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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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»Und ich frage dich
noch einmal, wie ich es schon viele Male zuvor getan
habe«, sagte er wie ein geduldiger Lehrer, »wer hat
die Talnoy dorthin gebracht?«
Pug wusste, dass die Frage rhetorisch war, da sie
zwar über mehrere Theorien, jedoch nicht über Tatsachen verfügten, aber er dankte seinem Sohn lautlos
dafür, dass er den Zorn seiner Frau abgelenkt hatte.
Der erste Gedanke des Konklaves war gewesen, dass
einer der Valheru, ein Drachenlord aus uralter Zeit,
die Talnoy mitgebracht hatte, aber es gab keine Beweise dafür. Tomas, Pugs Kindheitsfreund, trug die
Erinnerungen von einem aus dem uralten Heer der
Drachen in sich, und er wusste nichts darüber, dass
einer seiner Brüder von ihrem schlecht beratenen
Überfall auf die Welt der Dasati mit auch nur einem
einzigen Talnoy als Trophäe heimgekehrt wäre, nicht
zu reden von Hunderten. Sie waren zu sehr damit
beschäftigt gewesen, diese teuflischen Geschöpfe
davon abzuhalten, sie zu vernichten; mehrere Drachenreiter waren bei dem Eindringen in das Reich
der Dasati umgekommen. Am Ende gab es nur einen
unausweichlichen Schluss.
»Macros.«
Miranda nickte zustimmend. Ihr Vater, Macros der
Schwarze, war ein Diener des verlorenen Gottes der
Magie gewesen. »Wohin wir uns auch drehen und
wenden, wir stoßen immer wieder auf eine von Vaters Intrigen.« Sie verschränkte die Arme und schien
in weite Ferne zu blicken, als sie sich an etwas erinnerte. »Ich erinnere mich, wie er einmal …« Dann
schaute sie den Höhlenboden an, und auf ihrem Gesicht zeichneten sich wechselnde Emotionen ab, als
wäre das, woran sie sich erinnerte, schmerzhaft. »Ich
war so viele Jahre zornig auf ihn, weil er mich verlassen hat …«
Pug nickte mitfühlend. Er war bei seiner Frau gewesen, als sie schließlich wieder mit ihrem Vater
vereint wurde, und erinnerte sich an ihren nur
schlecht verborgenen Zorn, als sie ihn nach Jahren
der Entfremdung wiedersah. Er erinnerte sich auch
an ihre Trauer, als er von dem Spalt verschlungen
wurde, der sich um ihn und den Dämonenlord Maarg
schloss, und er sein Leben in einer Verzweiflungstat
gab, die diese Welt rettete.
Miranda schob ihre Erinnerungen schließlich beiseite. »Aber jetzt haben wir es mit einem weiteren
seiner Durcheinander zu tun, wie?«, fragte sie. In
ihrem Tonfall lag eine Spur von liebevollem Humor,
ebenso wie ein wenig Bitterkeit.
Bevor seine Mutter erneut in finstere Stimmung
verfallen konnte, diesmal wegen seines Großvaters,
sagte Magnus: »Wir wissen, dass Großvater etwas
damit zu tun hatte, den einen Talnoy, den wir gefunden haben, vor Dasati-Spalten zu schützen, und seine
Schutzzauber umgeben die anderen immer noch.«
Beide Eltern sahen ihren älteren Sohn an, und Miranda stellte fest: »Das wissen wir, Magnus. Was
willst du uns damit sagen?«
»Großvater hat nie etwas ohne Grund getan, und
alles, was ihr mir erzählt habt, lässt mich schließen,
dass er irgendwie wusste, dass eines Tages einer von
euch die Talnoy entdecken würde, und das wiederum
bringt mich dazu zu glauben, dass er auch wusste,
dass es zu einer Auseinandersetzung mit den Dasati
kommen würde.«
Pug seufzte laut. »Dein Vater«, sagte er zu seiner
Frau, »wusste mehr über Zeitreisen als jeder andere.
Ihr Götter, wir alle zusammen wissen wahrscheinlich
nur ein Hundertstel von dem, was er wusste. Was er
mit Tomas und Ashen-Shugar tat, dem Valheru aus
uralter Zeit, seine Fähigkeit, die Zeitfalle zu verstehen, die die Pantathianer uns stellten, und der ganze
Rest … Ich habe versucht, so viel wie ich konnte
über das zu erfahren, was er tat, aber das meiste
bleibt mir ein Rätsel. In dieser Sache stimme ich
Magnus allerdings zu. Er hat Dinge wie die in Novindus aus einem bestimmten Grund zurückgelassen,
und ich glaube, dieser Grund hat mit dem Konklave
zu tun.«
Miranda wirkte nicht überzeugt, schwieg aber.
»Mutter«, sagte Magnus, »wenn Großvater nicht
gewollt hätte, dass die Talnoy gefunden werden, hätte er über genügend Magie verfügt, um diese Höhle
unter einem Berg zu begraben, wo es Jahrtausende
gedauert hätte, sie zu entdecken. Etwas Großes und
Gefährliches bewegt sich da draußen.« Er machte
eine weit ausholende Geste. »Und dieses Ding
kommt auf uns zu, ganz gleich, was wir tun.«
»Wir können nur versuchen, das Wesen unseres
Feindes zu verstehen, sein Gesicht zu sehen«, sagte
Pug.
»Nun, ich bin immer noch nicht bereit zu behaupten, dass es sich um einen guten Plan handelt«, erklärte Miranda. »aber ihr beiden

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