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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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vorn, »haben wir ein anderes Problem, wie ich sehe.«
James zügelte sein Pferd, als sie sich zwei
Gruppen von Kriegern näherten – auf der einen
Seite Menschen und auf der anderen Menschen
und Moredhel. Sie waren in eine hitzige Diskussion
vertieft, und zu dem Zeitpunkt, da James und seine Kameraden sie erreicht hatten, standen sie kurz
vor einem offenen Streit.
»Ich schere mich nicht um das, was er sagt«, rief
der offensichtliche Sprecher der Gruppe, die nur
aus Menschen bestand. »Kroldech ist nicht einmal
geeignet, Flöhen zu befehlen, einen Hund anzufallen.«
»Du bist durch einen Eid gebunden! Du hast
das Gold genommen, Mensch!«, entgegnete der
Moredhel-Anführer. »Du wirst tun, was man dir
befiehlt, oder du wirst als Verräter gebrandmarkt.«
»Ich habe mich Moraeulf verpflichtet! Ich habe
sein Gold genommen. Wo ist er?«
»Moraeulf dient seinem Vater Delekhan, wie
wir alle. Moraeulf ist im Westen, weil sein Vater
es so will. Wenn Delekhan Kroldech zu unserem
Anführer bestimmt, dann ist er derjenige, dem wir
folgen.«
James blickte uninteressiert drein, als sie an ihnen vorbeiritten, aber er sog jedes Wort begierig
auf.
»Uneinigkeit in den Rängen«, meinte Locklear,
als sie sich ein Stück entfernt hatten.
»Schade«, sagte James trocken.
Er brachte das Pferd zum Stehen.
»Was ist los?«, fragte Locklear.
»Schau dir das Katapult an.«
Locklear blickte auf das Kriegskatapult. »Was
soll damit sein?«
»Kommt dir daran nicht irgendetwas komisch
vor?«
»Nicht besonders«, meinte Locklear.
Patrus lachte. »Aus dir wird niemals ein General,
Junge. Wenn du dieses Ding da bewegen müsstest,
was würdest du als Erstes tun?«
»Nun, ich würde es entladen …« Plötzlich weiteten sich Locklears Augen. »Es ist geladen?«
»Eben das wollte dir dein scharfsinniger Freund
schon die ganze Zeit mitteilen«, sagte Patrus. »Und
es ist nicht nur geladen, es visiert noch dazu ein
völlig falsches Ziel an.«
»Wenn ich nicht ganz falsch liege, ist es so ausgerichtet, dass dieser ziemlich große Felsbrocken
in dem Korb am Ende des Arms genau auf dieser
Schenke da landen wird.« James wendete sein Pferd
und begann, auf die fragliche Schenke zuzureiten.
»Ist das eine gute Idee?«, fragte Locklear.
»Möglicherweise nicht«, antwortete James.
Als sie sich der Schenke näherten, kamen zwei
Moredhel-Krieger auf sie zu. »Wohin geht ihr,
Menschen?«, fragte der eine.
»Ist dies das Hauptquartier?«, fragte James.
»Es ist das Lager von Kroldech.«
»Ist Shupik bei ihm?«
»Ich kenne keinen Shupik«, erwiderte der Moredhel.
»Nun, dann scheint er tatsächlich nicht hier zu
sein«, sagte James und wendete sein Pferd.
Sie ritten davon. »Irgendwem gefällt die Vorstellung ganz und gar nicht, dass Kroldech den
Oberbefehl übernommen hat.«
»Was hast du vor?«, fragte Locklear.
»Locky, bester Freund, lass uns doch versuchen,
ein bisschen Unfrieden zu stiften.«
Patrus gab wieder sein teuflisches Kichern von
sich, während sie sich einer anderen Schenke nä
herten. Locklear und James stiegen ab, banden
ihre Pferde an einem dicken Seil fest und traten
gemeinsam mit dem alten Magier ein.
Pug saß müde an seinem Tisch im Studierzimmer
der kleinen Wohnung, die Arutha eigens für ihn
und Katala hatte herrichten lassen und die ihnen
immer zur Verfügung stand, falls sie aus Stardock
zu Besuch kamen. Er starrte unkonzentriert vor
sich hin, während er versuchte, noch einen Bericht
zu lesen, den eine von Aruthas Patrouillen verfasst hatte und der von einem Zusammenstoß mit
Moredhel in der Nähe von Yabon handelte.
Stundenlang war er die Berichte durchgegangen – Gerüchte und Schilderungen von Soldaten,
Spionen und Zuschauern, die Die Sechs betrafen,
die geheimnisvollen magischen Berater Delekhans.
Das, was Owyn Belefote ihm über seine Begegnung
mit Nago erzählt hatte, und das, was da vor ihm
lag, ließen Pug das Schlimmste befürchten.
Er stand auf und trat zu einem Fenster, von
dem er über den Hafen und hinaus auf das Bittere
Meer blicken konnte. Schaumkronen tanzten auf
dem Wasser, aufgewühlt vom kalten Nordwind,
der die Küste entlangstrich. Im Licht des späten
Nachmittags konnte er sehen, wie Schiffe auf den
Hafen zueilten, bemüht, den sicheren Ort zu erreichen, bevor der Sturm seine volle Kraft entfaltete.
In Zeiten wie diesen wünschte sich Pug, er hätte
mehr Zeit mit dem verbracht, was gemeinhin der
Geringere Pfad genannt wurde. Wettermagie war
ein wesentlicher Bestandteil davon. Sein Verstand
rang mit

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