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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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deine überragenden Fähigkeiten können dich
nicht wieder zurückbringen.«
»Lass mich zu ihr gehen«, sagte Pug; die Furcht
um seine Tochter hatte seine Müdigkeit weggewischt. »Sobald ich meiner Frau eine Nachricht
hinterlassen habe.«
»Nein«, erwiderte Makala. »Wenn du gehen
willst, dann nur jetzt.« Er holte eine Vorrichtung aus
seiner Robe, die dem tsuranischen Transportgerät
sehr ähnelte, aber irgendwie auch anders war. Er
drehte das Ding in seinen Händen. »Es gibt nur eine Position, Milamber. Dieses Gerät wird dich zu
deiner Tochter bringen, aber nur, wenn du es eine
Minute, nachdem ich es aktiviert habe, in Gang
setzt.« Er klickte an der Seite etwas herunter und
legte das Gerät auf den Stapel aus Karten. »Die
Minute beginnt jetzt.« Er drehte sich um und ging
einige Schritte in Richtung Tür, nahm eine andere
Vorrichtung aus seiner Robe und ließ seine Finger
darüber gleiten, um sie zu aktivieren. »Meine
Motive gelten dem Wohle des Kaiserreichs,
Milamber. Ich habe niemals einen persönlichen
Groll gegen dich gehegt. Das ist etwas für geringere Männer. Ich hoffe, dass ihr – du und deine
Familie – diese Sache gut überstehen werdet, aber
wenn du dich mir entgegenstellst, werde ich dafür
sorgen, dass ihr alle getötet werdet – für das Wohl
des Kaiserreichs.« Er verschwand.
Pug griff nach einer Feder, tauchte sie in Tinte
und schob alle Papiere und Pergamente bis auf
eine Karte vom Tisch, auf deren Rückseite er
hastig sechs Worte kritzelte. Dann ließ er die
Feder sinken und griff nach der Schreibkohle,
zwei Pergamentseiten und der Vorrichtung von
Makala. Mit einem entrückten Summen, einem
hohen Jaulen wurde das Gerät aktiviert, und er war
verschwunden. Zurück blieben auf dem Boden
verstreute Papiere, während draußen vor seinem
Fenster der Sturm mit aller Wucht über Krondor
hereinbrach.
In der Schenke war es schmutzig und laut; es wimmelte nur so von Männern, die kurz davor standen,
beim geringsten Anlass aufeinander loszugehen.
James stand an der Theke und grinste.
»Was macht dich so glücklich?«, fragte Locklear
leise.
»Ich bin wieder daheim, Locky. Ich habe solche
Orte vermisst.«
»Du bist ein verrückter Junge«, meinte Patrus.
»Willst du unbedingt jung sterben?«
»Eines Tages erzähle ich dir ein bisschen was
über die Orte, an denen ich die meiste Zeit
verbracht habe, als ich ein Junge war. Aber im
Augenblick genieße ich einfach nur die Aussicht,
dass dieser Haufen da in ein paar Wochen nach
Süden geschickt wird.«
»Irgendetwas stimmt da nicht«, flüsterte Locklear.
»Dies ist keine Armee; es ist der Pöbel.«
»Locky, las uns etwas frische Luft schnappen«,
meinte James.
Er führte seine Kameraden nach draußen.
Mittlerweile war die Nacht hereingebrochen, kalt
und feucht und mit einem leichten Nieselregen.
Als er sah, dass niemand sie belauschen konnte,
meinte James: Ȇberall, wohin ich auch blicke, sehe ich Mauerfutter und ein paar Moredhel-Clans,
die bestimmt nicht zu Delekhans bevorzugten
Freunden gehören; da gehe ich jede Wette ein.«
»Mauerfutter«, kicherte Patrus. »Das gefällt mir.«
»Nicht, wenn du jemals als Erster über eine solche Mauer klettern musstest«, sagte Locklear, der
in Armengar und Hohe Burg mit James auf der
Mauer gestanden und gesehen hatte, wie Krieger
gestorben waren, als sie genau das versucht hatten.
»Wo ist denn die Armee?«, fragte James, aber es
war nur eine rhetorische Frage.
»Sie kommt auf uns zu, noch während wir reden«, erwiderte Locklear humorvoll.
»Wir hätten vielleicht eine bessere Vorstellung,
wenn wir wüssten, was Kroldech weiß.«
»Nun«, meinte Patrus, »wieso gehen wir dann
nicht einfach zu ihm und fragen ihn?«
»Oder ich könnte mich in sein Hauptquartier
schleichen und nachsehen, ob irgendwelche interessanten Schriftstücke herumliegen.«
»Kannst du denn das Hühnergekrakel lesen, das
die Moredhel Schrift nennen?«, fragte der Magier.
James’ Lächeln verschwand wieder. »Nein, daran hatte ich gar nicht gedacht.« Befehle von Delekhan an seine Kommandanten würden in der
Sprache der Moredhel verfasst sein, nicht in der
des Königreichs.
Patrus grinste. »Nun, ich kann es.«
»Wie bitte?«, fragte Locklear. »Wer hat dir beigebracht, Moredhel zu lesen?«
»Niemand«, antwortete der Magier; seine Miene
verriet Abscheu.
»Oh!«, sagte Locklear, als er endlich begriff.
»Magie!«
Patrus verdrehte die Augen. »Richtig, Magie.«
Und mit einem freundschaftlichen Klaps auf Locklears

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