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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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traten die drei verbliebenen Nachtgreifer ohne
ein Wort zurück. Der, der dem Verwundeten am nächsten
stand, stieß ihm sein Schwert in die Brust und versenkte
die Leiche in dem Abwasser, das um ihre Beine wirbelte.
Die Nachtgreifer zogen sich langsam zurück, bis sie im
Dunkeln verschwunden waren. Einen Augenblick später
sagte Caleb: »Folgt mir«, und führte seine Männer auf das
Sonnenlicht zu, das durch das Gitter über ihnen fiel.
Als sie es erreichten, stellte er fest, dass Eisensprossen
in die Wand eingelassen waren, und bedeutete den beiden Männern, sie sollten hinaufklettern. Als sie sicher
oben waren, stieg auch Caleb hinauf.
Es war still, als die drei schmutzigen, blutbespritzten
Männer in einer Seitenstraße des Lagerhausviertels aus
dem Abwassersystem krochen.
Caleb sagte: »Geht zu den verabredeten Treffpunkten.
Wenn Chezarul überlebt hat, wird er wissen, wo er mich
finden kann. Wenn nicht, wird es wissen, wer immer sein
Nachfolger sein wird. Im Augenblick vertraut keinem,
und sagt niemandem etwas. Und jetzt geht!«
Die Männer eilten davon, und als sie außer Sichtweite
waren, ging Caleb in die entgegengesetzte Richtung.
Er blieb an einem öffentlichen Brunnen stehen, beugte
sich darüber und steckte den Kopf ins Wasser. Spuckend
kam er wieder hoch und schüttelte sich das Wasser aus
dem langen Haar – seinen Hut hatte er irgendwo im Abwassersystem verloren.
Caleb sah sich um und wusste, dass er nicht sicher sein
konnte, ob er nicht beobachtet wurde. Er konnte nur hoffen, einen etwaigen Verfolger unterwegs abhängen zu
können.
Er fragte sich, wie es den Jungen wohl ergangen war.
Er hatte ihnen für den Fall, dass er bei Sonnenuntergang
nicht zurück sein würde, strenge Anweisungen gegeben.
Sie sollten die Drei Weiden auf einem Weg verlassen,
den er ihnen gezeigt hatte, bis sie zu einem bestimmten
Haus kamen. Dort sollten sie an die Hintertür klopfen
und eine bestimmte Parole benutzen. Er betete, dass sie
seinen Anweisungen folgen würden.
Caleb wich ein paar Kisten aus, die an der Ecke zweier
Gassen standen, und eine Klinge fuhr ihm tief in die linke Schulter. Er taumelte rückwärts und machte sich auf
den Folgeangriff gefasst.
Zwei Nachtgreifer blockierten seinen Fluchtweg. Caleb wusste, die Männer würden so schnell wie möglich
sterben müssen, denn er würde aufgrund seiner Wunden
bald das Bewusstsein verlieren und verbluten.
Der Nachtgreifer, der ihn überrascht hatte, griff als Erster an, und der andere Mann bewegte sich zu Calebs
linker Seite, also nutzte Caleb die Gelegenheit. Er duckte
sich, stieß das Schwert nach oben und riss dann mit einem raschen Sprung die Waffe aus dem Bauch des ersten
Attentäters, drehte sich um die eigene Achse und
schwang das Schwert nach dem zweiten. Der Nachtgreifer sah, wie Caleb auswich, und bewegte instinktiv die
Klinge nach links, aber da Caleb das Schwert in einem
vollständigen Kreis herumgerissen hatte, konnte er den
Mann nun von rechts angreifen, und bevor der Attentäter
seine Waffe zum Abfangen herumschwingen konnte,
drang Calebs Klinge auch schon tief in seinen Hals.
Der zweite Mann fiel, und Caleb stolperte an ihm vorbei, steckte sein Schwert ein und torkelte wie ein Betrunkener weiter. Er drückte die Hand auf die zweimal verwundete Schulter, um die Blutung zu stoppen, und konzentrierte sich nur noch auf eins: die sichere Zuflucht zu
erreichen, bevor er das Bewusstsein verlor.
»Drei Dreien«, sagte Jommy und lachte, als er die Kupferstücke auflas. Zane stöhnte und warf die Karten auf
den Tisch.
Tad lachte: »Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht
wetten.«
Jommy wollte gerade etwas sagen, als sein Lächeln
plötzlich verschwand. Sein Blick schoss durch den
Raum, und er senkte die Stimme: »Achtung, gleich wird
es unangenehm.«
Tad und Zane sahen sich im Schankraum um und bemerkten, dass vier Männer in grauen Umhängen hereingekommen waren, die sich nun so aufstellten, dass jeder
Fluchtweg versperrt war.
»Was soll das?«, fragte Tad.
»Weiß ich nicht, aber es sieht nicht gut aus«, antwortete Jommy. »Bleibt dicht bei mir, Jungs.« Er stand auf und
wartete, bis Tad und Zane das Gleiche getan hatten.
Dann sagte er: »Haltet euch bereit.«
»Für was?«, fragte Zane, als Jommy zu einem der vier
Männer ging.
Dass dieser rothaarige Junge direkt auf ihn zukam,
musste den Mann verwirrt haben, denn er versuchte erst,
das Schwert zu ziehen, als Jommy einen Stuhl hob und
ihn auf ihn zuwarf und

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