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Feind des Feindes

Feind des Feindes

Titel: Feind des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Gustaf Gilbert Hamilton erschaffen, und hier befanden sich jetzt auch zwei weitere Schweden in der Schlußphase ihrer fünfjährigen Ausbildung.
    An diesen beiden hing alles. Entweder waren auch sie sowjetische Agenten, oder aber die Provokation des GRU scheiterte daran, daß die Russen von der Existenz der beiden Feldwebel Stålhandske und Lundwall nichts wußten.
    Obwohl sie offenbar von einer Ausbildung in Kalifornien erfahren hatten.
    Der Wagen hielt am Haupttor, und der Alte erhielt einen sehr höflichen amerikanischen Empfang durch junge Offiziere, bei denen er als Oberst sowie »Assistant Director of Swedish Military Intelligence« angekündigt war.
    Man führte ihn in ein Gästezimmer. Dort konnte er duschen und sich umziehen, bevor ihn ein junger Leutnant zu dem Mann brachte, der sowohl für Carls Ausbildung als auch die der neuen Feldwebel verantwortlich war.
    Oberstleutnant Skip Harriers Amtszimmer war klein und überladen. Die Klimaanlage brummte laut, und an mehreren Stellen lagen leere Bierdosen herum. Sein Schreibtisch war in chaotischer Unordnung, obwohl er Besuch erwartete.
    Skip Harrier war ein Mann mit grauem, kurzgeschorenem Haar, knapp unter fünfzig, wie der Alte schätzte, ein Mann, der mit einem allzu harten und amerikanischen Handschlag grüßte, der jedoch zu seiner Ausstrahlung von Kraft gut paßte. Die linke Brustseite seiner Uniform beschrieb etwas, was man sich wohl als sehr lange und wilde Kampferfahrung vorzustellen hatte: Er besaß fünf Reihen mit militärischen Auszeichnungen. Der Alte empfand so etwas wie Dankbarkeit für seine Zivilkleidung.
    »Nun, Oberst«, begann Skip Harrier, sobald der Alte sich gesetzt und verblüfft eine Bierdose entgegengenommen hatte, »diese mutterfickenden Russkis haben uns ja in eine ziemlich üble Lage gebracht, wenn Sie nichts dagegen haben, daß ich mich so ausdrücke.«
    »Wie meinen, Oberst?« fragte der Alte, den die Wortwahl ebenso störte wie die Kenntnisse, die sich in der sachlich korrekten Feststellung des Amerikaners unzweifelhaft verbargen.
    »Na ja, denn wenn…«, fuhr Skip Harrier fort, um dann einen Schluck aus der Bierdose zu nehmen, »nun ja, denn wenn diese Mutterficker Carl angeworben haben, bin ich Mickey Mouse. Und ich sage es lieber gleich: Ich liebe diesen Jungen. Können Sie mir folgen, Oberst?«
    »Ja… ich muß wohl zugeben, daß ich für Korvettenkapitän Hamilton ähnliche Gefühle empfinde. Aber woher wissen Sie das eigentlich? Nun, ich frage, weil ich darauf nicht vorbereitet gewesen bin«, erwiderte der Alte. Der Sprachgebrauch seines Kollegen machte ihn ebenso fassungslos wie dessen Kenntnisse.
    »Also, wir hatten gestern ein paar Knallköpfe von Naval Intelligence und DIA hier, und die haben diese ganze Pisse aus dem TRISTAN-Bericht der Briten heruntergeleiert. Ich habe denen klipp und klar gesagt, sie sollten sich verdrücken und sich ins Knie ficken, obwohl ich das möglicherweise in einer passenderen Form ausgedrückt habe. Ferner habe ich meine Ansicht über die Wahrscheinlichkeit einer sowjetischen Anwerbeaktion hier auf der Sunset Farm dargelegt. Im großen und ganzen wäre ich ja dann selbst der Anwerber gewesen. Am Ende habe ich gesagt, sie sollten verschwinden und sich selber ficken, und zwar im Klartext.«
    »Aha«, sagte der Alte etwas matt. »Und das haben die Leute getan? Ich meine, haben sie sich mit dem Bescheid abspeisen lassen, oder was?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen. Wahrscheinlich sind sie jetzt dabei, San Diego auf den Kopf zu stellen, aber das geht ja weder Sie noch mich was an. Aber hier, das kann ich Ihnen versichern, laufen keine verdammten russischen Anwerber herum.«
    »Das ist eine optimistische Ansicht.«
    »Optimistisch? Wissen Sie, wie schwer es ist, für eine solche Ausbildung angenommen zu werden? Haben Sie eine Ahnung davon, was für verdammte Sicherheitskontrollen vorher eingebaut sind? Und außerdem müssen alle, die hierher kommen, dafür geschaffen sein, und das sind weiß Gott nicht viele. So, und jetzt versuchen Sie sich mal vorzustellen, Sie müßten zu den Bedingungen hier einen Infiltranten einschmuggeln.«
    »Ja, ich verstehe, worauf Sie hinauswollen. Aber wie steht es mit ausländischen Rekruten? Ich nehme an, daß es hier nicht nur Schweden gibt?«
    »Nein, aber es sind nur wenige. Die meisten unserer Verbündeten bilden diese Leute selbst aus. Und außerdem haben Sie ja selbst diese Burschen ausgesucht. Ich nehme an, daß Sie zu Hause dabei sind, den Mann in

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