sagte sie dir irgendwann einmal ausdrücklich, dass sie unschuldig sei?« Ich dachte darüber nach. »Nein«, gab ich schließlich zu. »Sie hat sich gewunden.«
    »Dann ist es möglich, dass sie es wirklich getan hat oder zumindest tun ließ.«
    »Richtig«, stimmte ich zu. »Um herauszufinden, ob es eine der Königinnen war, müssen wir deren Vollstrecker finden. Wie schwer wäre es eigentlich, einen dieser Ritter zu töten?«
    »Eine Treppe würde dazu sicher nicht ausreichen. Auch mehrere Treppenabsätze nicht. Vielleicht, wenn er mit dir im Aufzug fahren würde…«
    »Sehr witzig.« Ich runzelte die Stirn und tippte nervös mit dem Stift auf den Tisch. »Es hätte also einen starken Gegner gebraucht, um Reuel auszuschalten. Wer könnte das schaffen?«
    »Das wäre auch normalen Menschen möglich, allerdings nicht, ohne dabei Gebäude niederzubrennen und rauchende Krater zu hinterlassen. Ihn töten und es wie einen Unfall aussehen lassen? Das würde vielleicht ein anderer Ritter schaffen. Unter den Sidhe käme nur der Ritter des Winters oder eine der Königinnen in Frage.«
    »Wäre es auch einem Magier möglich?«
    »Zweifellos. Aber es müsste schon ein ziemlich starker Magier sein, der sich gründlich vorbereiten konnte und über viel Kraft verfügt. Selbst dann wären rauchende Krater noch einfacher, als einen Unfall vorzutäuschen.«
    »Die Magier haben in der letzten Zeit die Köpfe eingezogen, und es gibt zu viele, um unter ihnen nach Verdächtigen zu suchen. Nehmen wir mal an, es war eine Angelegenheit zwischen den Feen. Damit hätten wir vorerst nur drei Verdächtige.«
    »Drei?«
    »Die drei Leute, die es hätten tun können. Die Sommerkönigin, die Winterkönigin und der Ritter des Winters. Eins, zwei, drei.«
    »Ich sagte, es hätte eine der Königinnen sein können.«
    Verdutzt blinzelte ich. »Gibt es denn mehr als zwei?«
    »Ja, genau genommen gibt es drei.«
    »Drei?«
    »An jedem Hof.«
    »Drei Königinnen an jedem Hof? Also sechs? Das ist doch albern.«
    »Nicht, wenn du richtig darüber nachdenkst. Jeder Hof hat drei Königinnen: die Königin, die war, die Königin, die ist, und die Königin, die sein wird.«
    »Schön. Und für welche arbeitet der Ritter?«
    »Für sie alle. Für die ganze

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