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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Dunkelelben. Gorath stöhnte vor
Schmerz auf und brach zusammen.
Owyn warf seinen Dolch. Es war ein schwacher
Wurf, doch er traf Nago mit dem Knauf an der
Schläfe. Als wäre er aus einem Gefängnis befreit
worden, erhob sich Gorath daraufhin wieder und
führte einen solch gewaltigen Hieb gegen Nagos
Nacken, dass er dem Moredhel-Magier fast das
Haupt vom Hals trennte.
Locklear eilte herbei und half Owyn auf die
Füße. »Wir hätten einen Gefangenen gebrauchen
können«, bemerkte er.
»Diese Wachen wissen nichts, was für uns wichtig sein könnte«, erwiderte Gorath. »Und Nago
konnten wir nicht am Leben lassen. Während du
versucht hättest, ihn auszufragen, hätte er gleichzeitig seine Verbündeten benachrichtigt, dass wir
hier sind.« Der Dunkelelb sah auf Owyn hinab, der
noch immer auf dem Boden kauerte. »Du hast dich
wacker geschlagen, Junge. Bist du in Ordnung?«
»Ich kann meine Beine kaum bewegen«, lautete
die Antwort. »Aber das wird bald wieder werden.«
»Das will ich hoffen«, sagte Locklear. »Ich würde
dich nur ungern hier zurücklassen.«
»Und ich würde nur ungern zurückgelassen werden«, erwiderte Owyn.
Gorath sah sich um. Er ging zu einem großen
Gitterkäfig mit Vorräten und holte etwas Brot
und einen Wasserschlauch heraus. Er nahm einen Schluck davon, dann reichte er den Schlauch
an Locklear weiter. Anschließend brach er den
Brotlaib in drei Teile und reichte seinen Gefährten
ihren Anteil.
Locklear half Owyn, sich an den Tisch zu setzen, auf dem ausgerollt eine Karte lag. »Was haben
wir denn hier?«, fragte er und betrachtete die Karte
genauer.
Sie zeigte die Gegend südlich von Falkenhöhle.
Eingezeichnet waren nicht nur die Standorte der
Wachposten, sondern frische Tintenmarkierungen
deuteten auf Sichtungen hin. Es wurde rasch
deutlich, dass sie auf dem Weg von Falkenhöhle
nach Gelbau wirklich nicht entdeckt worden waren. »Owyn, kann es sein, dass Nago noch eine
Nachricht weitergegeben hat, dass wir hier sind?«,
wandte sich Locklear an den jungen Magier.
Owyn tastete sorgsam seine Beine ab, als könnte
er auf diese Weise herausbekommen, was mit ihnen
nicht in Ordnung war. »Eigentlich nicht. Ich habe
ihn die ganze Zeit beschäftigt, und außerdem hat
er versucht, uns zu töten. Ich kann mir vorstellen,
dass er zwei Dinge gleichzeitig tun konnte, aber
drei … das ist unwahrscheinlich. Wenn er in regelmäßigen Abständen mit seinen Agenten Kontakt
aufnimmt, werden sie aber ohnehin bald merken,
dass etwas nicht in Ordnung ist – allein schon, weil
er sich nicht mehr meldet«, erwiderte Owyn.
»Dann müssen wir uns rasch auf den Weg machen«, betonte Gorath. »Wie weit ist es noch bis
Krondor?«
»Der Weg über die Königliche Hochstraße dauert etwa zwei Tage. Zu Pferd ist es von hier aus
weniger als eine Tagesreise. Durch die Wälder hingegen werden wir vielleicht drei Tage brauchen.«
»Wie lange wird es dauern, bis du wieder gehen
kannst?«, wandte sich Gorath an Owyn.
»Ich weiß nicht …« Plötzlich bewegten sich
Owyns Beine. »Ich glaube, es geht wieder«, sagte er
und stand langsam auf. »Interessant …«
»Was ist interessant?«, wollte Locklear wissen.
»Der Zauberspruch. Er ist dafür gedacht, einen
Gegner zu fesseln, aber nur für kurze Zeit.«
»Und was ist daran so interessant?«
»Es ist eine Art Kampfmagie. So etwas wird in
Stardock nicht gelehrt.«
»Beherrschst du diesen Zauberspruch auch?«,
fragte Gorath. »Er könnte sich als äußerst nützlich
erweisen.«
»Ach wirklich?«, warf Locklear ein.
»Ich weiß es nicht«, sagte Owyn. »Als der Zauber
mich getroffen hat, ist etwas passiert … als würde
eine undeutliche, ferne Erinnerung ganz langsam
zurückkehren. Ich werde darüber nachdenken,
und vielleicht finde ich ja heraus, wie er es getan
hat.«
»Nun gut, versuch, es unterwegs herauszufinden,
falls du zum Aufbruch bereit bist«, sagte Locklear
mit vollem Mund. Sie durchstöberten die Vorräte
und fanden einige dunkle, graublaue, pelzgesäumte Mäntel. »Die werden uns gute Dienste leisten«,
meinte Locklear. Noch war er vom Kampf erhitzt,
aber er wusste nur zu gut, wie kalt die Nächte an
der Küste um diese Jahreszeit werden konnten.
Locklear sammelte die Landkarten und einige
Botschaften ein, die alle besagten, dass Streitkräfte
an verschiedenen Punkten überall im Westen vor
Ort waren, um gezielte Attacken durchzuführen.
Er stopfte alles in einen Beutel und hängte ihn sich
über die Schulter.
Sie verließen die Scheune und schlugen einen Bogen um

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