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Feierlaune - Eine Facebook-Party

Feierlaune - Eine Facebook-Party

Titel: Feierlaune - Eine Facebook-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tondern
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zerrte wieder an seinem Hosenbein.
    » Da muss was sein«, sagte Cat.
    Florian seufzte. Er ging ans Fenster und sah hinaus.
    Draußen auf der Straße hatte ein Mercedes gehalten, direkt vor der Einfahrt. Drei Männer stiegen aus. Sie sahen zum Haus herüber. Dann sprangen sie über das Eingangstor und gingen lachend auf den Haupteingang zu.
    » Das ist Dave«, sagte Cat erschrocken. Sie hatte sich vom Fußboden hochgestemmt und war neben Florian getreten. » Der will Mascha holen.«

dreizehn
    Jozi rannte voran. Laut bellend sprang sie so hastig die Treppe hinunter, dass ihre Pfoten auf dem Marmor unter ihr wegglitten und sie drei Stufen hinunterrutschte.
    Sie jaulte auf. Sie schien sich den rechten Vorderlauf verletzt zu haben. Aber dann fing sie sich wieder. Sie sprang auf, als sei nichts gewesen, sah sich nach Florian um und rannte weiter die Treppe hinunter.
    Als Florian unten ankam, stand Jozi mit gesenktem Kopf da und starrte die Tür an.
    Florian legte die Hand auf die Klinke.
    Jetzt, dachte er und fühlte sich mit einem Mal sehr einsam. Wie diese Westernhelden, die mitten auf der staubigen Hauptstraße stehen, ganz allein gegen die überwältigende Schurken-Übermacht. Nur mit ihrem Revolver an ihrer Seite. Nein, er war sogar schlechter dran. Er hatte nicht mal die Knarre am Gürtel. Nur Jozi hatte er neben sich. Und diese Westernhelden hatten fast immer eine wunderschöne Frau, für die sie kämpften. Und er?
    Scheiße, dachte er.
    Dann fiel ihm Cat ein. Wie sie da oben im Bad neben Kevin gehockt hatte. Kevin, dieses Schwein. Der hatte ihm dies alles hier überhaupt erst eingebrockt.
    Ich wollte es doch auch, hatte Cat gesagt.
    Und Kevin, dieser Vollidiot, hatte nichts gemerkt. Er hatte Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt für etwas, was er auch so hätte haben können.
    In Florian stiegen wieder Wut und Enttäuschung hoch. Sie waren Freunde gewesen und Kevin hatte ihn benutzt und verraten. Für nichts und wieder nichts.
    Ich wollte es doch auch, hatte Cat gesagt.
    Dieser Blödmann! Er hätte Cat doch einfach nur zu fragen brauchen.
    Und was ist mit mir?, überlegte er wieder. Hab ich Mascha vielleicht gefragt vorhin?
    Wo war sie überhaupt? Womöglich zog er hier für sie in den Krieg und sie war gar nicht mehr da. War längst gegangen.
    Jozi knurrte ärgerlich, als Florian die Türklinke wieder losließ und aufs Wohnzimmer zusteuerte, wo gerade diese neue Band loslegte, deren CD er vorgestern erst gekauft hatte. Element nannten sich die Jungs. Irgendwie hatten die was. Auch jetzt wieder ging ihm die Stimme des Sängers direkt in den Bauch.
    Jemand hatte die Lautstärke heruntergefahren und das Licht ein wenig heller gedreht. Sie hatten die Sessel und den Tisch vom Kamin weggeschoben. Auf der freien Fläche bewegten sich zwei bis drei Dutzend Leute nach der Musik.
    Florian sah Mascha sofort. Sie tanzte allein. Mitten unter den anderen, aber mit einem kleinen Freiraum um sie herum. Vielleicht hatte sie die Augen geschlossen. Sie hatte beide Arme gehoben und bewegte sich wie in Trance.
    Und sie war wunderschön in dem schlichten roten Kleid von seiner Mutter.
    Florian spürte wieder das ungeduldige Gezerre an seinem Hosenbein. Jozi knurrte unwillig.
    » Okay, okay«, sagte er leise. » Ich komm ja schon.«
    Jozi schoss in Richtung Terrasse davon.
    Florian warf noch einen schnellen Blick auf Mascha, die sich gerade langsam um sich selbst drehte. Jetzt wusste er, wofür er in den Kampf zog.
    Während er auf die Haustür zusteuerte, wurde zweimal geklingelt. Er atmete tief durch und öffnete.
    » Hi«, sagte ein Mädchen mit roten Haaren und abstehenden Pippi-Langstrumpf-Zöpfen. » Wir haben zufällig gesehen, dass ihr hier feiert.« Sie lächelte ihn an. » Dürfen wir mitmachen?«
    Hinter ihr standen noch ein weiteres Mädchen und zwei Jungen mit Strickmützen auf dem Kopf. Als Florian nicht antwortete, nahmen sie das wohl als Zustimmung.
    » Danke«, sagte das Mädchen. Und während Florian den Hals reckte und an ihnen vorbei nach Dave und seinen Leuten suchte, schoben sie sich an ihm vorbei ins Haus.

vierzehn
    Aber der Wagen, der war da. Ein großer Mercedes. Schwarz, mit dunklen Scheiben im Fond und protziger zweiter Antenne über der Rückscheibe. Frech stand er halb auf dem Bürgersteig und blockierte die Einfahrt. Florians Vater wäre ausgerastet.
    Florian ging um den Wagen herum. Dieser Dave war doch höchstens siebzehn, eher sechzehn. Und sein türkischer Kumpel, der war auch nicht älter. Die

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