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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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wir am Ende alle eine Rolle in den Plänen des Namenlosen spielen.«
    »Und diese Pläne bestehen worin?«, fragte Nakor.
    Macros’ Miene wurde finster. »Ich glaube, was wir hier sehen, ist ein Kampf zwischen Göttern, meine Freunde. Und ich glaube, dass wir auf gewisse Weise Waffen sind.«
    »Waffen?«, wiederholte Pug. »Wir sind nur drei Magier und ein …« Er warf Nakor einen Blick zu.
    »Bek ist vielleicht wirklich eine Waffe. An ihm ist wenig Natürliches.«
    »Es gibt eine Prophezeiung«, sagte Macros. »Ein Dasati-Lord wird gegen den TeKarana rebellieren und dem Gottesmörder den Weg bahnen.«
    Pug sagte: »Du glaubst, dass Bek …«
    »Eine Waffe ist«, fuhr Nakor fort. »Das ist beinahe sicher.«
    »Was ich nicht weiß, ist, ob er die Waffe ist.« Macros hustete heftig, und Pug sah, wie seine Brust sich zusammenzog und der Anfall ihn schüttelte. Als er sich wieder gefangen hatte, sagte er: »Selbst der Geringste der Geringen würde mich angreifen, wenn er bei mir ein so deutliches Zeichen von Schwäche sähe.«
    Ein Diener kam herein, und einen Augenblick später folgte ein Krieger in der Kleidung der Sadharin. »Herr«, sagte der Diener, »etwas …«
    Der Soldat unterbrach ihn. »Nachricht von Martuch. Ihr müsst fliehen.
    Innerhalb einer Stunde wird eine Ankündigung vom Palast kommen. Bei Sonnenuntergang beginnt ein Großes Ausmerzen.«
    Macros richtete sich zu seiner vollen Größe auf, und seine Willenskraft übernahm seinen geschwächten Körper. »Ihr wisst, was zu tun ist«, sagte er zu dem Diener. »Nehmt nur, was ihr unbedingt braucht, und bringt unsere Leute zur nächsten Zuflucht.«
    »Herr«, sagte der Diener, deutete eine Verbeugung an und rannte davon.

    Zu dem Soldaten sagte Macros: »Kehrt zu Martuch zurück, und sagt ihm, er soll mich im Hain von Delmat-Ama treffen, sobald er kann. Wenn möglich, soll er Valko und alle mitbringen, von denen er denkt, dass sie dienen werden.
    Die Zeit ist nahe, denke ich.«
    Der junge Krieger nickte respektvoll, dann eilte er davon. Macros sagte wie zu sich selbst: »Ich flehe die Götter an, dass sie überleben werden.«
    Pug fragte: »Um was geht es?«
    Macros sagte: »Holt eure Sachen. Wir brechen innerhalb von Minuten auf. Der TeKarana hat ein Großes Ausmerzen ausgerufen, und bei Sonnenuntergang wird jeder innerhalb des Reichs der Dasati die Erlaubnis haben, jeden umzubringen, den er umbringen will. Alle Waffenstillstände sind aufgehoben, alle Bündnisse beiseitegeschoben, Mord ist der Wille Seiner Dunkelheit.«
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Magnus.
    Macros wirkte ernstlich beunruhigt. »Es bedeutet, dass der Dunkle Gott Hunger hat. Es bedeutet, dass das alltägliche Gemetzel seiner Geschöpfe nicht genügt, um ihn zu nähren. Ich fürchte, es bedeutet auch, dass er bereit ist, seine Invasion der nächsten Ebene zu beginnen.«
    Pug, Nakor und Magnus wechselten Blicke. Nakor fragte: »Was ist mit Bek?«
    »Er ist bei Martuch besser aufgehoben«, antwortete Macros. »In gewisser Weise ist er mehr Dasati als jeder Todesritter der Dasati, dem ich bislang begegnet bin. An diesem Abend und am Tag danach wird er wahrscheinlich mehr Spaß haben als je zuvor in seinem Leben. Ich hoffe nur, dass er Martuch leben lässt.«
    »Warum sollte er das nicht tun?«, fragte Pug.
    »Es gibt bei einem Großen Ausmerzen keine Verbündeten oder Freunde bis auf Arrangements, die für den Augenblick getroffen werden. Martuch und die anderen Adligen der Langradin werden Zufluchten und Vorräte haben, die sich nahe am Großen Haus der Langradin befinden. Aber für die meisten einfachen Leute beginnt heute Abend ein blutiges Glücksspiel, und der Preis besteht darin, am Leben zu bleiben. Für alle, die von heute Abend bis morgen Abend überleben können, wird die übliche Ordnung wiederhergestellt werden. Die Regeln sind vielleicht blutig, aber es gibt Regeln. Nur, dass diese Regeln für einen Tag aufgehoben werden. Willst du etwas, was deinem Nachbarn gehört, nimm es. Willst du dich für alten Ärger an jemandem rächen, der zu gut geschützt war, um ihn anzugreifen, ist jetzt die Zeit gekommen. Oder vielleicht bist du einfach ehrgeizig, und der Tod von ein paar besser Platzierten in deiner eigenen Fraktion, deiner eigenen Kampfgesellschaft oder auch deiner eigenen Familie könnte dir nützen, also schärfst du deine Klingen. Jeder Tod wird als Geschenk an Seine Dunkelheit betrachtet und jeder Mord als ein Segen.
    Banden von Todespriestern und Hierophanten werden

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