Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
Vom Netzwerk:
verrückt«, sagte Miranda, nachdem Kaspar ihr,
Pug und Caleb von seinem Verdacht erzählt hatte.
    »Varen ist verrückt«, erwiderte er. »Ich könnte mich
irren. Das ist ein Unterschied.«
Pug sagte: »Er würde von allen Menschen im Palast
am wenigsten überwacht werden, solange er die Funktionen seines Amtes erfüllt und mit niemand Verdächtigem
spricht… Es ist möglich.«
»Ich kann das nicht glauben«, widersprach Miranda.
»Es müsste inzwischen doch aufgefallen sein.«
»Vielleicht hat jemand es ja gemerkt, aber es gibt in
der Politik von Kesh so viele Wendungen und Ecken,
dass es nicht weiter auffiele, wenn ein Spion oder ein
unwichtigerer Würdenträger einfach verschwindet …«
Kaspar riss die Augen auf. »Vielleicht hatten wir die falschen Ideen über diese keshianischen Adligen, die umgebracht wurden.«
Pug nickte. »Vielleicht wurden sie nicht umgebracht,
weil sie Anhänger von Prinz Sezioti waren, sondern weil
ihnen etwas aufgefallen ist.«
»Ich muss in den Palast zurückkehren und mit Turgan
Bey sprechen«, sagte Kaspar. »Ich muss herausfinden,
was diese Adligen getan haben, bevor sie umgebracht
wurden.«
»Wenn es wahr sein sollte«, stellte Miranda fest,
»möchte ich lieber die sieben unteren Höllen in Kauf
nehmen, als es beweisen zu müssen.«
»Wir können es nicht beweisen«, erwiderte Pug. »Jene, die uns glauben würden, unterstützen uns bereits.
Und die, die gegen uns sind, wissen es vielleicht, aber es
wird ihnen egal sein, und die dazwischen werden Kaspar
für einen Verrückten oder einen Verbrecher halten.« Er
schaute Kaspar an.
Caleb hatte still dagesessen, und nun sagte er: »Ich
verstehe einiges von der Logik, mit der du zu diesem
Schluss gekommen bist, Kaspar. Aber wie kannst du so
sicher sein?«
»Die offensichtliche Zuneigung der Brüder zueinander«, erklärte Kaspar. »Sie haben vielleicht verschiedene
Mütter, aber sie stehen sich sehr nahe. So, wie sie miteinander und übereinander reden … Es gehört zur keshianischen Tradition, dass Fraktionen einander bekriegen, aber die Gruppen hinter den Prinzen scheinen die
Tatsache zu ignorieren, dass keiner von ihnen einen Finger gegen den anderen heben würde, ganz gleich, wen
von beiden ihr Vater als Erben benennt. Falls jemand die
Hand gegen Sezioti erheben würde, würde Dangai zum
Schwert greifen, um seinen Bruder zu schützen, und der
Inneren Legion befehlen, sich mit der Hausgarde zusammenzutun. Und Sezioti mag zwar kein Krieger sein
wie sein jüngerer Bruder, aber er würde das Gleiche für
Dangai tun. Nein, ich bin überzeugt. Jemand baut eine
Rivalität auf, wo keine ist, und tötet die, die Verdacht
geschöpft haben, dass etwas im Palast nicht stimmt. Ich
muss mit Turgan Bey sprechen.«
Pug nickte. »Nimm Magnus mit; er kann sich als Diener verkleiden. Er ist mit Nakor und Bek nebenan.« Zu
Caleb sagte er: »Ich glaube, es ist Zeit, dass du die Jungen zurück auf die Insel schickst. Sobald sie sicher zu
Hause sind, kehrst du für das Fest hierher zurück. Wenn
Varen an diesem Tag zuschlägt, wie Kaspar es vermutet,
wird er es vor so vielen Angehörigen der Galerie der
Lords und Meister tun wollen wie möglich.«
Caleb zögerte, und Pug fragte: »Was ist?«
»Vater, ich möchte die Jungen hier behalten.«
»Warum? Es wird wahrscheinlich sehr schnell sehr
blutig werden.«
»Ich werde dafür sorgen, dass sie am Rand der Ereignisse bleiben, aber früher oder später müssen sie geprüft
werden. Sie haben sich bisher gut geschlagen, sogar besser, als ich erhofft hatte, aber wir werden jedes Schwert
brauchen, das wir finden können.«
»Sogar Jommy?«, fragte Pug. »Ich habe den Jungen
noch nicht einmal kennen gelernt.«
»Jommy kann gut auf sich selbst aufpassen. Er ist
zwar nicht als Schwertkämpfer ausgebildet, aber er kennt
sich mit Schlägereien aus und hat gute Nerven. Ich werde
ihnen einschärfen, dass sie nur Reserven sind, aber ich
will, dass sie in der Nähe bleiben.«
»Du bist jetzt ihr Vater, also trägst du die Verantwortung, Caleb«, sagte Pug. »Es ist deine Entscheidung.« Er
lächelte. »Sei einfach vorsichtig.«
Pug wandte sich noch einmal an Kaspar, bevor dieser
aufbrach. »Ich hoffe, dein Verdacht bewahrheitet sich,
denn dann hätten wir es in zwei Tagen hinter uns, aber
ich bete auch, dass es nicht der Fall ist, denn es wird so
viel davon abhängen, dass wir einen ganzen Palast voller
zorniger keshianischer Adliger davon überzeugen müssen, dass wir nur vorhaben, ihr

Weitere Kostenlose Bücher