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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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würde, was könnte ich wohl damit
anfangen?«
    »Ich würde sagen, das hängt davon ab, was es
ist«, bemerkte Owyn.
Gorath nickte nur leicht, sagte aber nichts.
»Es muss ein Kontakt zu Ortsansässigen bestehen, zu einer Person, die weiß, was man mit wertvollem Diebesgut macht.«
»Und Ihr habt erwartet, diese Person mitten im
Gewühl dieser Stadt zu finden und von ihr zu der
Diebesbande geführt zu werden?«, fragte Gorath.
»Nein«, entgegnete Locklear und wischte die
Bemerkung mit einer schnellen Handbewegung
beiseite. »Der Hauptmann hat gesagt, dass es sich
bei dem gestohlenen Gegenstand um einen Edelstein handelt, dessen Herkunft nicht ungewöhnlich ist. Es gibt auf Kelewan nicht viel, was kostbar
und leicht zu transportieren ist und auch hier einen
hohen Preis erzielen kann. Ich nehme an, dass wir
den Edelstein am schnellsten finden, wenn wir uns
einmal überlegen, in wessen Hände er vermutlich
gelangen soll.«
»Ein Hehler?«
»Nein, denn wenn stimmt, was ich vermute, und
der Wert des Edelsteins ausreicht, um einer ganzen
Bande von verzweifelten Männern auf einer fremden Welt einen Neuanfang zu ermöglichen, muss
es schon jemand sein, der die Reise des Steins geheimhalten kann. Jemand, der normalerweise ganz
legale Geschäfte macht.«
»Ihr scheint von dieser Art von Geschäften mehr
zu verstehen, als es den Adligen Eurer Rasse geziemt«, bemerkte Gorath.
»Ich sagte ja schon, ich war wohl zu lange in falscher Gesellschaft. Nachdem ich einigen Leuten
ein bisschen was zu trinken spendiert habe, erfuhr
ich, dass es einen Kaufmann von nicht gerade gutem Ruf gibt, der mit Edelsteinen, Juwelen und
anderen Luxusgegenständen handelt. Sein Name
lautet Kiefer Alescook.«
»Wer hat Euch das gesagt?«, fragte Owyn.
»Unser Wirt höchstpersönlich«, antwortete
Locklear und bedeutete den anderen, dass es an
der Zeit war zu gehen. Sie standen auf und packten ihre Sachen, dann gingen sie hinunter zum
Schankraum. Sie winkten Sumani kurz zu und
traten durch die Tür ins Freie;sie gingen zum Stall
der Schenke hinüber und stießen dort auf drei
Männer, von denen jeder zwei Pferde hielt.
»Wir müssen schnell die Umhänge tauschen«,
sagte einer der Männer.
Jeweils einer von ihnen hatte die entsprechende Größe wie einer der drei Gefährten, und der
Wechsel ging rasch vonstatten. Falls der Mann,
der Goraths Rolle spielte, auch nur einen blassen
Schimmer davon hatte, wen er darstellte, so behielt er solche Gedanken für sich; er reichte dem
Moredhel lediglich einen großen blauen Umhang
und nahm im Gegenzug einen dunkelgrauen in
Empfang. Locklear ergriff die Zügel von einem der
Pferde.
Als die drei Soldaten aufsaßen, kündete Hufgetrappel von der Ankunft der Patrouille, die an diesem Abend nach Zun aufbrechen sollte. Draußen
vor dem Stall erklang die Stimme eines Sergeanten. »Wir sind hier, um Euch zu begleiten, Junker
Locklear!«
Jetzt war Locklear an der Reihe. »Wir sind gleich
soweit«, rief er zurück. Er nickte den drei Männern
zu, die an ihrer Stelle nach draußen gingen und
sich der Kolonne anschlossen. Locklear ließ noch
ein paar Minuten verstreichen, ehe er sich an Owyn
wandte. »Ihr müsst jetzt losreiten. Wendet Euch
nach links und verlasst die Stadt durch das Tor.
Nach einer Meile haltet Ihr an und wartet auf uns.
Gorath und ich werden Euch in wenigen Minuten
eingeholt haben.«
Gorath brummte zustimmend. »Für den Fall,
dass sich hier noch jemand herumtreiben sollte,
wird er jedenfalls keine drei Reiter sehen.«
Locklear nickte, und Owyn reichte ihm seinen
langen Stab. »Haltet ihn bitte einen Augenblick«,
sagte er und schwang sich in den Sattel. Er nahm
den Eichenstab wieder an sich und schob ihn mit
einer geschmeidigen Bewegung hinter seinem
Rücken durch den Gürtel, wo er ihn so zurechtrückte, dass er weder ihn noch das Pferd zu sehr
behinderte.
Gorath schwang sich mühelos auf sein Pferd,
blickte aber etwas bekümmert drein.
»Du reitest wohl nicht viel?«, meinte Locklear,
während Owyn bereits davontrabte.
»Nein, nicht sehr viel. Ist schon eine Weile her,
dreißig Jahre etwa.«
»Es gibt wohl nicht viele Pferde in den Nordlanden?«
»Es gibt überhaupt nicht viel in den Nordlanden«,
entgegnete Gorath ohne jeden Hauch von Bitterkeit.
»Ich erinnere mich.«
Gorath nickte. »Viele sind bei Armengar gestorben.«
»Aber wohl nicht genug. Es hat euch jedenfalls
nicht daran gehindert, über Hohe Burg in den
Süden vorzudringen.«
Gorath

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