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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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einem Konzept, an dem er bereits seit
Jahren arbeitete – seit er nach Midkemia zurückgekehrt war und die Ausübung des Erhabenen
Pfades, wie die Tsuranis ihre Magie nannten, von
Kelewan mitgebracht hatte. Manchmal schien es
ihm beinahe, als würde er eine Zwiebel schälen,
weil jede abgetragene Schicht nur eine neue, darunterliegende enthüllte und Tränen in den Augen
es immer schwieriger machten, den Blick darauf
zu richten. Dann traf ihn der Gedanke mit aller
Macht: Es ist immer eine Zwiebel.
Er lachte. »Es gibt keine Magie. Es gibt nur
Zwiebeln.«
Er wusste, er war zu müde, um weiterzumachen,
und dennoch kehrte er zum Tisch zurück. Er war
zu einer grauenhaften Erkenntnis gelangt, die er
wirklich nicht akzeptieren wollte – aber sie war
die einzige Antwort, die Sinn machte. Irgendwo,
irgendwie hatten die Moredhel einen neuen
Verbündeten aufgetan.
Ein leiser Gong brachte Pug dazu aufzuschauen. Das Geräusch war das Signal, das die Ankunft
eines tsuranischen Erhabenen im Wohnsitz eines
anderen ankündigte, aber er hatte den Klang nicht
mehr gehört, seit er Kelewan verlassen hatte – und
das war vor neun Jahren gewesen. Er hatte hier
kein entsprechendes Muster, daher war es ihm ein
Rätsel, wie sein Besucher ihn hatte ausfindig machen können.
Die Luft vor ihm erzitterte einen kurzen Moment, dann stand Makala vor ihm. »Grüße, Milamber«, sagte der tsuranische Magier. »Vergebt mir
die Dreistigkeit, unangemeldet einzutreten, aber
ich hatte das Gefühl, es ist an der Zeit, dass wir zu
einer Übereinkunft kommen.«
»Wie hast du es geschafft, hier einzutreten, obwohl es nirgendwo auf dem Boden ein Muster
gibt?«
»Du bist nicht das einzige Mitglied der Versammlung …«
»Ehemaliges Mitglied«, unterbrach ihn Pug.
Obwohl er nach dem Spaltkrieg seinen Rang und
seine Macht zurückerhalten hatte, war er niemals
wieder nach Kelewan zurückgekehrt, um unter
den übrigen Mitgliedern der Versammlung der
Erhabenen auf der Insel der Magier eine entsprechende Position zu bekleiden.
»Wie du wünschst. Also ehemaliges Mitglied der
Versammlung. Du besitzt nicht als einziger die
Fähigkeit, das zu überwinden, was man die konventionellen Grenzen unserer Künste bezeichnen
könnte. Ich habe herausgefunden, dass man sich
auch ohne die Einschränkung eines Musters, nur
kraft des eigenen Willens an einen Ort oder zu einer Person versetzen kann.«
»Eine nützliche Fähigkeit«, sagte Pug. »Ich würde eines Tages gerne lernen, wie das geht.«
»Das wirst du eines Tages vielleicht auch«, sagte
Makala. »Aber ich bin aus einem anderen Grund
hier.«
Pug bedeutete ihm, sich zu setzen. Der Tsurani
lehnte ab. »Ich werde nicht lange bleiben. Ich bin
gekommen, um dich zu warnen.«
Pug schwieg. Er wartete, und nach einer gewissen Zeit fuhr Makala fort. »Ich und einige andere
von unseren Brüdern sind in ein Unternehmen
verwickelt, das keine Einmischung von deiner
Seite duldet, Milamber.«
»Pug«, korrigierte er. »Auf dieser Welt bin ich
Pug.«
»Für mich wirst du immer Milamber bleiben,
der barbarische Erhabene, der auf unsere Welt
kam und Zerstörung unter uns säte.«
Pug seufzte. Er hatte geglaubt, diese Debatte
läge ein Jahrzehnt zurück. »Du bist doch wohl
nicht hier, um die Vergangenheit wieder aufleben
zu lassen, Makala. Was hast du vor, und welche
Warnung möchtest du mir überbringen?«
»Was wir tun, hat für dich keinerlei Bedeutung,
Milamber. Und meine Warnung lautet: Versuche
nicht, dich in irgendeiner Weise einzumischen!«
Pug schwieg einen Moment, dann meinte er: »Ich
weiß, dass du zu denen gehört hast, die meine Aufnahme in die Versammlung nur widerstrebend hingenommen haben, damals vor vielen Jahren, als Fumita mich von den Shinzawai-Gütern geholt hat.«
»Widerstrebend?« Makala lächelte. »Ich habe zu
jenen gehört, die für deinen Tod gestimmt haben,
noch bevor deine Ausbildung begann. Ich habe in
dir eine große Gefahr für das Kaiserreich gesehen,
und aus meiner Perspektive haben die nachfolgenden Ereignisse meine Befürchtungen voll und ganz
bestätigt.«
»Was immer ich getan habe, es diente letztendlich doch dem Wohle des Kaiserreichs.«
»Möglicherweise, aber die Geschichte lehrt uns,
dass solche Angelegenheiten häufig eine Frage der
Perspektive sind. Aber das spielt im Augenblick
keine Rolle. Die Geschehnisse jetzt dienen jedoch
zweifellos dem Wohle des Kaiserreichs, so, wie es
unserem Auftrag entspricht.«
»So bestätigt dein Auftauchen nur, was ich schon
geahnt habe«, sagte Pug.
»Und

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