Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia
sofort.«
Audarun klatschte in die Hände und rief: »Bereitet euch vor zu evakuieren.«
Sie sah Martuch und Valko an, dann nickte sie zustimmend. »Wir haben Pläne für eine solche Situation. Wir wussten, dass die Gefolgsleute des Dunklen oder die Agenten des TeKarana diese Zuflucht irgendwann entdecken würden.«
Die Bluthexen-Schwestern, die nicht verletzt waren, beeilten sich, das Nötigste zu packen, und die fünf Verwundeten ruhten, wo das Schicksal sie niedergestreckt hatte. Martuch wies mit dem Kinn zu ihnen, und Audarun nickte.
Der alte Krieger zog rasch sein Schwert, ging von einer verwundeten Hexe zur anderen und tötete sie alle mit
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einem sauberen Schlag. Jede Hexe schloss die Augen und wartete stoisch auf ihren Tod. »Warum?«, fragte Pug entsetzt.
»Wir haben einen anstrengenden Weg vor uns«, antwortete Audarun. »Wenn wir sie zurücklassen, können die Priester des Dunklen Dinge von ihnen erfahren, so ergeben sie uns auch sein mögen. Wir alle kennen das Risiko; wir alle akzeptieren lieber den Tod, statt ein Instrument des Verrats zu werden.«
»Ja, Verrat«, sagte Hirea. »Jemand beim Weißen ist ein Verräter, denn dieser Angriff war zu gut geplant, um das Ergebnis einer zufälligen Entdeckung zu sein, und der zeitliche Zusammenhang mit der kommenden Invasion der menschlichen Ebene ist zu deutlich. Der Dunkle will keine Feinde in seinem Rücken, wenn er die Menschenwelt angreift.«
Pug sah Audarun an. »Könnt Ihr herausfinden, wer Euch verraten hat?«
Sie nickte. »Wir haben Mittel, nachdem wir jetzt wissen, dass es einen Verräter gibt.« Sie gab einer jungen Frau ein Zeichen, die in der Nähe stand und auf Audaruns Anweisungen wartete. Einen Moment später nickte die junge Bluthexe und eilte davon. »Es ist geschehen. Wenn der Verräter nicht geflohen ist oder bei dem Angriff getötet wurde, werden wir ihn finden.«
»Ihn?«, fragte Magnus.
»Die Schwestern unterziehen sich einer jahrelangen Ausbildung, junger Mensch. Nein, der Verräter muss ein männlicher Geringerer sein. Hier gibt es keine weiblichen Geringeren.«
Pug nickte, als Valko zu ihm kam. »Was war das für ein Ding?«, fragte der junge Dasati.
»Ein Geschöpf der Leere«, antwortete Pug. Er betrachtete die Spuren des Gemetzels. »Was ist hier geschehen?«
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»Im Morgengrauen berichtete ein Späher, eine Gruppe Gardisten des TeKarana und ein paar Todespriester seien auf einem selten benutzten Weg von Norden hierher unterwegs. Audarun sagte, wir sollten ruhig bleiben, denn solche Gruppen seien schon vorher hin und wieder hier vorbeigekommen, ohne die Illusion zu durchdringen, die diese Zuflucht umgibt. Ich schlug vor, die hiesigen Todesritter sollten sich dennoch bereithalten.«
»Eine weise Vorsichtsmaßnahme«, sagte Hirea, offensichtlich erfreut, dass sein Schüler mehr Geduld gezeigt hatte als ein durchschnittlicher junger Todesritter. Die meisten jungen Dasati-Krieger hätten sofort angegriffen, ohne abzuwarten, ob es überhaupt notwendig war.
»Offensichtlich wussten sie, wo sie suchen sollten«, sagte Pug.
»Alles, was wir sehen, lässt darauf schließen, dass schon sehr lange Zeit Vorbereitungen getroffen wurden«, meinte Magnus.
»Ja«, sagte Audarun. »Wir sind selbstzufrieden geworden, nachdem wir so lange Zeit verborgen geblieben sind. Aber vielleicht waren wir einfach nicht bedrohlich genug, um Aufmerksamkeit zu rechtfertigen.«
Martuch kehrte zurück, nachdem er die Verwundeten getötet hatte. »Ihr werdet für eine allgemeine Aufstellung der Truppen verlangt«, sagte er zu Valko. »Der Lord der Camareen muss in der Großen Halle der Sadharin erscheinen. Ich werde mit Euch gehen. Hirea wird sich der Geißel anschließen müssen.«
»Nein«, sagte Valko.
Martuch sah ihn stirnrunzelnd an. »Nein?« »Es ist Zeit.«
»Wie meinst du das?«, fragte Hirea.
»Es wird nie wieder einen Zeitpunkt geben, an dem so 214
viele Todesritter - aus den Gesellschaften, von der Palastgarde, aus dem Tempel - die Stadt verlassen haben. Sie werden nicht mehr auf dem Planeten sein, sondern auf der anderen Seite des Portals«, sagte Valko. Er wandte sich Pug und Magnus zu. »Ihr habt die Waffe gebracht, um den Dunklen zu vernichten, und mein Schicksal ist es, den TeKarana zu töten. Wenn noch mehr von seinen Männern kommen und diesen Ort verlassen vorfinden, wird er annehmen, die Bluthexen und das Weiße wären in den Untergrund gegangen und versteckten sich im Gebüsch wie Mütter und Kinder.
Stattdessen
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