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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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Großvater nicht bewegen können - und das bedeutet, er wird den König nicht bewegen können -, auch nur einen einzigen Tsurani-Bauern im Östlichen Reich anzusiedeln.«
    »Was ist mit meinem anderen Gefallen?«
    Erik grinste. »Das ist etwas anderes.« Er stand auf und streckte sich, und Miranda konnte sehen, wie die Jahre von ihm abfielen. Jetzt sah Erik aus wie ein kräftiger Mann von fünfzig oder sechzig Jahren, immer noch stark und gefährlich. »Ich habe ein Durcheinander hier im Westlichen Reich, aber es ist Zeit, dass meine Leute sich ihr Geld verdienen, und sie können für mich darauf aufpassen.«
    »Was schlagt Ihr vor?«
    »Nun, Ihr wollt Generäle für die Tsurani-Armee, und 218
    ich bin ein General. Oder zumindest ein Marschall, was bedeutet, dass ich Generälen Befehle erteile.«
    »Der Prinz würde Euch gehen lassen?«
    »Der Prinz würde sich grün anmalen und auf dem Marktplatz tanzen, wenn ich ihm sagte, dass das eine gute Idee ist.«
    Miranda lachte über das Bild.
    »Edmund ist ein guter Junge, aber alle diesseits seiner steinernen Statue wissen, dass er nur ein Stellvertreter ist, hierhergeschickt, weil er so ineffizient ist, dass sich keiner im Osten Gedanken darüber machen muss, dass er ehrgeizig werden könnte.« Erik wurde ernst. »Es könnte sein, dass uns ein Bürgerkrieg bevorsteht, wenn ich zurückkomme - falls ich zurückkomme. Ich verpflichte Euch zum Schweigen, aber ich muss Euch mitteilen, dass der König kein gesunder Mann ist.«
    Miranda war erschrocken. Der König war jung und hatte keine männlichen Erben. »Was fehlt ihm denn?«
    »Das weiß niemand, aber ich befürchte, dass es etwas Schlimmes ist. Jeder vertrauenswürdige Priester hat ihn untersucht, und ich würde sogar Euch oder das Konklave um Hilfe bitten, wenn ich den König dazu bringen könnte, Euch zu vertrauen. Es geht ihm jedes Jahr ein bisschen schlechter, er und die Königin haben keine männlichen Kinder, und die Prinzessin ist erst sieben Jahre alt. Wir hatten in den letzten zehn Jahren eine Reihe von königlichen Vettern auf dem Thron von Krondor, und der König schiebt sie herum, damit sie nicht ehrgeizig werden.«
    »Erik, wenn der König morgen stürbe, was würde geschehen?«
    »Prinz Edmund und ein Dutzend andere Angehörige des Königshauses würden vor dem Kongress der Lords erscheinen und den Thron fordern. Und ein Dutzend könig
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    licher Verwandter würde direkt neben ihnen stehen und die Krone verlangen.
    Um das Königreich würde gefeilscht werden, wie mein alter Freund Roo um Weizen und Gerste feilschte - und er hat mir genug Geschichten über den Handel erzählt, dass ich annehme, es ist ein ebenso unangenehmes Geschäft wie Krieg. Wenn keiner dieser königlichen Verwandten einen Konsens erreichte, könnte das zu offenen Auseinandersetzungen führen.«
    »Bürgerkrieg«, sagte Miranda.
    »Ja, und das hatten wir schon lange nicht mehr.«
    »Wer ist der nächste männliche conDoin?«
    »Das ist der schwierige Teil«, antwortete Erik. »Lord Henry von Crydee. Harry ist ein prima Kerl, aber sein Ahne, König Lyams Bruder Lord Martin, hat in seinem und seiner Nachkommen Namen geschworen, nie die Krone zu beanspruchen. Ich bin sicher, damals war das eine gute Idee, aber im Augenblick wünschte ich mir, er hätte seine große Klappe gehalten.« Nun war Erik seine Frustration deutlich anzusehen. »Harry hätte die bedingungslose Unterstützung der westlichen Adligen und auch diverser östlicher Herrscher.
    Aber ohne legitimen Anspruch werden sich ihm viele, die ihn ansonsten unterstützt hätten, wegen dieses Schwurs widersetzen. Also ist der Mann, der das Königreich vor einem Bürgerkrieg bewahren könnte, genau derjenige, der ihn sehr wahrscheinlich herbeiführen wird, wenn er seinen Anspruch durchsetzt.«
    »Ich beneide Euch nicht«, sagte Miranda.
    »Der einzige andere männliche conDoin ist ein Kind, Prinz Oliver, der Sohn von Richard, dem toten Bruder des Königs. Er ist sechs.«
    Miranda wandte sich dem Fenster zu. Es wurde Nacht. »Ich werde Euch jetzt verlassen, Lord Erik. Wann könnt Ihr kommen und den Tsurani helfen?«
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    »Ich habe meine Angelegenheiten in Ordnung gebracht, und mein Nachfolger wird morgen hier sein. Lord John deVres aus Bas-Tyra wird morgen vor Mittag nach einem harten Ritt aus Salador eintreffen. Ich werde gezwungen sein, einen von Edmunds Empfängen über mich ergehen zu lassen, und morgen wird die förmliche Einsetzung stattfinden, und ich kann mich aus meinem Amt

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