Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
Vom Netzwerk:
gingen abwärts durch eine
Bergwiese, die von mehreren Wildpfaden durchschnitten war. Die Nachmittagssonne hatte den Tag
warm und hell werden lassen, aber der Landschaft
auch tiefe Schatten verliehen, und es war schwierig,
die sich langsam bewegenden Wagen auf dem richtigen Weg den Berg hinunter zu halten. Ohne die drei
Jungen, die sich weiter vorn umsahen, hätten die
Wagen leicht in einem leeren Bachbett und dann im
Nichts landen können. Jommy wusste, sobald sie
diesen Kamm hinter sich hatten, ging es direkt zu
einem breiteren Weg, der sie zu den wartenden
Flussbooten führen würde.
    Der Konflikt hatte etwa fünf Meilen nordöstlich
einen Höhepunkt erreicht, wo General Bertrands und
Kaspars Leute die Infanterie von Bardacs zusammengetrieben hatten. Die Eindringlinge hatten sich in
einer alten Grenzfestung eingegraben, die halb von
den Elementen zerstört war. Roldems Belagerungsmaschinen, zwei kleine Katapulte und zwei große
Wurfgeschütze, wurden dorthin gebracht, um auch
noch die andere Hälfte der Festung zu Schutt zu machen. Von der Kavallerie von Bardacs hatte niemand
etwas gesehen, und es gab Spekulationen im Lager,
dass sie sich bereits wieder hinter der Grenze in der
Feste befand.
    Servan wandte sich Jommy zu: »Wenn wir diesen
Kamm hinter uns haben, sollten wir vergleichsweise
leicht zum Fluss kommen. Die Flussboote sind sicher
immer noch da, und …« Plötzlich hielt er inne.
    Jommy hatte es im gleichen Augenblick gehört.
»Pferde!«
Man brauchte keinen der Jungen daran zu erinnern, dass sich die roldemische Kavallerie an der
Front befand und einen Schirm für die Belagerungsmaschinen bildete. Jommy war bereits losgerannt,
einen halben Schritt hinter Servan und einen Schritt
vor Tad, der überrascht schien, seine beiden Kumpane den Hügel hinunterlaufen zu sehen. Dann hörte er
Jommys Schrei, und dann auch den Klang von Hufschlag auf den Felsen in einem langen, trockenen
Bachbett.
Grandy, Zane und Godfrey hörten es ebenfalls.
Die verwundeten Männer, die dazu imstande waren,
halfen den anderen aus den Wagen. Jeder, der auf
einem offenen Wagen erwischt wurde, wenn die Kavallerie zuschlug, würde tot sein.
Vier Bogenschützen und zwei Schwertkämpfer
waren den sechs jungen Offizieren zur Seite gestellt
worden, und bevor Jommy auch nur daran denken
konnte, was zu tun war, gab Servan bereits Befehle.
»Du, du und du«, sagte er zu den ersten drei Bogenschützen und zeigte auf einen nach dem anderen.
»Auf diese Felsen, und dann schießt ihr auf den ersten
Kopf, der den Hang heraufkommt, Mann oder Pferd,
das ist mir egal.« Zum vierten Bogenschützen sagte
er: »Ich will dich dort« – er zeigte auf einen Felsvorsprung, der sich rechts von den Verteidigern erhob –
»und vielleicht kannst du sie davon abbringen, weiter
vorzustoßen.« Den beiden Gardisten und den anderen
Jungen rief er zu: »Trennt die Gespanne von den
Wagen und legt die Wagen auf die Seite! Los!«
Jommy hielt es für sinnlos, sich jemandem zu widersetzen, der mehr Erfahrung haben sollte, denn er
selbst hatte keine Ahnung, was er tun sollte, und zumindest folgten die Männer Servans Befehlen. »Jeder, der eine Waffe tragen kann, hinter die Wagen.
Der Rest diesen Weg entlang« – er zeigte auf einen
Wildpfad, der über den Kamm führte – »und ihr versteckt euch, so gut ihr könnt!«
Wer immer dazu imstande war, half denen, die
nicht allein gehen konnten, den Wildpfad entlang.
Mehrere Verwundete gesellten sich zu den Bogenschützen und Schwertkämpfern.
Servan packte Grandy und sagte: »Du gehst zusammen mit den Verwundeten den Wildpfad entlang!« Als der Prinz zögerte, schrie er: »Geh schon!
Du musst sie schützen!«
Grandy nickte und tat, was man ihm gesagt hatte.
Jommy wusste, dass er etwa so viel Schutz bot wie
ein Eichhörnchen, aber der Befehl gab dem Jungen
ein Ziel und rettete seinen Stolz.
Die Wagen waren inzwischen umgekippt, und
Jommy sah, dass alle so bereit waren, wie sie konnten. Die von den Gespannen befreiten Pferde rannten
in den Wald. »Macht euch bereit!«, rief er, verlagerte
das Gewicht und versuchte zu erkennen, woher der
Angriff kommen würde.
Dann war die Luft plötzlich voller Kriegsschreie
und Pfeile.
Die drei Bogenschützen töteten die ersten Reiter
und leerten mindestens vier Sättel, und als die Feinde
versuchten umzukehren, erschoss der vierte Bogenschütze die ersten beiden Männer, die die Angriffslinie verließen.
Die Reiter dahinter beugten sich

Weitere Kostenlose Bücher