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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Geschäft, aber man hat mir oft gesagt, dass es der
Kriegskunst sehr ähnlich wäre. Gibt es irgendwelche Gerüchte?«
»Viele. Im letzten Monat sind viele Reisende
nach LaMut gekommen, und es hat auch viele
Vermutungen gegeben. Eine große Gruppe von
Erhabenen war letzte Woche hier. Und es heißt,
dass auch einige Graue Krieger, Banditen aus meiner Heimatwelt, in der Nähe der Stadt gesehen
worden sind.«
»Graue Krieger?«, fragte Locklear. »Männer ohne Haus und ohne Ehre? Was hätten die wohl hier
in LaMut zu schaffen?«
Sumani zuckte mit den Achseln. »Möglicherweise
haben sie gehört, dass ein Mann sich hier mit Hilfe
seines eigenen Verstandes und seiner Fähigkeiten
emporarbeiten kann, dass er nicht durch seine
Geburt unwiderruflich an einen bestimmten Stand
gebunden ist. Oder sie suchen hier nach irgendwelchen Reichtümern. Wer kann das bei einem
Grauen Krieger schon sagen?« Ein Stirnrunzeln
überzog Sumanis Gesicht.
»Was ist?«, fragte Locklear.
»Nun, der Spalt wird von jenen kontrolliert, die
den Erhabenen auf Kelewan dienen, und auf dieser
Seite bewachen ihn die Soldaten des Königreichs.
Um überhaupt hindurchzugelangen, müssen die
Grauen Krieger also Dokumente besitzen oder
Verbündete unter denen haben, die den Spalt bewachen.«
»Bestechung?«
»Auf dieser Seite vielleicht. Ich habe herausgefunden, dass das Konzept der Ehre im Königreich
ein ganz, anderes ist als bei uns zu Hause. Aber
sich vorzustellen, dass die Diener der Erhabenen
einen Verrat begangen hätten …« Er schüttelte den
Kopf. »Das ist unmöglich.«
»Danke«, sagte Locklear. Er spürte, dass sich da
ein Rätsel auftat. »Ich halte Augen und Ohren offen.«
Der Tsurani lachte. »Das ist ein witziger Spruch«,
erklärte er. »Lasst es mich wissen, wenn ich Euch
noch irgendwie helfen kann.«
Locklear nickte. Er erhielt vom Wirt noch eine
Laterne und kehrte dann an seinen Tisch zurück.
Gorath und Owyn erhoben sich, und Locklear
führte seine Begleiter die Treppen empor zu einem
einfachen Raum mit vier Betten. Er forderte Owyn
auf, ihm dabei zu helfen, eines der Betten vor die
Tür zu schieben, um sie vor einem überraschenden
Angriff zu schützen, dann schob er noch ein zweites davor. Er deutete auf das Bett unterhalb des
Fensters. »Owyn, Ihr schlaft in dem da.«
»Wieso? Dort zieht es ziemlich.«
Gorath blickte ihn an, die Mundwinkel spöttisch
hochgezogen, als wäre er amüsiert. »Weil Eure
Schreie uns warnen werden, denn falls jemand
durch das Fenster klettern sollte, wird er auf Euch
treten«, erklärte Locklear.
Grummelnd zog sich Owyn den Umhang fester
um die Schultern und legte sich hin. Locklear deutete auf eines der anderen Betten, und Gorath folgte der Aufforderung ohne Kommentar. Dann setzte sich der Junker auf sein eigenes Bett und löschte
die Laterne. Dunkelheit erfüllte den Raum. Von
unten aus der Gaststube drangen Stimmen herauf,
und Locklear ließ seine Gedanken schweifen. Die
Anwesenheit von Fremden und der Angriff der
Queganer beunruhigten ihn, und die Gerüchte,
dass in dieser Gegend tsuranische Graue Krieger
aufgetaucht waren, bereiteten ihm zusätzliches
Unbehagen. Doch die Müdigkeit und seine
Verletzung ließen ihn rasch einschlafen.
Zwei

Täuschung
    Der Soldat winkte sie herein.
»Ihr dürft eintreten«, sagte er zu Locklear.
Locklear führte seine Begleiter in den Raum, der
den Wachen der Burg vorbehalten war.
    Sie waren früh am Morgen aufgebrochen und
hatten die Festung zu Fuß über eine sich schier
endlos windende Straße erreicht. Er war froh, dass
sie die Nacht in der Stadt verbracht hatten. Seine
Rippen schmerzten zwar noch immer, aber nach
einer Nacht in einem verhältnismäßig warmen
Bett und zwei Mahlzeiten fühlte er sich doppelt so
gut wie am Tag zuvor.
    Der Hauptmann der Burgwache schaute auf, als
sie eintraten. »Junker Locklear, nicht wahr?«
»Ja, Hauptmann Belford«, erwiderte Locklear
und gab dem Hauptmann die Hand. »Wir haben
uns vor ein paar Monaten kennengelernt, als ich
unterwegs nach Norden war.«
»Ich erinnere mich«, meinte der Hauptmann,
den Mund zu einem spöttischen Grinsen verzogen.
Locklear zweifelte nicht daran, dass die Gerüchte
über den Grund seiner Verbannung in den Norden
auch bis ans Ohr des Hauptmanns gedrungen waren.
»Ich würde gern den Grafen sprechen, sofern er
Zeit hat.«
»Ich bin überzeugt, dass er Euch ebenfalls gerne
wiedersehen würde, doch der Graf ist gar nicht
hier«, erklärte

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