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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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unter den aufmerksamen
Blicken der ansonsten gelangweilt dreinblickenden
Soldaten in die Stadt. Einer von ihnen löste sich
von seinen Kameraden; er war etwas kleiner und
hatte etwas Geschäftsmäßiges an sich. Locklear
lächelte und nickte den anderen Wachen zu, aber
keiner der drei hielt an oder sagte etwas. Ein kurzes
Stück hinter dem Stadttor lag eine Schenke, vor
der ein leuchtend blau bemaltes Wagenrad hing.
»Da vorn«, sagte Locklear.
Sie betraten die Schenke, die zwar gut besucht,
aber nicht überfüllt war, und schritten zu einem
Tisch an der Wand, die dem Eingang gegenüberlag. Nachdem sie Platz genommen hatten, kam eine junge, kräftige Kellnerin zu ihnen und nahm ihre Bestellung auf. Während sie warteten, bemerkte
Locklear, dass jemand sie vom anderen Ende des
Raums unentwegt anstarrte.
Es dauerte einen Augenblick, bis der Junker begriff, dass es kein Mensch, sondern ein Zwerg war.
Er kam jetzt auf sie zu. Eine auffällige lange Narbe
zog sich vom linken Auge ausgehend über sein
Gesicht. Der Zwerg baute sich vor den dreien auf.
»Erkennt Ihr mich etwa nicht mehr, Locky?«
Die Stimme half Locklear, sich allmählich daran zu erinnern, dass er den Zwerg tatsächlich
kannte; damals hatte er allerdings noch keine
Narbe im Gesicht gehabt, sondern stattdessen eine
Augenbinde getragen. »Dubai! Ohne Augenbinde
hätte ich Euch beinahe nicht erkannt.«
Der Zwerg nahm neben Owyn Platz und saß
somit Gorath genau gegenüber. »Das ist eine Erinnerung an einen Kampf mit einem von seinem
Volk«, – er deutete auf Gorath –, »aber ich will eher
die Mutter eines Drachen sein, als dass ich diese
Narbe verstecke.«
»Dubai hat mich nach der Schlacht von Sethanon
in einem Keller gefunden, in dem ich mich versteckt hielt«, erklärte Locklear.
»Zusammen mit einem hübschen Mädchen,
wenn ich mich nicht täusche.« Der Zwerg lachte.
Locklear zuckte mit den Achseln. »Na ja, das
war nur Zufall.«
»Aber jetzt sagt mir, was verschlägt einen Junker
vom Hof des Prinzen nach LaMut, noch dazu in
Begleitung eines Moredhel-Anführers?« Er sprach
leise, aber trotzdem blickte Owyn sich verstohlen
um; er wollte wissen, ob womöglich irgendjemand
diese Worte gehört hatte.
»Ihr kennt mich?«, fragte Gorath.
»Ich kenne Eure Rasse, denn Ihr seid der Feind
meines Volkes, und ich erkenne Eure Rüstung.
Ein Mensch würde den Unterschied möglicherweise nicht bemerken, aber wir von den Grauen
Türmen haben lange genug gegen Euer Volk gekämpft, um Euch nicht mit einem aus Elbenheim
zu verwechseln. Ihr habt es nur Euren gegenwärtigen Begleitern zu verdanken, dass ich Euch nicht
gleich hier und jetzt töte.«
Locklear hob beschwichtigend die Hand. »Ich –
und ich spreche jetzt auch für Prinz Arutha – würde es als Freundlichkeit und persönlichen Gefallen
werten, wenn Ihr diese Person weiterhin für einen
Elben halten könntet.«
»Ich denke, das geht in Ordnung. Aber Ihr werdet zu den Grauen Türmen kommen und mir den
Grund für diese Maskerade erklären müssen.«
»Das werde ich tun, sobald ich kann«, versprach
Locklear. »Und nun sagt mir, was führt Euch ganz
allein nach LaMut?«
»Wir haben Probleme mit unseren Minen; es
hat einen Einsturz gegeben. Jetzt sind einige von
uns auf dieser Seite der Grauen Türme gefangen,
und ich bin in die Stadt gekommen, um ein paar
Vorräte zu kaufen. Morgen werde ich einen Wagen
mieten und dann wieder zurückfahren. Doch im
Augenblick genieße ich es, hier zu sitzen und zu
trinken und ein bisschen mit den Tsuranis zu quatschen, die hier in LaMut sind. Ich habe im Krieg
gegen sie gekämpft und festgestellt, dass sie sich als
ganz schön harte Burschen entpuppen, wenn man
sie näher kennenlernt.« Er deutete auf die Theke.
»Der große Bursche da« – Locklear musste lachen,
dass jemand einen Tsurani »groß« nannte – »ist
Sumani, der Besitzer dieser Schenke. Er hat eine
ganze Reihe Geschichten über die Zeit, die er auf
seiner Heimatwelt verbracht hat, auf Lager, und
ich will verdammt sein, wenn das Meiste nicht so
klingt, als wäre es die Wahrheit.«
Locklear lachte. »Die meisten Tsuranis, die
ich kenne, neigen nicht gerade zu prahlerischen
Geschichten, Dubai.«
»Scheint so, aber man weiß ja nie. Ich habe auch
gegen diese großen Käfer, die Cho-ja, gekämpft,
aber wenn ich daran denke, was er sonst noch so
erzählt … nun ja, ich neige doch sehr dazu, es zu
glauben.«
Die Kellnerin kam mit dem Essen und dem

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