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feiert Weihnachten

feiert Weihnachten

Titel: feiert Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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vor Stolz den Kopf. »Mein Dickkopf setzt sich immer durch«, antwortete sie. »Selbst gegen einen so verbohrten Papagei.«
    Barbara Winter nickte. »Wie wahr. Davon kann ich ein Lied singen. Niemand ist so stur wie du. Das hat Nele von dir geerbt. Vielleicht wird die Tiershow ja wirklich erfolgreich und du und Plemplem werdet berühmt. Ich frage meinen Zeitungschef, ob ich für das Magazin Fotos von eurem Auftritt machen darf. Das ist auch eine gute Reklame für das Tierheim. Eine Tierheim-Fotostory fand er leider nicht spannend genug.«
    Das war wirklich typisch!, fand Nele. Doofe Reporter. Aber wenn Mama der Zeitung mit Plemplems Auftritt das Tierheim doch noch unterjubeln konnte, war ihr das genauso recht.
    »Was soll eigentlich ich am Samstag machen, Großtante?«, fiel ihr plötzlich ein. »Ich will nicht die ganze Zeit nur dumm rumstehen. Und Gitarre spielen kann ich ja noch nicht.« Und werde es auch nicht so schnell lernen, dachte sie traurig bei sich.
    Sie hatte noch am selben Abend, als sie den Entschluss gefasst hatte, auf die Gitarre zu verzichten, ihre Eltern gebeten, für das Geld Tierfutter zu kaufen.
    »Das ist wirklich sehr tapfer von dir, Nele. Dann machen Mama und ich das so«, hatte Papa gesagt und sie ganz fest gedrückt.
    Vor dem Einschlafen hatte Nele dann doch noch ein bisschen geweint, weil sie sich schon sehr auf die Gitarre gefreut hatte. Deshalb hatte Mama ihr wie früher eine ganz lange Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen. Es war das traurige Märchen vom Sterntaler-Mädchen gewesen und danach fühlte sich Nele ein wenig getröstet.
    »Warum zeigst du nicht ein paar tolle Balltricks?«, mischte sich überraschend David ein. »Ich kenne kein Mädchen, das so geschickt mit dem Handball umgehen kann wie du. Das macht dir keiner so schnell nach.«
    Nele guckte verdattert. An so etwas hatte sie noch gar nicht gedacht. Aber warum eigentlich nicht? Sammy war ja beschäftigt und würde ihr nicht den Ball abjagen.
    Sie hatte ihm nämlich beigebracht, mit dem Hundenapf sammeln zu gehen. Ab und zu musste sie zwar einen Hundekeks zu den Münzen dazuschmuggeln, aber mit diesem kleinen Trick hielt er ziemlich lange durch.
    »Ich kann es mal probieren«, sagte sie zögernd. »Ich bin bestimmt ganz aus der Übung.«
    Seit den Sommerferien hatte sie kaum trainiert. Erst war sie rund um die Uhr mit Sammy und ihren Freunden unterwegs gewesen, und seit den Herbstferien hinkte sie so in Mathe hinterher, dass Frau Kussmund sie bis Weihnachten auf die Ersatzbank verwiesen hatte.
    »Jammer nicht rum. So etwas verlernt man nicht. Du bist die beste Spielerin an der Schule, schon vergessen? Nicht mal die Jungs in meiner Klasse sind so super wie du.«
    Nele sah ihren Bruder verblüfft an. Hatte er auf den letzten Drücker auch ein Gute-Taten-Konto eröffnet, oder warum lobte er sie plötzlich so ausgiebig?
    »Willst du dir meinen MP3-Player leihen oder hast du meinen Fahrradreifen aufgeschlitzt?«, fragte sie misstrauisch.
    David tippte sich wortlos an die Stirn und verzog sich wieder an seinen Computer. Von dort brachte ihn zurzeit einfach niemand weg.
    »Wo er recht hat, hat er recht«, grinste Großtante Adelheid. »Vielleicht hat ihn meine Weihnachts-CD so milde gestimmt, dass er seinem ›Schwesternzwerg‹ zur Abwechslung mal ein paar nette Sachen sagen möchte.« Sie schnappte sich Plemplem, um noch eine weitere Stunde zu üben, und verschwand ebenfalls.
    »Bestimmt ist dein Bruder verknallt«, sagte Tanne später am Telefon, als Nele sie total stolz anrief. Sie hatte ein geniales Ballprogramm einstudiert und das musste Tanne unbedingt als Erste erfahren. Auch dass David sie auf die Idee gebracht hatte, verschwieg sie nicht.
    »David verknallt? Niemals!«, gackerte Nele los.
    »Warte es ab! Bei meinem Cousin war es genauso. In dem Alter sind sie plötzlich ganz verrückt nach Mädchen. Blöd ist nur, wenn eine sie abblitzen lässt. Dann sind sie noch fieser als vorher.«
    Dann war der große Samstag endlich da.
    Bereits zum zweiten Mal in einer Woche dachte Nele, dass Josefines Papa wirklich ein netter Typ war. Er kam mit einem riesigen Anhänger vorgefahren. »Hallo zusammen«, rief er vergnügt. »Hat hier jemand ein Taxi bestellt?«
    Nele fiel ein Stein vom Herzen. Die Straßen waren nämlich so verschneit, dass man weder mit Papas Lieferwagen noch mit Großtante Adelheids Mini fahren konnten.
    Weil so viel Schnee lag, luden sie Melody erst gar nicht vom Anhänger ab.
    »Das schaffen wir auch ohne Probe«,

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