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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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auf einer kleinen Anhöhe errichtet
worden, um die herum sich der Pass wand, den
man auch als das Tor zum Nordland bezeichnete. Es war eine einzige Straße, die sich den großen Hügel in einer lässigen S-Kurve hinabwand
und nach unten hin immer breiter wurde; diese
Straße gestattete es nicht nur den Streitkräften
des Barons, in voller Aufstellung hinabzupreschen,
wenn es darum ging, es mit irgendeinem Feind
aufzunehmen, sondern sie zwang auch etwaige
Angreifer, die Vorhut klein zu halten, sollten sie so
dumm sein und auf der bergauf führenden Straße
angreifen wollen.
    Baron Gabot hielt die Straße mit Hilfe einer
Reihe von Wurfmaschinen unter Kontrolle, die auf
den beiden nach Norden und Westen zeigenden
Festungswällen standen. Die Verteidigungseinricht
ungen in westlicher Richtung waren besonders gut,
während die in Richtung Norden eigentlich nur auf
Truppen eingestellt waren, die vom Pass abbiegen
und die kleine Straße hinauf zum Burgfried nehmen wollten. Steinschleudern und Katapulte sowie
drei schwere Wurfgeschütze über dem Haupttor
sorgten dafür, dass jede Armee, die über den
Pass marschieren wollte, große Verluste erleiden
würde, bevor sie außer Reichweite der Maschinen
gelangen konnte. Sicher würden einzelne Soldaten
durchkommen, aber nicht genügend, als dass man
weiterhin von einer organisierten Streitmacht sprechen könnte. Und jene, denen es gelingen sollte,
sich durchzuschlagen, würden in der Nähe der
kleinen Stadt Dencamp-auf-den-Zähnen von einer
Garnison berittener Soldaten empfangen werden.
    Baron Gabot hatte sich zuversichtlich gezeigt,
mit jeder Streitmacht, die durch Nordwacht
kommen mochte, fertig zu werden. James hatte
die Antwort begrüßt, obwohl er sich sehnlichst
wünschte, dass Owyn und Gorath im Düsterwald
auf Arutha getroffen waren und bereits Verstärkung
unterwegs war. Er begann sich Sorgen zu machen,
denn hätten die beiden Arutha erreicht und ihn
von der drohenden Gefahr überzeugen können,
müsste die Armee des Prinzen inzwischen eigentlich eingetroffen sein.
    Aber alles war ruhig. Gabot hatte James’ Drängen nachgegeben und eine weitere Botschaft mit
der Bitte um Unterstützung zum Düsterwald geschickt, und er hatte auch eine Nachricht nach
Süden zum König, seinem Lehnsherrn, auf den
Weg gebracht. Immerhin, dachte James beruhigt,
war Gabot nicht so halsstarrig wie der alte Baron
Brian von Hohe Burg, der Aruthas Rat ausgeschlagen hatte, als Murmandamus damals über diesen
Pass nach Süden gezogen war, und der deswegen
den Tod gefunden hatte. Mit etwas Glück würde
Arutha die Nachricht von Gabot erhalten, auch
wenn Gorath und Owyn es nicht geschafft haben
sollten.
    James spürte, dass ihm diese Möglichkeit gar
nicht gefiel; er hatte den jungen Magier ins Herz
geschlossen, und verblüfft stellte er fest, dass er
auch den Moredhel auf eine seltsame Weise mochte. Er konnte nicht genau sagen, was es war, aber
der Dunkelelb hatte etwas Entschiedenes an sich,
als hegte er keinerlei Zweifel darüber, wer und was
er war. Nur wenige Menschen besaßen eine solche
Bestimmtheit, und James bewunderte das. Und
er bewunderte die Fähigkeit des Moredhel, seine
persönlichen Vorbehalte den Menschen gegenüber
beiseite zu schieben und sich stattdessen Hilfe suchend an sie zu wenden, um mit ihnen gemeinsam
zu versuchen, das zu verhindern, was er als großes
Unrecht gegenüber seinem Volk empfand.
    Locklear winkte und deutete auf etwas. Seit
Sonnenaufgang waren er und James damit beschäftigt, die Gegend auszukundschaften – eine
Gefälligkeit gegenüber Baron Gabot. Sie wollten
herausfinden, ob sich am nördlichen Ende des
Passes vorgerückte Moredhel-Einheiten befanden. Zwei Tage zuvor war eine Patrouille aufgebrochen, über deren Schicksal sich der Baron zu
sorgen begann; bei ihr war auch ein Magier, der in
seinen Diensten stand. Es war klar, dass es für den
Baron keinen Verlust bedeutete, falls den beiden
Junkern etwas zustieß; doch sollte dem Feind noch
eine weitere Patrouille in die Hände fallen, würde
Nordwacht empfindlich geschwächt werden. Da
James und Locklear kein vernünftiger Grund eingefallen war, es abzulehnen, waren sie also auch
bei Anbruch des zweiten Morgens ihrer kleinen
Erkundungsreise damit beschäftigt, sich durch gefrorenes Gelände zu quälen. Im Stillen verfluchte
James sämtliche Grenzbarone.
    Ein Geräusch weiter vorn warnte sie davor, dass
sie möglicherweise in der Nähe

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