feiert Weihnachten
mein Papa das erlaubt. Der stellt sich mit solchen Sachen immer ziemlich an.«
Ein Glück, dachte Nele erleichtert. Anscheinend war wenigstens Josefines Vater einigermaßen normal.
»Na, seid ihr klar?«, kam ihr Tanne zu Hilfe.
»Alles paletti«, wieherte Josefine und schüttelte ihren Pferdeschwanz.
Tanne verkniff sich eine boshafte Bemerkung.
»Wir treffen uns zur Generalprobe am Samstagmittag bei uns in der Burg«, sagte Nele.
»Supi!«, strahlte Josefine.
Gut, dass Frau Kussmund in diesem Augenblick in die Klasse kam. Sonst hätte Lukas doch noch eine doofe Bemerkung gemacht und die Sache mit Josefine wäre geplatzt.
»Hoffentlich ist der Gaul von Josefine wirklich ein Wunderpferd«, flüsterte er Nele ins Ohr. »Sonst kriegst du echt Ärger mit mir, Nele Winter.«
Nele blähte die Backen auf. Boah! War das alles anstrengend. Und dabei waren es ihre ersten Weihnachten auf Burg Kuckuckstein. Und die sollten ganz besonders schön werden. Andererseits wuchs ihre Gute-Taten-Konto von Stunde zu Stunde an.
Außerdem brauchten hungernde Tiere ihre Hilfe. Da kam die Weihnachtszeit gerade recht. Plötzlich fiel ihr Frau Bär ein. Die hätte sie in dem ganzen Trubel beinahe vergessen. Die musste natürlich auch erfahren, was sie vorhatten. Hoffentlich würde sie sich darüber freuen.
Das elfte Kapitel
beginnt mit Großtante Adelheids berühmten Schokoladenmuffinsgeht mit jeder Menge Tränen weiterspendet süßen Trost mit heißer Schokoladelässt sogar Schneemänner vor Mitleid schmelzenund endet mit einem heldenhaften Entschluss
Die Gitarre muss warten
Ganz heimlich hatte Nele ein wenig Angst gehabt, dass ihre Eltern im letzten Augenblick Nein zu ihrem Plan sagen würden.
Aber im Gegenteil! Sie waren richtig empört, dass sich bisher niemand um das Tierheim gekümmert hatte.
»Plemplem darf sich nur keinen Schnupfen holen«, sagte Frau Winter.
Aber Großtante Adelheid war schon dabei, ihm ein Paar knallbunte Beinwärmer zu häkeln, haargenau in denselben Farben wie seine Federn. Gleichzeitig buk sie einen riesigen Muffin-Kuchen, mit extraviel Zimt und dunklen Schokoladenstückchen drinnen. Den wollte sie Frau Bär zum Trost ins Tierheim bringen. Für die Hunde formte sie selber Hundekekse und für die Vögel machte sie leckere Knabberstangen. Die sahen so appetitlich aus, dass Nele selber Lust hatte hineinzubeißen.
Die ganzen Fressalien packten sie auf Papas tollen Schlitten, denn mit dem Auto war man auf den verschneiten Straßen ewig lange unterwegs.
Sammy spannten sie als Schlittenhund davor. Aber auf so eine anstrengende Arbeit hatte Neles Hund wirklich keine Lust. Er sprang kurzerhand auf den Schlitten und ließ sich von Nele ziehen. Er mochte es eben lieber gemütlich.
An der Pforte des Tierheims begrüßte sie Wuzzz. Das Minischwein wohnte seit dem Sommer bei Christine Bär, weil sein Vorbesitzer nach Amerika umgezogen war. Und dahin konnte er das Minischwein nicht mitnehmen.
Wuzzz war ein besonders kluges Tier und stubenrein, deshalb durfte es sogar in Frau Bärs Wohnung einziehen. Weil Wuzzz zusammen mit einem Hund groß geworden war, benahm er sich sogar ein bisschen wie ein richtiger Hund. Zur Begrüßung wackelte es mit seinem Ringelschwänzchen und es konnte sogar kleine Stöcke apportieren. Befahl Frau Bär »Platz, Wuzzz!«, setzte Wuzzz sich schnurstracks auf seinen Po wie Sammy und guckte so brav, als könne es kein Wässerchen trüben.
Nur Bellen hatte es noch nicht gelernt, und manchmal lief es weg und wühlte den Gemüsegarten von Frau Bär auf der Suche nach Essensresten mit seiner Schnauze schmatzend um.
Frau Bär schlug gerührt die Hände über dem Kopf zusammen, als sie die ganzen Vorräte erblickte. Und als Nele dann mit hochrotem Kopf erzählte, welchen tollen Plan sie sich mit Tanne und Lukas ausgedacht hatte, fing Christine Bär vor Freude an zu weinen und hörte gar nicht mehr auf.
»Ist das toll! Ist das toll! Nein, ist das toll!«, stammelte sie ohne Unterlass.
Da musste Nele gleich wieder losschluchzen und Sammy stimmte mit ein.
»Ihr seid vielleicht Heulsusen«, murmelte Großtante Adelheid kopfschüttelnd. »Wir sollten schleunigst ein wenig heiße Schokolade trinken, das ist gut für die Nerven.« Wie immer hatte sie an alles gedacht und zauberte aus ihrem Korb auch noch frische Milch und Schokoladenpulver.
Wuzzz durfte ausnahmsweise ein Schälchen Milch schlabbern und ein winziges Stück vom Kuchen probieren. Mehr war schlecht für seine Zähne. Sammy
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