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Feenzorn

Feenzorn

Titel: Feenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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mich einzumischen, doch meine Ohren dröhnten noch, und der ständige Druck des Nebels behinderte mich.
    Die Tigerin erkannte offenbar, welchen Ängsten Murphy ausgesetzt war. »Ach, ein Cop?«, rasselte es aus der Kehle des Ghuls. Schaum tropfte von den Fängen und lief am Kinn herunter. Langsam ging das Wesen auf Murphy zu, die Krallen kratzten über den Boden. »Willst du mir nicht erklären, dass ich das Recht auf einen Anwalt habe?«
    Murphy stieß einen kleinen, erschrockenen Schrei aus, blieb aber mit weitaufgerissenen Augen wie angewurzelt stehen. Das Wesen lachte sie aus. »So eine große Kanone und so ein liebes kleines Mädchen. Du riechst unglaublich süß, das macht mich hungrig.« Lachend kam es näher, kostete jedes Wort aus und fuhr fast murmelnd fort: »Vielleicht sollte ich mich von dir verhaften lassen. Warte nur, bis wir im Auto sitzen. Wenn du schon so gut riechst, dann frage ich mich, wie du wohl schmeckst.«
    Der Ghul hätte nicht lachen sollen. Murphys Blick klärte sich, und ein harter Glanz kam in ihre Augen. Die Pistole wackelte nicht mehr, sondern zielte auf den Ghul. »Nimm das, du Miststück.«
    Murphy schoss.
    Wieder kreischte der Ghul, dieses Mal überrascht und voller Schmerzen. Die Kugeln warfen das Wesen allerdings nicht zurück. So was sieht man nur in Comicheften und im Film. Echte Kugeln fetzen einfach durch den Körper wie durch Pergamentpapier. In der Brust des Ghuls erschienen keine klaffenden, blutigen Löcher, dafür entstanden in seinem Rücken blutende Blumen, aus denen rote Tautropfen auf die Topfpalmen sprühten.
    Das Wesen warf die Arme hoch, krümmte sich, wich schreiend zurück und wollte zwischen den Palmen verschwinden. Murphy schoss weiter.
    Der Ghul stolperte und ging zu Boden, trat wild um sich, warf einen Topf um und zerbrach einige weitere, und die Pflanzenteile flogen nur so in der Gegend herum.
    Murphy schoss und schoss.
    Dann war das Magazin leer, die Pistole klickte nur noch, und der Ghul rollte sich halb auf den verletzten Rücken. Der gestohlene blaue Kittel hatte jetzt zahlreiche große Löcher und war mit Blut getränkt. Der Ghul würgte und keuchte, Blut rann aus seinem Mund. Wieder fauchte er, doch es klang gurgelnd, und nun hob er beschwichtigend die Hände. »Wartet«, keuchte die Frau, die keine war. »Wartet bitte. Ihr habt gewonnen, ich gebe auf.«
    Murphy warf das Magazin aus, schob ein neues in die Waffe und zog den Schlitten durch. Dann stellte sie sich wieder schussbereit auf. Leidenschaftslos, klar und ohne Mitgefühl zielte sie mit ihren blauen Augen über den Lauf hinweg auf den Ghul.
    Den riesigen Schatten, der rechts neben ihr aus dem Nebel auftauchte, sah sie nicht. Er hob sich vor der Notbeleuchtung am anderen Ende des Gartencenters ab. Ich bemerkte ihn jedoch und konnte mich endlich in Bewegung setzen. »Murph!«, rief ich. »Rechts!«
    Die Polizistin fuhr herum, dann sprang sie nach links und wich im letzten Augenblick einer Hacke aus, die heruntersauste und dort, wo sie gerade noch gestanden hatte, auf den Beton prallte.
    Grum, der vier Meter große Oger, schälte sich mit seiner roten Haut aus dem Nebel. In einer Hand hatte er eine Schaufel. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, hob er einen gut fünfzig Liter fassenden Keramiktopf und warf ihn wie einen Schneeball nach Murphy. Sie huschte hinter einen Stapel leerer Paletten, vor denen der Topf zerschellte.
    Gegen den Oger war Magie nutzlos. Ich sah mich hektisch um und schnappte mir eine große Plastiktüte mit Zierkugeln aus buntem Glas. »He!«, rief ich. »Was ist groß, rot und hässlich?«
    Grums Kopf fuhr schneller herum, als ich es bei einem so großen Hals für möglich gehalten hätte, und seine ohnehin schon winzigen Augen verengten sich weiter. Aufgebracht grunzend wandte er sich an mich, und seine riesigen Füße polterten über den Betonboden.
    Ich riss den Beutel auf und kippte ihn in seine Richtung aus. Blaugrüne Murmeln kollerten wie eine Welle über den Boden. Grum trat auf mehrere, und ich hoffte das Beste, doch er näherte sich unbeeindruckt, und als er den riesigen Fuß wieder hob, entdeckte ich kleine Kreise von zermahlenem Glas darunter.
    Fluchend rannte ich weiter ins Gartencenter hinein, wohin Grums schwere Schritte mir folgten. Murphy schoss wieder, zweimal zwei Schüsse. Ich zählte im Geiste mit. Vier Kugeln weniger im neuen Magazin. Hatte sie noch ein weiteres? Wie viele Kugeln enthielten ihre Magazine überhaupt?
    Dann ertönte ein schärferer,

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