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Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition)

Titel: Feind der Familie (Rex Corda Nova) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Die Teams sind dabei, die Betäubten aufzusammeln und in die Mannschaftsquartiere zu sperren. Wir sammeln auch die Waffen ein.«
    »Was ist mit Widerstand?«
    »Es waren insgesamt nicht viele, vielleicht zwei Dutzend. Sie machen uns keine Sorgen mehr.«
    »Gut. Ich möchte, daß nach dem Einsammeln noch einmal alle Sektionen gründlich durchsucht werden. Kein unnötiges Risiko eingehen.«
    Die Frau nickte.
    »Ah, Ghavani - das ist Sheeva, eine Urung’hir. Die meisten der Rebellen rekrutieren sich aus ihrem Volk. Es handelt sich um Bewohner eines kürzlich vom Reich eroberten Sektors. Sie werden wahrscheinlich nicht viel darüber gehört haben.«
    Der Laktone entschloß sich zu einer unverbindlichen Antwort.
    »Das Reich erobert an allen Grenzen. Da verliert man schon einmal den Überblick.«
    Der Orathone lächelte spöttisch.
    »Ja, so ist es wohl. Wir wollen ein bißchen dafür sorgen, daß es von diesem Bissen Sodbrennen bekommt.«
    »Wohin geht die Reise?« fragte der Agent.
    »Ein Stützpunkt. Sie werden dort Bewegungsfreiheit genießen. Wenn Sie Lust haben, dürfen Sie uns bei der Befragung der Gefangenen unterstützen.«
    »Was geschieht generell mit mir?«
    »Was soll mit Ihnen geschehen?«
    Ghavani war durch diese Gegenfrage etwas verblüfft, doch entschloß er sich, direkt zu erwidern.
    »Ich möchte auf einer orathonischen Randwelt meiner Wahl abgesetzt werden.«
    »Ihre Wahl ist begrenzt«, meinte nun Sheeva. »Die derzeitige Reichweite unserer Schiffe unterliegt taktischen und technischen Begrenzungen. Aber wenn wir es einrichten können, ohne eigene Leute zu gefährden, werden wir Sie absetzen, wo Sie wollen.«
    »Tatsächlich?« Ghavani konnte einen leicht ironischen Unterton nicht unterdrücken.
    »Tatsächlich. Ich verstehe Ihre Zweifel und werde sie auch so nicht ausräumen können. Ich habe auch keine Zeit dafür.«
    Die Urung’hir wandte sich ab und verließ die Zentrale. Der Orathone blickte ihr ebenso sinnierend nach wie der laktonische Agent, dann trafen sich ihre Blicke wieder.
    »Es gäbe für Sie natürlich auch noch eine andere Alternative«, meinte der Gefiederte nun.
    »Die wäre?«
    »Sie helfen uns, in Kontakt mit dem laktonischen Geheimdienst zu treten, um eventuell gemeinsame Aktionen auszuarbeiten.«
    »Damit dadurch meine Kontakte gefährdet und möglicherweise aufgedeckt werden?«
    Der Orathone schüttelte geduldig den Kopf.
    »Nein, um effektiver gegen das Reich vorgehen zu können. Aber Sie müssen das nicht jetzt entscheiden. Ich werde Sie auch zu nichts zwingen. Wenn Sie gehen wollen, dann gehen Sie.«
    Der Mann wandte sich ab, schien sich ganz auf die Schiffsführung zu konzentrieren und ignorierte Ghavani, als dieser sich von dem Sessel entfernte und einen Rundgang in der Zentrale startete.
    Sein Weg endete vor einem Nahrungsautomaten. Ghavani war kein großer Freund orathonischer Speisen, aber alles war besser als die Nahrungspaste. Er drückte einen Knopf und hielt wenig später einen Teller mit dampfenden Speisen in der Hand.
    Als er die ersten Bissen gegessen hatte, fühlte er, wie tatsächlich Hoffnung in ihm aufzusteigen begann.
    Ghavani verbannte dieses Gefühl.
     
     

9. Kapitel
     
    »Wir jagen den Feind seit zwei Monaten, Herr!«
    Die simple Feststellung des Offiziers hatte zahlreiche Untertöne. Sigam waren diese nicht entgangen und er wußte nicht, ob er darüber wütend oder erfreut sein sollte.
    Seit zwei Monaten jagte seine Einsatzgruppe die Rebellen in diesen Sektoren, doch hatten sie weder zwei weitere Anschläge vereiteln noch den geheimen Stützpunkt, der irgendwo existieren mußte, ausfindig machen können.
    Der Offizier, Leiter seines Operationsstabes, war sich seiner unterschwelligen Kritik durchaus bewußt und hatte seine Stimme mit kalkulierter Frustration klingen lassen. Agelon machte ihm keinen Vorwurf. Er hätte an seiner Stelle auch seinem kommandierenden Offizier zumindest durch die Blume erkennen lassen, daß er ihn für unfähig hielt.
    Sigam Agelon war bestimmt nicht unfähig. Er war unwillig. In den letzten zwei Monaten, in denen er mit seinen Schiffen und großem Getöse durch die Sektoren gelärmt war, um mehrmals, scheinbar ›kurz‹ vor der Ergreifung der Rebellen dann doch den Kürzeren zu ziehen, hatte er ein riesiges Vermögen angehäuft.
    Jeden seiner Schritte und Pläne hatte er an seinen Finanzberater durchsickern lassen, während er seine öffentlichen Auftritte sorgsam kalkuliert hatte. Die Aktienmärkte der Region waren einem

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