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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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warteten.
Malcolm nickte. »Gut.« Als er an Gorath vorbeiging, fügte er hinzu: »Ihr habt möglicherweise
fragwürdige Manieren, Moredhel, aber ganz sicher
einen ausgezeichneten Instinkt. Eine Stunde spä
ter, und er wäre vermutlich verblutet.«
Gorath schwieg angesichts der Tatsache, dass
der Priester ihn als Dunklen Bruder erkannt hatte,
trat zu Owyn und setzte sich neben ihn.
Malcolm versorgte die beiden Bauern. Der eine
hatte einen zerquetschten Finger – das Ergebnis
eines missglückten Hammerschlags –, der andere
ein übles Fieber. Schließlich wandte er sich wieder
Gorath und Owyn zu. »Wer ist der Nächste?«
Gorath gab Owyn ein Zeichen, und der Magier
ging zu dem Priester hinüber und setzte sich vor
ihn. Interessiert sah er zu, wie der Priester geschickt seine Wunden behandelte und verband.
Sie sprachen wenig, denn Owyn konnte sich kaum
noch auf den Beinen halten.
Als der Magier versorgt war und Gorath seinen
Platz einnahm, musterte er den Priester sorgfältig.
»Ihr habt mich als Moredhel, erkannt, und dennoch ruft Ihr nicht die Stadtwache. Wieso?«
Der Priester zuckte mit den Schultern, während er Goraths Wunden untersuchte. »Ihr befindet Euch in Begleitung von Männern, die auf
mich nicht wie Abtrünnige wirken. Ihr tötet im
Augenblick niemanden und brennt keine Häuser
nieder – also nehme ich an, dass Ihr in friedlicher
Mission unterwegs seid.«
»Wie kommt Ihr darauf, dass ich eine Mission
habe?«
»Warum sonst würdet Ihr in die von Menschen
besiedelten Gebiete reisen? Ich habe noch nie gehört, dass Moredhel nur so zum Vergnügen herumreisen.«
Gorath brummte zustimmend.
Malcolm war schnell fertig. »Ihr hättet als
Zweiter dran sein sollen; Eure Wunde war ernster
als die Eures Freundes. Aber Ihr werdet es überleben.« Er wusch sich die Hände und trocknete sie
sorgfältig mit einem Handtuch ab. »Es ist meine
Aufgabe, zu helfen und zu dienen, aber es ist auch
Brauch, dass jene, denen ich geholfen habe, eine
Spende geben.«
Gorath warf Locklear, der inzwischen aufrecht
auf dem Tisch saß, auf den sie ihn zuvor gelegt hatten, einen Blick zu. Locklear seufzte. »Ich fürchte,
ich kann Euch nur eine dürftige Anzahlung auf das
geben, was wir Euch tatsächlich schulden, Bruder,
aber solltet Ihr nach Krondor kommen, dann
sucht mich unbedingt auf, und ich werde es Euch
zehnfach vergelten.«
Er kramte in seiner Börse herum und überlegte, wieviel Geld er und seine Begleiter heute
noch brauchen würden; schließlich brachte er einen Goldsovereign und zwei Silbermünzen zum
Vorschein. »Das ist alles, was wir entbehren können.«
»Das wird fürs Erste genügen«, sagte der Priester.
»Wo in Krondor kann ich Euch finden?«
»Im Palast. Ich bin Junker Locklear, einer der
Männer des Prinzen.«
»Dann werde ich Euch einen Besuch abstatten,
wenn ich das nächste Mal in Krondor bin, Junker
Locklear, und Ihr könnt dann Eure Schuld begleichen.« Er warf einen prüfenden Blick auf Locklears
frisch verbundene Wunden. »Seid noch ein bisschen vorsichtig. Morgen werdet Ihr Euch schon
besser fühlen. Wenn es Euch gelingt, Euch in den
nächsten Tagen nicht noch einmal aufspießen zu
lassen, werdet Ihr am Wochenende beinahe wieder
der Alte sein. Ich muss jetzt gehen und mich ausruhen. Ich habe an diesem einen Nachmittag mehr
Heilungen vollbringen müssen als in einer normalen Woche.« Mit diesen Worten ging er.
Locklear erhob sich langsam und ging quer durch
den Raum hinüber zum Tresen, den der Wirt gerade abwischte. »Willkommen im Staubigen Zwerg,
meine Freunde. Was kann ich für Euch tun?«, fragte der wohlbeleibte Mann.
»Wir hätten gerne etwas zu essen und ein
Zimmer«, erwiderte Locklear.
Er setzte sich zu Owyn und Gorath an einen
Tisch, und es dauerte nicht lange, bis der Wirt kam
und eine große Platte mit kaltem Braten, frischem
Brot vom Morgen, Käse und Früchten hinstellte.
»Später am Abend kann ich Euch auch ein warmes
Mahl anbieten, aber so früh am Tag habe ich nur
kalte Kost.«
Während Owyn und Gorath bereits kräftig
zulangten, sagte Locklear: »Das ist in Ordnung.
Bringt uns bitte noch etwas Bier.«
»Kommt sofort.«
Schnell wie der Blitz war der Wirt mit dem
Bier wieder da. »Könnt Ihr mir erzählen, welche
Geschichte sich hinter dem Namen dieser Schenke
verbirgt?«, fragte Owyn.
»Der Staubige Zwerg?«
»Ja.«
»Nun, um die Wahrheit zu sagen, da gibt es
keine besondere Geschichte. Früher gehörte diese
Schenke einem Mann namens Strubel. Damals hieß
sie ›Zum Fröhlichen

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