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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konklave der Schatten
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Olasko benutzt hatte, also wiederholte er es, so gut er konnte, in der Sprache des Jungen, und Jörgen nickte.
    Als Nächstes machte sich Kaspar daran, den Rest des Stammes zu spalten und diese Stücke dann mit der Axt zu Feuerholz zu zerkleinern. Er fand die wiederholte Anstrengung seltsam entspannend.
    In der letzten Zeit hatte er beunruhigende Träume gehabt, seltsame Bilder und Gefühle. Er erhielt kurze Ausblicke auf Dinge, an die er sich kaum erinnerte, die ihn aber zutiefst verstörten. Der seltsamste Aspekt dieser Träume waren die Einzelheiten, die er im wachen Leben nicht bemerkt hatte. Es war, als beobachtete er sich selbst, als sähe er sich selbst zum ersten Mal in unterschiedlichen Umgebungen. Die Szenen konnten von einem Abendessen bei Hof, bei dem seine Schwester an seiner Seite saß, zu einem Gespräch mit einem Gefangenen im Kerker unter der Zitadelle und dann zu einer Erinnerung an etwas wechseln, das geschehen war, als er allein gewesen war. Am verstörendsten fand er die Tatsache, dass es sich beim Aufwachen so anfühlte, als hätte er diese Augenblicke gerade noch einmal erlebt, aber diesmal passten seine Gefühle nicht zu denen, an die er sich aus der Zeit vor dem Traum erinnerte.
    In der dritten Nacht wurde er von einer besonders lebhaften Traumerinnerung heimgesucht: ein Gespräch mit Leso Varen in den Privatgemächern des Magiers. Der Raum hatte nach Blut und menschlichen Exkrementen und nach allen möglichen fremdartigen Dingen gestunken, die der Magier auf seinem Arbeitstisch mischte und verbrannte. Kaspar erinnerte sich gut an das Gespräch, denn in seinem Verlauf hatte Varen zum ersten Mal vorgeschlagen, sich jener zu entledigen, die zwischen Kaspar und der Krone von Roldem standen. Kaspar erinnerte sich auch daran, wie reizvoll er die Idee gefunden hatte.
    Aber als er aus dem Traum erwachte, wurde ihm von der Erinnerung an den Gestank übel; als er Varen aufgesucht hatte, hatte er ihn allerdings kaum bemerkt, und er hatte ihn kein bisschen gestört. An diesem Morgen saß er jedoch kerzengerade vor der Tür der Hütte, rang nach Atem und hätte beinahe Jörgen geweckt.
    Kaspar ermutigte Jörgen, über alles zu sprechen, was ihm gerade durch den Kopf ging, und das ununterbrochene Schwatzen des Jungen half ihm, sich an die Sprache zu gewöhnen. Er kam immer besser zurecht, aber manchmal war es auch frustrierend. Bei all ihren guten Eigenschaften waren Jörgen und Jojanna doch einfache Bauern, die außer ihrem Hof und dem Dorf ein paar Tagesmärsche nach Nordwesten beinahe nichts von der Welt kannten, in der sie lebten. In diesem Dorf verkauften sie ihr Vieh und ihr Getreide, und nach allem, was Kaspar feststellen konnte, war Bandamin nach lokalen Maßstäben ein recht wohlhabender Mann gewesen.
    Sie erzählten ihm auch von der großen Wüste im Nordosten, in der ein Volk lebte, das man Jeshandi nannte – und das waren nicht die Nomaden, die versucht hatten, Kaspar gefangen zu nehmen. Die Nomaden nannte man Bentu; sie waren zu Lebzeiten von Jojannas Vater aus dem Süden eingewandert.
    Kaspar nahm an, dass dies während des Krieges geschehen war, der mit der Niederlage der Smaragdkönigin im Alptraumgebirge im Westreich des Königreichs der Inseln sein Ende gefunden hatte. Als Kaspars Vater noch Herzog gewesen war, hatten seine Spione, die sowohl im Königreich als auch in Kesh arbeiteten, so viele Informationen gesammelt wie möglich, aber Kaspar hatte immer das Gefühl gehabt, dass ein großer Teil der Geschichte nie an die Öffentlichkeit gelangt war.
    Er wusste nur, dass eine Frau, die als die Smaragdkönigin bekannt war, irgendwo weit im Westen des Kontinents Novindus erschienen war und einen Eroberungskrieg gegen die diversen Stadtstaaten geführt hatte, wobei sie eine riesige Armee – darunter auch, wenn man einigen Berichten glauben durfte, riesige Schlangenmenschen – und eine Flotte gesammelt hatte, mit der sie das Königreich der Inseln erobern wollte.
    Niemand schien zu wissen, wieso sie das vorhatte, aber obwohl es jeder konventionellen militärischen Logik widersprach, war es dennoch geschehen.
    Krondor war so gut wie geschleift worden, und der Wiederaufbau des Westlichen Reiches war auch dreißig Jahre später noch immer nicht vollkommen abgeschlossen.
    Vielleicht, dachte Kaspar, während er mit dem Holzhacken zum Ende kam, werde ich ein wenig mehr darüber erfahren, wenn ich weiter durchs Land ziehe. Er sah den Jungen an und sagte: »Steh nicht einfach so da. Fang an, das

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