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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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den sechs jungen Rittern aus Roldem wackelte und bebte und schien jeden einzelnen
Stein, jeden abgebrochenen Zweig und jede Rinne
des Wegs zu treffen und dafür zu sorgen, dass die
Passagiere vollkommen müde und zerschlagen eintrafen. Sie waren mit einem schnellen Boot aus Roldem zum Inlandshafen von Deltator gekommen. Von
dort aus hatten sie ein Flussboot bis zu der Stadt Tiefental genommen, die auf einem dreieckigen Stück
Land saß, das aus dem Zusammenfluss von zwei
Flüssen entstanden war, dem Lor und dem Aran, und
die Grenze zwischen dem Herzogtum von Olasko,
dem Fürstentum Aranor und dem umstrittenen Land
im Süden bildete, das von nicht weniger als sechs
Ländern beansprucht wurde. Zu behaupten, dieser
Bereich sei einer, in dem immer wieder Ärger ausbrach, war eine Untertreibung, und seit Kaspars
Sturz vor ein paar Jahren war alles noch viel unruhiger geworden.
    »Da sind wir, junge Offiziere«, sagte ihr Wagenlenker, ein kleiner Mann namens Alby, der begeistert
und ununterbrochen seine Pfeife paffte, gefüllt mit
dem billigsten und übelriechendsten Tabak. Der vergnügte Kutscher hatte auch die ärgerliche Angewohnheit, die ganze Zeit zu reden und nicht ein einziges Wort zu hören, das einer der Jungen sagte, darunter auch zwei Befehle von Prinz Grandy, mit dem
Tabakrauchen aufzuhören. Schon nach wenigen Minuten waren die Jungen zu dem Schluss gekommen,
dass Alby so taub wie ein Baumstamm sein musste.
    Sie konnten sich kaum regen, aber es gelang ihnen
schließlich, aus dem Wagen zu klettern, und als alle
sechs sicher am Boden standen, sagte Jommy: »Danke für die Fahrt.«
    Ohne einen Blick zurück erwiderte Alby: »Gern
geschehen, junger Herr.«
»Ihr könnt also doch hören?«, fragte Grandy überrascht.
»Selbstverständlich kann ich das, junger Herr. Wie
kommt Ihr auf die Idee, ich könnte es nicht?«
»Weil ich Euch schon vor Stunden befohlen habe,
dieses schreckliche Kraut nicht mehr zu rauchen.«
Der alte Mann blickte zu ihnen zurück und grinste.
»Und ich soll auf einen Welpen von einem Leutnant
hören? Diese Armee wird von Generalen und Feldwebeln kommandiert, junger Herr. Das solltet Ihr
lieber gleich lernen. Einen schönen Tag noch.« Er
schnippte mit den Zügeln, seine Pferde bewegten
sich weiter, und sechs verärgerte und zerschlagene
junge Offiziere standen vor dem Kommandozelt.
Servan sah den Wachposten an und sagte: »Wir
sollen uns bei General Bertrand melden.«
»Sir«, sagte der Wachposten und verschwand in
dem großen Kommandozelt.
Einen Augenblick später erschien ein bekanntes
Gesicht zwischen den Zeltklappen, als Kaspar von
Olasko den Kopf herausstreckte, um zu sehen, wer
die neuen Offiziere waren. Er lächelte und sagte:
»Wartet einen Moment, Jungs.«
»Kaspar«, sagte Tad.
»Du kennst ihn?«, fragte Godfrey.
»Das ist der ehemalige Herzog von Olasko«, erklärte Zane. »Ich frage mich, was er hier tut.«
»Wir werden es wohl bald herausfinden«, erwiderte Servan.
Wie Servan vorausgesagt hatte, trat Kaspar einen
Augenblick später aus dem Kommandozelt, diesmal
in Begleitung eines kräftigen älteren Mannes, der
einen blutigen, schmutzigen Waffenrock mit dem
königlichen Wappen von Roldem trug. Sein Haar
war zerzaust und verfilzt, als hätte er erst vor kurzem
seinen Helm abgesetzt. Er sah die sechs Jungen an
und sagte: »Meine Herren, willkommen im Krieg.«
Die Jungen salutierten, wie man es ihnen beigebracht hatte, und es war Grandy, der als Erster
sprach. »Wie können wir Euch dienen, General?«
General Bertrand lächelte, sein schwarzer Bart
teilte sich, und gleichmäßige weiße Zähne kamen
zum Vorschein. »Für den Anfang solltet Ihr Euch
einfach nicht umbringen lassen, Hoheit. Ich habe
keine Ahnung, wieso Euer Vater zugestimmt hat,
Euch in Gefahr zu bringen, aber wenn Ihr hier seid,
um zu dienen, dann werdet Ihr dienen. Kaspar von
Olasko arbeitet auf diesem Marsch als Berater, da er
sehr vertraut mit dem Gelände ist.«
Kaspar sagte: »Ich war früher hier oft auf der
Jagd.«
»Sir«, fragte Tad, »was werden wir tun?«
»Nun, Ihr werdet beobachten und lernen«, erklärte
der General. »Und schließlich führen. Aber im Augenblick muss ich wissen, wer von euch der schnellste Läufer ist.«
Keiner der Jungen fühlte sich nach der langen
Fahrt in der wackelnden Kutsche sonderlich schnell,
aber ohne Zögern sagten sowohl Jommy als auch
Godfrey: »Tad.«
Der General nickte und reichte Tad ein aufgerolltes Pergament. »Diesen Pfad

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