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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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hierher. Die Einzelheiten sind schon lange vergessen.« Er sah sich um. »Die Ipiliac sind Leute, mit denen Ihr vernünftig reden und mit denen Ihr
eine gemeinsame Grundlage finden könnt, aber wir
Dasati sind den Ipiliac noch unähnlicher, als Ihr es
seid.«
    Er sah Pug an. Pug ertrug den Blick und verstand.
»Ihr kämpft jeden Augenblick, den Ihr hier seid,
nicht wahr?«
    »Mehr, als Ihr je wissen werdet. Es kostet ständige
Anstrengung, nicht einfach das Schwert zu ziehen
und ein Gemetzel zu beginnen. Die Ipiliac und andere Völker sind genau das, was man mich zu verabscheuen gelehrt hat: geringere Wesen, Schwächlinge,
ihrer Existenz nicht wert.« Er seufzte. »Mit der Zeit,
hat man mir gesagt, wird der Kampf weniger auffällig und weniger bewusst sein, und ich glaube, das ist
tatsächlich so.« Er lächelte, oder genauer gesagt vollzog er jene Art des Mienenspiels, die Pug inzwischen
als Dasati-Lächeln verstand. »In der letzten Zeit habe
ich ganze Minuten verbracht, ohne Euch den Kopf
abschlagen zu wollen.« Dann wurde er wieder ernst.
»Wenn wir hier aufbrechen, wird es anders sein als
alles, was Ihr je erfahren habt, denn es gibt keine
›Tür‹ in einen Gang im zweiten Reich, oder zumindest hat noch niemand etwas wie den Gang auf den
unteren Ebenen der Wirklichkeit gefunden.«
»Woher wisst Ihr das?«, unterbrach ihn Pug.
»Das werde ich Euch später erzählen«, sagte Martuch und hob die Hand. »Es gibt Zeit genug für Antworten auf solch akademische Fragen, wenn wir unser Ziel erreicht haben.« Er sah sich erneut um. »Im
Augenblick müssen wir uns auf unser Überleben
konzentrieren. Vergesst eines nicht: Es gibt kein
Entkommen. Es gibt keinen Ort, an den Ihr fliehen
könnt. Sobald Ihr Euch auf Kosridi befindet, steckt
Ihr dort fest. Und Ihr müsst dort bleiben, bis Eure
geheimnisvolle Mission ein Ende findet. Und immer,
jeden wachen Augenblick, müsst Ihr daran denken,
dass der gefährlichste Ipiliac weniger gefährlich ist
als die sanfteste Seele unter den Dasati. Ihr seid als
Behandler verkleidet, was gefährlich ist, aber auch
eine Sicherheit darstellt. Ihre moralische Haltung und
ihr Impuls, anderen zu helfen, machen sie zu den
Verachtetsten unter den Dasati, aber es wird helfen,
Fehler zu maskieren, die Ihr begeht.« Er hob die
Hand. »Ich warne Euch, sagt nichts, ehe wir zunächst
miteinander gesprochen haben. Es gibt zahllose Wege, Euch umbringen zu lassen, und ich kann Euch
erst schützen, wenn wir unsere sichere Zuflucht erreicht haben. Ich werde ein Krieger sein, ein Reiter
der Sadharin – das ist eine der Kriegergruppen, die
ich Euch gegenüber erwähnte. Ihr befindet Euch unter meinem Schutz, weil ich Euch nützlich finde,
aber solltet Ihr Fehler machen, wird man von mir erwarten, dass ich Euch umbringe, also beachtet meine
Warnung: Wenn es sein muss, werde ich einen von
Euch töten, um diese Mission zu retten. Verstehen
wir einander?«
    Sie sahen sich an, und Pug wusste, was Magnus
dachte: dass Martuch damit, einen der vier umzubringen, einiges zu tun haben würde. Niemand sagte
ein Wort, sie nickten nur zustimmend.
    »Ihr dürft mit niemandem sprechen, unter keinen
Umständen, solange ich Euch nicht entsprechend
anweise. Wir werden alle zu der Welt von Kosridi
reisen und zur Burg eines Verbündeten, die sich ein
paar Wochen von der Hauptstadt entfernt befindet.
Wir werden uns dort ausruhen, und dort werdet Ihr
Euren Betrug verbessern und von anderen Dasati als
mir lernen, wie man sich als Dasati benimmt. Dann
werden wir nach Kosridi-Stadt gehen und die Sternenbrücke über die Welten nehmen, bis wir Omadrabar erreichen.« Mit einem Blick auf Pug fügte er hinzu: »Ich hoffe, dass wir bis dahin beide wissen, um
was es bei dieser verrückten Reise geht und wie sie
uns beiden dienen wird.«
    Pug dachte bei sich: Das können wir nur hoffen.
    Siebzehn
Krieger
Jommy bewegte sein Schwert.
    Unten am Fuß des Hügels erwiderte Grandy das
Signal. Man hatte den Jungen einen relativ sicheren
Posten zugewiesen; sie beaufsichtigten den Transport
einer Kompanie verwundeter Soldaten hinter der
Front. Jommy, Servan und Tad befanden sich auf
dem Kamm und suchten die beste Möglichkeit, von
dem Bereich des Hauptkonflikts wegzukommen,
während Grandy, Zane und Godfrey unten bei den
drei Wagen voll Verwundeter waren. Ein paar Männer konnten sich gut genug bewegen, dass sie neben
den Wagen herhinkten, die von dem Terrain ohnehin
verlangsamt wurden. Sie

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