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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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jedem Augenblick schwächer, denn falls die Todespriester über die Bluthexen triumphieren sollten, würde gegen Valkos Männer gerichtete Magie diesem Kampf ein schnelles Ende machen.
    Plötzlich übertönte ein wahnsinniges Aufheulen die Kampfgeräusche, und etwas Unvorstellbares befand sich inmitten des Kampfgeschehens. Ein Wesen, das beinahe doppelt so groß war wie der größte Ritter, war erschienen. Es hatte einen Mantel von Rauch um die Schultern. Seine Haut schien aus schimmerndem weißblauem Kristallmaterial gemacht zu sein und strahlte eine pulsierende Energie aus, die Valko durch den Boden der Festung spüren konnte. Die Haare an Valkos Armen und in seinem Nacken sträubten sich, und er konnte sehen, dass das Wesen dieselbe Wirkung auf Kämpfer auf beiden Seiten der Schlacht hatte.
    Das Geschöpf schlug mit einem langen, starken Arm zu, und seine schwarzen Klauen hinterließen qualmende
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    Wunden, wo immer sie trafen. Das erste Opfer des Angriffs war einer von Valkos Todesrittern, der zweite ein Todespriester, der, nachdem er eine Bluthexe getötet hatte, dem Kampfgeschehen zu nahe gekommen war und dessen Genick jetzt von der eisernen Hand des Monsters gebrochen wurde.
    Valko schrie: »Zurück!«
    Er hatte gesehen, dass mehr Feinde nahe bei dem Ungeheuer waren als eigene Männer, und sofort die Gelegenheit erkannt, das Monster für sich kämpfen zu lassen, während er die beste Möglichkeit suchte, hinterher mit ihm fertig zu werden. Er benutzte Handzeichen, um die Verteidiger zu organisieren, und sie bewegten sich in die Stellungen, die er anzeigte, und überließen es den Todesrittern des Palasts, sich gegen das Ungeheuer zu verteidigen. Valko sah, dass die Bluthexen von den Todespriestern besiegt wurden, also rief er vier seiner Kämpfer zurück, um die Todespriester von hinten anzugreifen.
    Das taten sie, und er sah zu.

    Valko hatte von den Bluthexen-Schwestern weder das Kommando noch einen Rang erhalten, aber als die Kräfte des Dunklen vor weniger als einer Viertelstunde angegriffen hatten, hatte er einfach die Führung übernommen, und niemand hatte seine Anweisungen hinterfragt. Er war Lord der Camareen, und obwohl er nicht der erfahrenste anwesende Krieger war, war er zumindest der ranghöchste Adlige. Und er zeigte, dass Hirea ihn gut ausgebildet hatte. Er hatte verhindert, dass eine Katastrophe die Schwesternschaft befiel, und jetzt sah es so aus, als hätten sie eine Chance, den Angriff zu überleben.
    Wenn er eine Möglichkeit finden konnte, das Monster zu besiegen!
    Valko hätte nie auch nur an Rückzug gedacht. Das lag 211
    nicht im Wesen der Dasati. Man siegte oder starb; so einfach war das. Aber er war nicht so dumm, sein Leben oder das Leben seiner Krieger sinnlos wegzuwerfen. Er sah zufrieden, dass die Krieger, die er geschickt hatte, um die Todespriester anzugreifen, schnelle Arbeit geleistet hatten, als diese auf ihre magischen Kämpfe gegen die Schwesternschaft konzentriert gewesen waren, und jetzt hatten sie einen Augenblick für sich, während die verbliebenen Todesritter des Palasts gegen das Ungeheuer kämpften. Valko rannte zu Audarun, die vollkommen erschöpft war, denn sie hatte all ihre Energie im Kampf gegen die Todespriester verausgabt. »Wisst Ihr, was dieses Geschöpf ist?«, fragte er.
    »Ich kann nur spekulieren - ich bin weder im Leben noch in der Überlieferung je einem solchen Wesen begegnet. Ich bin nicht einmal sicher, wer es hierherbeschworen hat, denn es scheint die Todespriester ebenso erschreckt zu haben wie uns.«
    Valko befahl seinen verbliebenen Todesrittern durch Handzeichen, sich wieder zu formieren, und einen Augenblick später standen sie bereit, um die Bluthexen vor dem Ungeheuer zu schützen. Eine Handvoll Todesritter des Palasts versuchte immer noch, einen Weg zu finden, das Wesen umzubringen, und Valko sah konzentriert zu und versuchte, eine Spur von Schwäche bei dem Geschöpf zu erkennen. Hinter ihm murmelten mehrere Bluthexen leise, einige mit geschlossenen Augen, und versuchten, etwas vom Wesen der Macht des Geschöpfs zu ergründen.
    Als Audarun mit einem Zauber begann, richtete Valko die Aufmerksamkeit wieder auf das Geschöpf, dem nun die letzten Todesritter des Palasts gegenüberstanden. Er wünschte jedem von ihnen den Tod, aber sie starben mutig, und das konnte er nur gutheißen.
    Bald blieb bloß noch ein einziger feindlicher Todesritter 211
    übrig, und er fing an sich zurückzuziehen, womit er das Geschöpf noch weiter von der Stelle

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