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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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Straße kaum zu erkennen waren.
Lela war seine erste Geliebte gewesen, vor vielen Jahren,
als er noch Talon Silverhawk gewesen war, der OrosiniJunge, der seine Erziehung beim Konklave gerade erst
begonnen hatte.
»Ich kehre nach Krondor zurück und arbeite wieder
als Kellnerin in einer Schänke, wo ich mir eine Menge
Unsinn anhören muss. Hin und wieder gibt es allerdings
auch ein paar Informationen.« Sie trat näher zu ihm und
legte ihm die Hand auf die Wange. »Ich wünschte, ich
könnte ein wenig länger bleiben. Sieht so aus, als könnte
es hier aufregend werden, und ich muss sagen, dass ich in
den letzten Jahren hin und wieder an dich gedacht habe.«
Tal lachte. »Ich bin verheiratet, Lela.«
Sie lachte mit ihm. »Das bedeutet vielen Männern wenig, und um ehrlich zu sein, mich stört es auch nicht.«
Er umarmte sie. »Ich wünschte, es wäre möglich, aber
du musst dich auf den Weg machen. Je weiter du von
dieser Stadt entfernt bist, desto besser für dich. Hoffen
wir, dass wir uns das nächste Mal unter glücklicheren
Umständen begegnen.«
Sie schaute hinab auf ihr schmutziges Kleid und sagte:
»Und unter saubereren. Also gut.« Sie küsste ihn auf die
Wange und stieg nach oben. Er wartete eine Weile, dann
folgte er ihr.
Oben huschte Lela in die Dunkelheit davon, während
Tal das Gitter wieder zurechtrückte. Er sah sich um, um
sich zu überzeugen, dass sie nicht beobachtet wurden,
und wusste, dass er in ein paar Minuten in ein sicheres
Haus zurückkehren und ein Bad nehmen konnte. Er würde frische Kleidung anziehen und sich ein wenig ausruhen, denn am nächsten Tag stand blutige Arbeit bevor,
und er wusste, dass viele gute Männer sterben würden.
Tal konnte ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube nicht loswerden, und er fragte sich, ob ihnen vielleicht etwas entgangen war. Während er sich weiterhin
umsah, nahm er eine kleine Kugel aus dem schwarzen
Hemd und hob sie an die Lippen. »Morgen Mittag«, sagte er hinein, dann drückte er einen Knopf oben auf der
Kugel. Er hielt die Hand so, dass die Kugel auf der offenen Handfläche zu liegen kam; er wollte lieber nicht wissen, was geschehen würde, wenn er sie in der Faust behalten würde. Nach ein paar Sekunden begann die Kugel
zu vibrieren, und dann verschwand sie plötzlich.
Er schob sein unendliches Staunen über die Geräte, die
die Magier auf der Insel des Zauberers schufen, beiseite,
zog das schwarze Hemd und den Kopfputz aus und
steckte die Sachen zwischen dem Gitter hindurch in den
Abfluss darunter. Dann wandte er sich ohne Zögern von
dem Gitter ab. Er hatte vor morgen Mittag noch viel zu
tun.
    Caleb fragte: »Bist du sicher?«
»Nein«, antwortete Tal. »Aber so sicher, wie es geht.
Der Richter der Lumpenbrüder hat uns gesagt, dass es
zwei mögliche Orte für das Versteck der Nachtgreifer
gibt. Wir brachten den Gefangenen in einen Hauptabflusskanal, der direkt zu beiden Orten führt. Ich wusste,
wenn wir ihn in die richtige Richtung führten, würde er
nichts sagen, aber wenn wir in die falsche gingen, würde
er etwas einwenden. Das tat er, und das war alles, was
wir aus ihm herausholen konnten.«
Pasko und Amafi saßen in Tals Zimmer im vierten
Gasthaus, in dem er seit dem Angriff in dem Spielsalon
abgestiegen war. Kaspar aß derzeit mit den beiden kaiserlichen Prinzen Sezioti und Dangai.
»Und du hast Vater informiert, wann der Angriff stattfinden wird?«
»Ja«, antwortete Tal.
»Eins beunruhigt mich immer noch«, sagte Caleb.
»Was?«
»Wenn die Nachtgreifer sich in dem Bereich des Abflusssystems im Süden der Stadt verstecken, was bringt
dann die Diebe um, die sich in den Norden wagen?«
»Du glaubst, es könnte zwei Nester geben?«
Caleb zuckte die Achseln. »Es ist unwahrscheinlich,
aber warum sollte Varen sein Quartier in der Nähe der
Nachtgreifer haben? Gut, sie arbeiten für ihn, aber nicht
als Diener.«
»Denkst du, dass Varen ebenfalls ein Versteck im
Abwassersystem hat?«
»Du hast seine Räume in Opardum gesehen, ich nicht.
Wo ließe sich besser verbergen, was er tut, als unter einem Schlachthaus?«
Tal schwieg einen Augenblick und sagte dann: »Diese
Stelle ist nicht weit entfernt von dort, wo wir uns mit
dem Richter getroffen haben.«
»Was, wenn der Gefangene sich nicht darum kümmerte, ob du ihn nun zum Nest seiner Familie führst oder
nicht? Was, wenn er einfach Angst hatte, dass du ihn an
einen anderen Ort bringen wolltest, wo er bestraft wür
de?«
»Also wäre es durchaus möglich, dass ich

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