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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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hinzu.
»Das stimmt. Ich habe Eure Sprache ein bisschen bei Sethanon gelernt.«
»Ah«, meinte der Wirt und nickte verstehend.
Nur wenige, die bei Sethanon gewesen waren,
sprachen von dem, was dort geschehen war,
hauptsächlich deshalb, weil nur die wenigsten es
verstanden. Auf dem Höhepunkt der Schlacht
hatten merkwürdige Ereignisse die Armeen dazu
gebracht, aus der Stadt zu fliehen – sowohl die der
Angreifer als auch die der Verteidiger. Ein grünes
Licht und eine seltsame Erscheinung am Himmel,
gefolgt von der Zerstörung des Stadtkerns, hatten
die meisten Männer vollkommen gelähmt, einige
sogar über die Zeit nach dem Kampf hinaus taub
gemacht. Niemand konnte genau sagen, was geschehen war, auch wenn die meisten sich dann
einig waren, dass große magische Kräfte entfesselt
worden waren. Die meisten spekulierten, dass der
Magier Pug, ein Freund des Prinzen, seine Hand
im Spiel gehabt hatte, aber niemand konnte das
mit Sicherheit sagen.
Locklear hatte das Ende der Schlacht zum
größten Teil verpasst, weil er in einem Keller eingeschlossen gewesen war, aber er hatte genug von
anderen gehört, um sich ein eigenes, klares Bild zu
machen. Seit damals bestand ein besonderes Band
zwischen denen, die die Schlacht bei Sethanon
überlebt hatten, ungeachtet ihrer Geburt, denn es
waren Tsuranis gewesen, Männer des Königreichs
und sogar keshianische Soldaten, die die Moredhel
und die mit ihnen verbündeten Goblins zurück in
die Nordlande getrieben hatten.
»Ich habe gesagt«, erklärte der Wirt, »›Ehre
Euren Häusern, und willkommen in der Schenke
zum Blauen Rad‹.«
»Blaues Rad? Ist das nicht eine Eurer politischen
Parteien?«
Jetzt strahlte der Wirt über das ganze Gesicht
und enthüllte dabei gleichmäßige, weiße Zähne.
Seine dunklen Augen schienen im Licht der Laterne regelrecht zu glitzern. »Ihr kennt uns!« Er
streckte Locklear nach Art des Königreichs die
Hand entgegen. »Ich bin Sumani. Wenn es irgendetwas gibt, das meine Bediensteten oder ich für
Euch tun können, lasst es mich wissen.«
Locklear schüttelte die Hand des Mannes. »Ein
Zimmer für die Nacht, sobald wir mit unserem
Mahl fertig sind, würde genügen. Wir müssen
morgen bei Sonnenaufgang zur Festung.«
Der kräftige, ehemalige Kämpfer nickte. »Ihr
habt Glück, mein Freund. Letzte Nacht hätte ich
nur mein Bedauern äußern können und die Scham
ertragen müssen, weil ich nicht in der Lage gewesen wäre, Eurer Bitte nachzukommen. Wir waren
vollständig belegt, aber da heute Morgen eine große Gruppe abgereist ist, haben wir wieder einige
freie Zimmer.« Er griff unter die Theke und zog
einen schweren Eisenschlüssel hervor. »Auf meiner Heimatwelt wäre dies soviel wert wie das Leben eines Mannes, hier ist es nichts weiter als ein
Werkzeug.«
Locklear nickte; er wusste, dass Metalle auf
Kelewan sehr rar waren. Er nahm den Schlüssel an
sich. »Eine große Gruppe, habt Ihr gesagt?«
»Ja«, erklärte Sumani. »Fremde. Queganer,
schätze ich. Ihre Sprache klang merkwürdig.«
Locklear blickte sich in dem offensichtlich wohlhabenden Gasthaus um. »Wie kommt ein tsuranischer Soldat dazu, in LaMut ein Wirtshaus zu
führen?«
»Nach dem Krieg hat Graf Kasumi denjenigen Tsuranis, die auf dieser Seite des Spalts gefangen waren, die Möglichkeit gegeben, hier als
Untertanen des Königreichs zu leben. Als der Spalt
wieder geöffnet wurde, haben wir die Erlaubnis erhalten, den Dienst zu quittieren und auf die Güter
der Shinzawai zurückzukehren. Einige sind zurück
nach Kelewan gegangen, um dort wieder unter
Kasumis Vater Lord Kamatsu zu dienen, doch die
meisten sind hier geblieben. Ein paar von uns haben sich hier in LaMut niedergelassen. Ich selbst
habe keine Familie auf Kelewan.« Er blickte sich
um. »Und um die Wahrheit zu sagen, ich lebe hier
besser, als es mir zu Hause je möglich gewesen
wäre. Dort wäre ich vermutlich Bauer geworden
– oder Arbeiter auf den Gütern der Shinzawai.«
Er deutete auf die offene Tür zur Küche, wo eine große, kräftige Frau damit beschäftigt war,
Essen zuzubereiten. »Ich habe eine Frau aus dem
Königreich. Wir haben zwei Kinder. Das Leben
ist gut. Und ich bin Mitglied der Stadtwache, also
übe ich mich noch immer in der Schwertkunst.
Die Götter beider Welten lächeln auf mich herab,
und ich bin erfolgreich. Ich finde das geschäftliche
Leben genauso spannend wie die Kriegskunst.«
Locklear lächelte. »Ich habe keinen Sinn für das

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