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Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Feinde der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Feinde der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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auch sehr willkommen.« Ich nahm Stewarts Hand und zog sie hoch. »Komm, ich stell dir die Dusche an. So kannst du nicht in deine Wohnung zurückgehen.«
    Oder in die Öffentlichkeit.
    Sie nickte, und ich behielt sie genau im Blick, während sie zu Masons Tasche ging, darin herumwühlte und ein Snow-Patrol -T-Shirt und eine graue Jogginghose herauszog. Sie musste die ganze Nacht auf den Beinen gewesen sein. Dabei hatte sie gestern Abend im Kampf gegen die Feinde der Zeit einige harte Schläge einstecken müssen.
    Ich lenkte sie an den Schultern ins Bad, drehte das Wasser auf und wartete, bis es warm genug war. Stewart lehnte währenddessen mit geschlossenen Augen an der Wand.
    »Mir ist noch was anderes eingefallen«, murmelte sie schläfrig. »Irgendwas mit dir und mir in einer Gefängniszelle.«
    Weitere Erinnerungen aus dem Jahr 2007.
    Ich versuchte keine Miene zu verziehen für den Fall, dass sie die Augen wieder aufschlug. »Hm, vielleicht waren wir ja in eine Kneipenschlägerei verwickelt, und die CIA wollte nicht, dass wir uns daran erinnern.«
    Sie lachte. »Wenn’s so war, wette ich, dass wir’s allen ganz schön gezeigt haben.«
    Ich zog ihr das Shirt über den Kopf und warf es auf den Boden. Mein Blick blieb dabei auf die Wand hinter ihr gerichtet. Auch wenn ich Stewart neulich fast nackt gesehen hatte, hatte ich nicht das Gefühl, dass es richtig war, jetzt hinzuschauen. Vielleicht hieß das ja, dass wir uns jetzt nicht mehr hassten, dass wir in gewisser Weise Freundschaft geschlossen hatten.
    Sie ließ den Rest ihrer Kleider auf den Boden fallen, und ich öffnete die Tür zur Duschkabine für sie. Dann wartete ich im Bad, um sicherzugehen, dass sie nicht umfiel.
    »Stewart?«, fragte ich nach ein paar Minuten.
    »Ja?«
    »Dad hat mich mit Informationen versorgt, über Holly, in Frankreich. Das ist der Grund, warum wir uns manchmal rausgeschlichen haben.«
    Sie machte Anstalten, die Dusche zu verlassen, weshalb ich das Wasser abstellte und ihr ein Handtuch reichte. »Er hat es also vor allen geheim gehalten, nicht nur vor den Auszubildenden?«
    »Niemand wusste über Holly Bescheid, bislang jedenfalls«, antwortete ich unsicher.
    Stewart zog schweigend Masons Sachen an und stolperte aus dem Bad. »Ich werde keinem von dir und Blondie erzählen, falls du dich das jetzt fragst. Und Kendrick wird es auch nicht tun.«
    »Hm.«
    »Okay, du glaubst mir nicht, Junior. Aber so wie ich das sehe, hast du nichts zu verlieren, wenn du mir und Kendrick vertraust. Tu es oder lass es bleiben. Hör bloß auf, dich wie ein Mädchen zu benehmen, das sich nicht entscheiden kann.« Sie rieb sich die Augen und seufzte. »Ist sie zu Hause? Kendrick? Meinst du, ich kann sie um was bitten?«
    »Ja, ich denke schon.« Ich nahm das rosafarbene Büchlein, und Stewart ging vor mir aus der Tür.
    Kaum hatte Kendrick uns eingelassen, sagte Stewart: »Schlafen. Ich muss schlafen. Gib mir irgendwas, egal was.«
    Kendrick warf mir über Stewarts Schulter einen Blick zu, als wollte sie mein Einverständnis erfragen. Ich zuckte bloß mit den Schultern, denn ich sah darin kein Problem. Stewart musste sich ausruhen, wenn sie die ganze Nacht auf gewesen war. Also versorgte Kendrick sie mit einigen kleinen weißen Pillen und steckte sie in ein Bett, das weitaus komfortabler aussah als meins.
    Kendrick zeigte auf die Terrasse und lud mich ein, mich mit ihr rauszusetzen. Draußen ließ ich mich auf einem der beiden Stühle nieder, und Kendrick brachte Cracker, einen rosafarbenen Dip, Wein und Gläser und stellte alles auf den Tisch. »Das ist ein Lachsdip. Hat Michael gemacht.«
    Ich nutzte den Moment, in dem wir allein waren, um Stewarts Rat zu befolgen. »Dieses Mädchen, mit dem du mich gestern Abend zusammenbringen wolltest …«
    »Ja, was ist mir ihr?«
    Das rosafarbene Büchlein lag neben meinem Ellbogen, und ich schob es vorsichtig über den Tisch zu ihr hin. »Das da gehört ihr. Na ja, nicht wirklich ihr, aber … einer anderen Version von ihr.«
    Kendricks Hand erstarrte über dem Tagebuch, und sie schaute mich an. »Okay, du hast meine volle Aufmerksamkeit.«
    Ich aß ganz langsam eine Handvoll Cracker, während Kendrick uns Wein einschenkte. »Ich weiß wirklich nicht, ob ich dir die Details erzählen soll –«
    »Ganz egal, was du da am Laufen hast, das ist deine Sache. Ich werde in dieser Angelegenheit weder ermitteln noch analysieren oder spionieren. Gar nichts. Sag mir, was du mir sagen willst, oder lass es bleiben.«
    Ich

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