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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Hinterkopf fügte er hinzu: »Dummkopf.«
»Ich fürchte trotzdem, dass wir ein Problem haben.«
»Wieso?«, fragte Patrus. »Du gehst rein, holst die
Papiere, bringst sie mir, ich lese sie, du gehst wieder rein, legst sie zurück, und wir verschwinden.«
»Das ist ja das Problem«, meinte James. »Ich sollte wohl in der Lage sein, einmal rein und raus zu
gehen, aber noch ein zweites Mal? Und wenn die
Pläne weg sind und sie es bemerken, werden sie sie
ziemlich sicher ändern.«
»Auf wie vielen verschiedenen Wegen könnten
sie denn den Pass überwinden und zum Burgfried
marschieren?«, fragte Locklear.
»Auf mehreren«, sagte James, »und wenn wir uns
auf einen vorbereiten, nehmen sie einen anderen.
Selbst dieses Gesindel hier kann uns Probleme bereiten, die uns teuer zu stehen kommen.« Er schüttelte verärgert den Kopf. »Verflucht.«
Sie gingen weiter, da sie vermeiden wollten,
dass jemand sie herumlungern sah. Die meisten
Bewaffneten im Lager in Raglam schliefen bereits
oder hielten sich in einer der vielen Schenken auf,
aber es gab noch immer genügend Menschen und
Moredhel, die jeden argwöhnisch beäugten, der
herumhing.
»Wie wäre es, wenn wir einen Grund hätten, aus
dem wir uns diese Papiere ansehen wollen?«, fragte
Locklear.
»Was?«
Locklear grinste. »Ich habe eine Idee.«
»Gewöhnlich mag ich es nicht, wenn du so etwas
sagst«, meinte James.
»Na, komm schon«, sagte der jüngere Junker.
»Das wird großartig.«
Locklear überquerte die größte Straße am südlichen Ende der Stadt und ging zu einem offenen
Feld, wo das auf das Lager zielende Katapult
stand. Eine Gruppe von Maschinenbauern schlief
auf dem Boden gleich neben der Maschine, und
Locklear bedeutete seinen Kameraden, still zu
sein. Auf Zehenspitzen schlich er sich bis auf ein
paar Schritte an die gewaltige Maschine heran und
begutachtete sie. Dann blickte er sich suchend auf
dem Boden um, bis er einen Stein von der Größe
einer Faust gefunden hatte. Er deutete auf die
Maschine und fragte flüsternd: »Glaubst du, du
könntest den Hebel des Auslösers von hier treffen?«
James überlegte einen Augenblick. »Nein, aber ich
könnte ihn von dort drüben treffen.« Er deutete auf
eine Stelle, die zwar ebenso weit von dem Katapult
entfernt war, aber in einem anderen Winkel zu ihm
stand. »Ich nehme an, du meinst, ob ich den Hebel
treffen und den Auslösemechanismus in Gang setzen kann.«
Locklear tat verärgert. »Ja, genau das meine ich.
Stell dich da hin, und wenn ich dir ein Zeichen gebe, zählst du bis hundert. Dann wirfst du den Stein
und betätigst damit den Auslöser.«
»Und was ist mit diesen Leuten hier?«
»Um die kümmere ich mich. Patrus, komm
mit.«
Locklear nahm den alten Magier mit. »Stell dich
dorthin« – er deutete auf eine Stelle gegenüber den
schlafenden Maschinenbauern – »und warte auf
mich.«
Patrus beeilte sich zu tun, wie ihm befohlen war,
und als Locklear sah, dass James sich noch nicht
bewegt hatte, forderte er ihn mit einem heftigen
Wedeln seiner Hand dazu auf. James schüttelte
ungläubig den Kopf, aber er tat, was Locklear verlangte.
Locklear kroch dicht an das Katapult heran und
blickte auf das große Seil über dem Arm der mächtigen Maschine. Wenn es fehlte, hielten nur der
Hebel und das Zahnrad den riesigen Arm davon
ab, seine tödliche Ladung ins Ziel zu schleudern.
So lautlos wie möglich zog Locklear seinen Dolch
heraus und begann, das Seil zu durchtrennen.
Es dauerte einige Augenblicke, bis er das dicke
Faserbündel zerschnitten hatte, immer ein Auge
darauf gerichtet, ob die Maschinenbauer sich
rührten.
Als das Seil durchgeschnitten war, schlich er
zunächst vorsichtig um die schlafenden Maschinenbauer herum und kehrte dann zu Patrus zurück, nahm den alten Mann beim Arm und führte
ihn in die Dunkelheit davon. In dem Moment, da
er selbst beinahe im Dunkeln verschwand, gab er
James das Zeichen.
James, der noch immer nicht genau wusste, was
Locklear eigentlich bezweckte, zählte bis hundert.
Als er siebzig erreicht hatte, hörte er in einiger
Entfernung Stimmen. Er wartete nicht ganz, bis er
hundert erreicht hatte, sondern warf den Stein bei
zweiundneunzig. Da er einen scharfen Blick und
einen starken Arm besaß, traf er genau die Stelle,
die Locklear ihm gezeigt hatte – den Auslöser. Mit
einem lauten Krachen schnellte der riesige Arm am
Scheitelpunkt seines Bogens kraftvoll gegen den
Querträger und katapultierte den mächtigen Stein
davon. Das Geräusch weckte die Maschinenbauer,
und sie

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