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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Junge. Locklear und ich werden uns um die
vier Wächter kümmern – und um alle anderen, die
sich möglicherweise im Innern der Scheune aufhalten –, aber der Magier ist deine Sache. Bringe
ihn dazu, dass er ins Stocken gerät, zögert, zu fliehen versucht – was auch immer; wichtig ist nur,
dass du ihn in der Scheune festhältst, damit ich ihn
erwischen kann, und dass du ihn daran hinderst,
seine magischen Fähigkeiten einzusetzen. Schaffst
du das?«
Owyn hatte offensichtlich Angst, das war deutlich zu erkennen. »Ich werde es versuchen«, sagte
er dennoch.
»Mehr kann niemand verlangen«, murmelte
Gorath. An Locklear gewandt, fuhr er fort: »Wir
haben den Vorteil der Überraschung, aber wir werden die ersten beiden sehr schnell töten müssen.
Sollten wir überwältigt werden oder sollten wir
einfach nur zu lange brauchen, um zu Nago vorzudringen, wird diese Geschichte ein böses Ende
nehmen. Wenn Owyn es nicht schafft, den Magier
so lange zu beschäftigen, bis wir ihn erreicht haben, wird unsere Reise hier zu Ende sein – und wir
werden Prinz Arutha niemals warnen können.«
»Warum tun wir es dann?«, fragte Locklear. Er
hob abwehrend die Hand, bevor Gorath antworten
konnte. »Die Schlinge zieht sich zu, ich weiß, und
wenn wir es jetzt nicht tun, werden wir Krondor
niemals erreichen.«
Gorath nickte. »Lasst uns aufbrechen.«
Sie hasteten die Straße entlang, bis sie das Dach
einer Scheune sehen konnten, die sich jenseits eines Stücks freien Feldes eng an den Kamm des
Gebirges schmiegte. Tief geduckt, um weniger
leicht entdeckt zu werden, huschte Locklear den
Pfad hinab. »Wo sind die Wachen?«, fragte er
Gorath.
»Ich weiß es nicht. Gerade eben waren sie noch
zu sehen.«
»Vielleicht sind sie in die Scheune gegangen«,
meinte Owyn.
Gorath deutete auf eine tiefe Einkerbung am
Rande des Pfades, wo Wind und Wetter das
Erdreich zwischen zwei großen Felsen abgetragen und ausgewaschen hatten. Er trat zwischen
die beiden Felsen und ließ sich die Böschung bis
zum Rand des Feldes hinuntergleiten. Locklear
war dicht hinter ihm, während Owyn die Nachhut
bildete.
»Wir müssen uns beeilen«, sagte der Dunkelelb.
»Die Mütter und Väter lächeln auf uns herab, und
die Wachen sind drinnen. Wir wissen jedoch nicht,
wie lange sie dort bleiben werden.« Er schlug ein
mörderisches Tempo an, um die freie Fläche so
schnell wie möglich zu überqueren. Trotz des
Steifheitsgefühls und der Schmerzen in seinen
Gelenken zwang sich Locklear, mit Gorath Schritt
zu halten. Seine Wunden waren verheilt, aber er
fühlte sich immer noch schwach. Er wünschte sich
alles andere, als schon wieder kämpfen zu müssen, aber falls dieser Nago wirklich hinter all den
Angriffen steckte, begrüßte er die Möglichkeit, sie
beenden und einen Teil der Schmerzen, die er erlitten hatte, zurückzahlen zu können.
Gorath hatte mittlerweile die Scheune erreicht,
kauerte sich in ihren Schatten und sah sich dabei
nach allen Seiten um. Nichts deutete darauf hin,
dass sie entdeckt worden waren. Er hob die Hand,
um für Ruhe zu sorgen.
Sie lauschten. Gedämpfte Stimmen erklangen
aus der Scheune; da Locklear die Sprache nicht
kannte, konnte er auch nicht verstehen, was sie
sagten. Bei Gorath sah das anders aus – und er
hörte außerdem noch viel besser. »Sie unterhalten
sich über die Tatsache, dass wir seit Falkenhöhle
nicht mehr gesehen wurden. Sie befürchten, wir
könnten ihnen auf der Straße durch Tannerus irgendwie entschlüpft sein.«
»Was machen wir jetzt?«, flüsterte Owyn.
»Genau das, was wir besprochen haben: Wir
töten sie«, erwiderte Gorath. »Seid tapfer.« Er bewegte sich auf die Tür der Scheune zu und zog
sein Schwert. Dann zog er sich die Kapuze tief ins
Gesicht, so dass seine Züge im Dunkeln lagen,
versteckte das Schwert unter dem Umhang und
drehte sich noch einmal zu Locklear und Owyn
um. »Macht euch bereit, aber wartet noch einen
Moment, bevor ihr hereinkommt.«
Gorath stieß die Tür auf. Im düsteren Zwielicht
des Spätnachmittags konnte er für die drinnen
nicht mehr sein als ein schwarzer Umriss vor einem
dunkler werdenden Himmel. Aus dem Innern der
Scheune erklang eine fragende Stimme. Gorath
machte einen großen Schritt nach vorn, als wolle er näher kommen, um sich besser unterhalten
zu können, und antwortete in der Sprache der
Moredhel. Er musste sie für einen Moment verwirrt haben, denn noch einmal erklang eine Frage
– und dann schrie plötzlich eine andere Stimme
gellend auf: »Gorath!«
Als

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